VDMA Brennstoffzellen-Konjunktur 2017 im Hoch

– 190 Millionen Euro Umsatz aus der Produktion von Brennstoffzellen 
 90 Prozent Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr 
 1.600 Arbeitsplätze in der deutschen Brennstoffzellen-Industrie 
 5.000 stationäre Brennstoffzellen aus Fertigung in Deutschland

Die Brennstoffzellen-Industrie in Deutschland hat im Jahr 2016 Umsätze mit Brennstoffzellen-Heizgeräten und Stromversorgungsanlagen in Höhe von etwa 100 Millionen Euro erzielt. Nach einer Seitwärtsbewegung im Vorjahr prognostiziert der Kon-junkturspiegel der VDMA Arbeitsgemeinschaft Brennstoffzellen (AG BZ) für das laufende Jahr auf Basis einer Industriebefragung ein Wachstum von 90 Prozent. Hersteller können sehr optimistisch auf 2017 blicken. Insbesondere aufgrund wachsender Umsätze starker Zu-lieferer im Ausland liegt die Exportquote dieser noch jungen Industrie bereits bei passablen 47 Prozent. Im Marktvolumen liegt Europa mit dem Treiber Deutschland aber immer noch weit hinter Nordamerika mit den USA und Kanada sowie Asien mit Japan und Korea.

190 Millionen Euro Umsatz in 2017 mit Brennstoffzellen-Systemen und Komponenten

Die VDMA AG BZ rechnet im laufenden Jahr mit einem Umsatz der Hersteller und Zulieferer aus der Produktion von Brennstoffzellen in stationären und speziellen Anwendungen in Deutschland in Höhe von etwa 190 Millionen Euro. Die Erwartungen sind gegenüber frühe-ren Befragungen gestiegen. Dr. Manfred Stefener, Vorstandsvorsitzender der VDMA AG BZ, kommentiert die Zahlen: „Basis für das Wachstum sind konsequente Kostensenkungen und erste Skaleneffekte. Unterstützt wird dies durch die Technologieeinführung von Brennstoff-zellen-Heizgeräten für Ein- und Zweifamilienhäuser in Deutschland." Die Ankündigung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie zur Ausweitung des KfW 433 Programms auf Mehrfamilienhäuser, Gewerbe und Contractoren bestärkt die Prognosen. Aber auch der ver-stärkte Einsatz von Brennstoffzellen zur Stromversorgung von kritischen Infrastrukturen wie den Behördenfunk trägt zum steilen Wachstum bei. Eine immer größere Rolle spielen auch Zulieferer von Komponenten für Transportanwendungen. Fahrzeughersteller konnten in der Prognose hingegen noch nicht berücksichtigt werden, da keine gesicherten Zahlen vorliegen. Entsprechend der Umfrageergebnisse generiert die Industrie in stationären und speziellen Anwendungen auch künftig hohe zweistellige Wachstumsraten. Hersteller prognostizieren ein dynamisches Umsatzwachstum auf 2,6 Milliarden Euro im Jahr 2022.

1.600 Arbeitsplätze in 2017 in der deutschen Brennstoffzellen-Industrie in Deutschland

Die direkte Beschäftigung in der Brennstoffzellen-Industrie in Deutschland wächst moderat. „Im Jahr 2016 arbeiteten etwa 1.300 Menschen in den befragten Bereichen. Für das lau-fende Jahr rechnen Hersteller mit einem Zuwachs auf 1.600 Beschäftigte. Bis zum Jahr 2022 können in stationären und speziellen Anwendungen in Deutschland über 4.000 Menschen beschäftigt werden", betont Johannes Schiel, Geschäftsführer der VDMA AG BZ. Transport-anwendungen sind von der Umfrage auch hier noch kaum berücksichtigt. In der Automobilin-dustrie ist mit Umsatz- und Beschäftigungszahlen in ähnlichem und stark wachsendem Ni-veau zu rechnen, wenn Brennstoffzellen auch auf der Straße in Fahrt kommen.

5.000 stationäre Brennstoffzellen aus Produktion in Deutschland für 2017 avisiert

Bereits im Jahr 2016 konnten Hersteller aus Deutschland über 1.000 Brennstoffzellen-Heiz-geräte verkaufen. Das sind mehr als in den letzten fünf Jahren zusammen. Im laufenden Jahr rechnen Hersteller mit etwa 5.000 Brennstoffzellen zur Hausenergie- und kritischen Stromversorgung. Dazu kommen noch über 2.000 überwiegend kleine Systeme zur Bord-stromversorgung und für andere spezielle Anwendungen. Die Zahl steigt von etwa 1.500 noch meist kleinen Brennstoffzellen im Jahr 2016 auf knapp 20.000 in 2022 in immer größe-ren Leistungsbereichen. Schon bald überholen stationäre Brennstoffzellen diese Early Mar-kets. „Wir rechnen mit über 90.000 Brennstoffzellen-Heizgeräten und Netzersatzanlagen in 2022 für die Installation in Deutschland und in Exportmärkten", so Stefener. Gemeinsam mit zahlreichen größeren Anlagen in Gewerbegebäuden und Industrieanwendungen werden in Deutschland demnach in 2022 Brennstoffzellen mit zusammen über 100 MW Leistung neu installiert. Aufgrund unzureichender Rahmenbedingungen für große stationäre Brennstoffzel-len sind die Erwartungen hier gegenüber früheren Befragungen allerdings stark gesunken.

Brennstoffzellen weltweit im Wachstum mit starkem Trend zur Transportanwendungen

Weltweit wurden im Jahr 2016 nach einer Branchenbefragung des Beratungsunternehmens E4tech etwas über 60.000 Brennstoffzellen-Systeme produziert, was einer elektrischen Leis-tung von zusammen knapp 500 Megawatt entspricht. Franz Lehner, Senior Consultant bei E4tech bekräftigt: "Während Brennstoffzellen-Heizgeräte aus Japan die Stückzahlen domi-nieren, tragen große stationäre Brennstoffzellen aus den USA, sowie Brennstoffzellen-Autos aus Japan und Korea hauptsächlich zu den Megawattsummen bei. Fahrzeuge holen bei Stückzahlen wie Megawatt stark auf und werden absehbar global den Absatz dominieren.

Repräsentative Kennzahlen

Die Brennstoffzellen-Industrie in Deutschland wächst rasant: Industrie und Politik erkennen die Rele-vanz von Brennstoffzellen-Technologien für die Energiewende im Gebäude sowie bei der Not- und Bordstromversorgung. Mit den Ergebnissen der Umfrage 2017 liefert der VDMA erneut repräsentative Kennzahlen zu Umsatz, Beschäftigung und Marktentwicklung. Statistik und Prognose bieten Entschei-dungsgrundlagen für den Ausbau der Brennstoffzellen-Industrie in Deutschland und verdeutlichen die industrielle und energiewirtschaftliche Bedeutung der jungen Branche.

Über den VDMA, Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.

Der VDMA unterstützt über 50 führende Hersteller und Zulieferer von Brennstoffzellen beim Ausbau des Industrienetzwerks zur Optimierung der Systeme und Komponenten sowie bei der politischen In-teressenvertretung. Die VDMA AG BZ koordiniert die Brennstoffzellen-Industrie zum Ausbau von Wertschöpfung und Beschäftigung in Deutschland und entwickelt gemeinsam mit der Politik Strate-gien zur Marktdurchdringung von Brennstoffzellen. Technologischer Vorsprung und ein verlässlicher Heimatmarkt sind für die Chancen deutscher Hersteller auf dem Weltmarkt entscheidend.

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