Präsident des BIBB Professor Friedrich Hubert Esser Träger des „Georg-SchulhoffPreises 2023“ – Ehlert: „Leidenschaftlicher Modernisierer der Berufsbildung“

Mit nicht nachlassender Dynamik setzt sich Prof. Friedrich Hubert Esser für moderne Aus-, Fortund Weiterbildungsgänge im Handwerk und in der gewerblich-technischen Wirtschaft ein – gemäß seiner Maxime: „Transparenz, Gleichwertigkeit und Durchlässigkeit der Qualifizierungswege“. Nicht zuletzt den Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR), welcher berufliche und akademische Bildungsabschlüsse national und europaweit vergleichbar gemacht hat, hatte der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) maßgeblich mitgestaltet. Am Montag ist der gelernte Handwerksbäcker und studierte Betriebswirt und Wirtschaftspädagoge aus Grevenbroich nun für seine Verdienste als Förderer des Beruflichen Bildungswesens mit dem Georg-Schulhoff-Preis geehrt worden. Der bei der Handwerkskammer Düsseldorf ansässige „Verein zur Förderung der beruflichen Bildung – Stiftung Georg-Schulhoff-Preis“ vergab die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung seit 1985 damit zum 23. Mal.

Die Laudatio hielt der Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf und Stiftungsvorsitzende Andreas Ehlert. „Die Grundlage für Wohlstand, Wachstum und Integration heißt: Bildung. Diesen Zusammenhang mit großer Leidenschaft in den Köpfen der Entscheider wie auch im Bewusstsein der breiten Bevölkerung als untrennbare Einheit zu verankern, gilt Friedbert Essers gesamter beruflicher Einsatz als wissenschaftlicher Vordenker, administrativer Kopf und politischer Botschafter an der Spitze der Berufsförder- und Qualifizierungsforschungseinrichtung, die er seit 12 Jahren leitet. Und er tut dies mit großem Erfolg“, würdigte Ehlert das Wirken des BIBB-Präsidenten. „Ihre vielleicht wichtigste Botschaft war und wirkt heute stimmiger denn je: „Mit einer handwerklichen Qualifikation schließt sich keine Türe. Sondern es öffnen sich viele neue!““ Essers „leidenschaftlich“ verfolgtes Ziel einer Berufsbildung auf Augenhöhe mit der akademischen Bildung habe zahlreiche bildungspolitische Errungenschaften und Entwicklungen wie „MeisterPlus“, Höhere Berufsbildung, duale und triale Studiengänge mit erwirkt. Nicht weniger wichtig sei Essers jüngster Impuls, dass „die Generationenherausforderung der Transformation für die berufliche Bildung zur Mission“ werden müsse.

Ehlert nutzte die Gelegenheit des Festaktes außerdem für einen Streifzug durch die realpolitische Aktualität und kennzeichnete das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klima- und Transformationsfonds als „Entscheidung für Generationengerechtigkeit, die Modernisierung von Wirtschaft und Infrastrukturen ohne neue Schulden zu gestalten“. Angesichts des dramatischen Fachkräftemangels sprach sich Ehlert dafür aus, „alle Potentiale zu mobilisieren, von den klügsten Köpfen bis zu denen, die schwierige Startbedingungen haben.“ Damit mehr junge Menschen im Handwerk ihre Perspektive fänden, seien „allerdings durchgängig gute Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche berufliche Qualifizierung unabdingbare Voraussetzung“. Speziell für junge Menschen, die sich höhere Ziele setzen und für Gründungen und Betriebsübernahmen infrage kommen, werde dieser Weg „nur attraktiv sein, wenn berufliche Bildungsabschlüsse an Wertigkeit gewinnen“, betonte Ehlert. Der „starke persönliche Einsatz“ von Friedrich Hubert Esser für eine Verrechtlichung des Deutschen Qualifikationsrahmens sei in diesem Kontext „ein Meilenstein“. Der Handwerkspräsident ermutigte die zahlreich anwesenden Landespolitiker, die in NRW mit bundesweiter Ausstrahlung gestartete Anstrengung, die Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung per Gesetz und in der Landesverfassung festzuschreiben, „zu einem erfolgreichen Ende zu führen.“

Begonnen hatte Ehlert seine Rede mit einem gesellschaftspolitischen Appell: 85 Jahre nach den Novemberpogromen erlebe das Land „auf unseren Straßen und in unseren Schulen wachsenden Antisemitismus. Jetzt geht es für uns um Klarheit. Zur Klarheit gehört: Antisemitismus ist in keiner Gestalt zu tolerieren,“ mahnte der Handwerkspräsident unter anhaltendem Beifall.

Eine eindrucksvoll wertschätzende Gruß- und Glückwunschadresse steuerte, virtuell zugeschaltet, Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger bei: Das Land könne den Herausforderungen der Dekarbonisierung, Digitalisierung und dem demografischem Wandel „umso optimistischer entgegensehen, als es auf das Pfund der beruflichen Bildung zurückgreifen“ könne. „Sie, Professor Esser, haben entscheidend dazu beigetragen, dass das duale System so erfolgreich dasteht“, so Stark-Watzinger.

Der Geehrte nutzte seines Dankes-Replik, um den Stellenwert des beruflichen Qualifizierungsangebots für die staatsbürgerliche Bildung zu akzentuieren. Es gelte mit Blick auf die demokratische Resilienz in unserer „aufgewühlten“ Gesellschaft und für eine „stabile und zukunftsfeste freiheitliche Wirtschaftsordnung“ neben den allgemeinbildenden Schulen und den Hochschulen „gerade jetzt auch die berufliche Bildung mit ihrem Potenzial in die Pflicht zu nehmen.“

In bester Tradition dieser feierlichen Preisverleihung als gesellschaftlicher „Treffpunkt Handwerk“ gaben sich zahlreiche Persönlichkeiten des Öffentlichen Lebens ein Stelldichein im Kammerbau am Georg-Schulhoff-Platz – unter den 300 geladenen Gästen nicht zuletzt eine zweistellige Zahl an Politikern: Zahlreiche Landtagsabgeordnete, Staatssekretäre, Regierungspräsident Thomas Schürmann und Düsseldorfs Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller sowie der Bundesvorsitzende der Jungen Union, Johannes Winkel, aber auch Spitzen aus Stadtgesellschaft und Wirtschaft sowie die Generalkonsulin der Ukraine, Yrina Shum und weitere Repräsentanten des diplomatischen Korps.

Kurzbiografie: Professor Dr. Friedrich Hubert Esser 

Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser (* 1959) ist seit 2011 Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) in Bonn. Der anerkannte Experte für die berufliche Bildung leitete zuvor seit 2004 die Abteilung "Berufliche Bildung" beim Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), ebenfalls in Berlin. Prof. Esser kannte das BIBB überdies aus langjähriger unmittelbarer Mitwirkung in den verschiedensten BIBBGremien, gehörte unter anderem dem BIBB-Hauptausschuss bereits seit 2005 an.

Vor seiner Tätigkeit beim ZDH war der in Grevenbroich gebürtige Rheinländer 13 Jahre beim Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk (FBH) an der Universität zu Köln tätig – zuletzt als stellvertretender Direktor. 2005 wurde er von der Universität zu Köln zum Honorarprofessor ernannt. Dort hatte der verheiratete zweifache Familienvater 1997 auch promoviert.

Sein Handwerk hat der 64-Jährige "von der Pike" auf gelernt. Nach einer Ausbildung im Bäckerhandwerk in Grevenbroich hat Prof. Esser sein Abitur über den "zweiten Bildungsweg" gemacht und von 1983 bis 1989 in Braunschweig und Köln Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik studiert.

Zu seinen Forschungs- und Arbeitsschwerpunkten gehören insbesondere die Berufs- und Qualifikationsforschung, die europäische Berufsbildung, der Deutsche und Europäische Qualifikationsrahmen (DQR und EQR) sowie das Thema "Entrepreneurship" (Unternehmertum). Prof. Esser ist darüber hinaus Autor und Herausgeber zahlreicher handwerkswissenschaftlicher Publikationen.

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