Die hessischen Krankenhäuser fordern einen Wandel im Gesundheitswesen – und nehmen die neue Bundesregierung in die Pflicht

Mit ihrem Thesenpapier „Gesundheitsversorgung 2030 in Hessen – Verantwor-tung übernehmen – Zukunft sichern“ stellt die Hessische Krankenhausgesell-schaft (HKG) klar: Wir, die hessischen Krankenhäuser, bekennen uns zu unserer Gesamtverantwortung für das Gemeinwesen im Land und in den Kommunen sowie zur patientenorientierten, bedarfsgerechten und wirtschaftlichen Ge-sundheitsversorgung. Wir nehmen die Herausforderungen an und wollen den Wandel mitgestalten. Die neue Bundesregierung hat zusammen mit den Län-dern jetzt die Pflicht, die vielen Herausforderungen schnell anzugehen und zü-gig Maßnahmen zu ergreifen. „Die hessische Krankenhauslandschaft ist massiv von Klinikinsolvenzen bedroht. Die Politik darf sich nicht wegducken, sondern muss aktiv Versorgungsplanung betreiben und kurzfristig eine Stabilisierung der Krankenhausversorgung erreichen“, so Präsident Höftberger.

Die Sondierungsgespräche einer möglichen Ampel-Koalition waren geprägt von einer großen Aufbruchstimmung. Die potentiellen Koalitionspartner gaben ein Erneuerungsversprechen ab und sprachen von einem historischen Moment. Gerade in der Gesundheitspolitik ist diese Er-kenntnis nicht gerade neu und scheint für eine gesicherte Patientenversorgung auf hohem Niveau unerlässlich – aber werden auf diese Worte auch Taten folgen?

Der Präsident der HKG, Herr Dr. Christian Höftberger, dazu: „Wir haben unser Thesenpapier „Gesundheitsversorgung 2030 in Hessen – Verantwortung übernehmen – Zukunft sichern“ weiterentwickelt und unsere gesundheitspolitischen Positionen für die nächste Legislaturpe-riode definiert. Es ist jetzt an der Zeit, das Ruder rumzureißen. Es kann so nicht weitergehen. Die bisherigen Strukturen sind geprägt von einer unerträglichen Misstrauenskultur gegenüber
unseren Krankenhäusern, die dazu geführt haben, dass auf Bundesebene versucht wird, einen kalten Strukturwandel in der Krankenhauslandschaft durchzuführen. Dies wird sich aus mei-ner Sicht bereits kurzfristig zu Lasten der Bevölkerung auswirken. Wir reichen der Politik die Hand und sind bereit, aktiv an einer neuen innovativen Gesundheitsversorgung in Deutsch-land mitzugestalten und die bisherigen Sektorengrenzen zu überwinden. Alles andere würde einen gerade für den Patienten spürbaren Rückschritt bedeuten.“

Herr Prof. Dr. Steffen Gramminger, Geschäftsführender Direktor der HKG, ergänzt die Ausfüh-rungen: „Eine Investition in Medizin und Gesundheit hält nicht nur den Wirtschaftskreislauf am Leben. Sie ist eine Investition in die Gesellschaft, in gemeinschaftlichen Wohlstand und in ein soziales Miteinander. Alle Akteure des Gesundheitssystems müssen an den runden Tisch und dürfen sich nicht länger als Gegner sehen. Der Patient ist unter der ganzen Regelungsflut völlig aus dem Fokus gerückt. Unsere Mitarbeiter flüchten aus dem Gesundheitswesen. Das müssen wir stoppen. Die Gesundheitsversorgung als Motor des Zusammenlebens muss wie-der menschlicher werden.“
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass sich das hessische Gesundheitswesen bewährt hat. Eine fortschrittliche Gesundheitsversorgung bis in die Fläche des Landes ist unverzichtbar. Dazu gehören eine enge Kommunikation, gegenseitige Unterstützung und eine partnerschaft-liche Zusammenarbeit aller Akteure im Gesundheitswesen. Denn genau dies war der Erfolgs-faktor zur Bekämpfung der Pandemie in Hessen. Die Pandemie hat auch einige Schwachstellen aufgezeigt, die nun gemeinsam aufzuarbeiten und zu beheben sind. Es muss ein Umdenken stattfinden.
Die HKG fordert daher:

Das Beste für eine hochwertige Gesundheitsversorgung

Eine innovative Gesundheitspolitik benötigt rechtlichen Gestaltungsspielraum und eine vo-rausschauende Planung. Leistungserbringer sind in aufzubauende Gesundheitsnetzwerke ent-sprechend ihren Kompetenzen zu integrieren. Gesundheitsnetzwerke können bestehende Sektorengrenzen überwinden und bieten einen flächendeckenden Zugang zur Gesundheits-versorgung. Die Krankenhäuser sollten dabei eine zentrale Rolle, insbesondere bei der zuneh-menden Ambulantisierung der Patientenbehandlung spielen. Dazu bedarf es einer sektoren-übergreifenden Versorgungsplanung.

Das Beste für unsere Patienten

Es bedarf eines koordinierten Zugangs zu einer patientenorientierten und effizienten Gesund-heitsversorgung. Die Krankenhäuser sind bereits heute interdisziplinär ausgerichtet und der ideale Anlaufpunkt für eine sektorenfreie Versorgung. Grundversorgende Leistungen können wohnortnah mit einer 24/7-Notfallversorgung in regionalen kooperierenden Gesundheitsze-ntren abgebildet werden, die eng mit den niedergelassenen Leistungserbringern aus allen Be-reichen der regionalen Gesundheitsversorgung zusammenarbeiten. Diese Gesundheitszen-tren wären dann das Bindeglied zwischen der lokalen Gesundheitsbasisversorgung und einer (über-)regionalen, spezialisierten Versorgung. Dadurch können bedrohte Krankenhausstand-orte, die dennoch für die regionale Patientenversorgung unerlässlich sind, gehalten und sinn-voll neu gedacht werden.

Bereits heute schon entwickelte hessische Fachkonzepte, wie insbesondere das Hessische On-kologiekonzept, bauen genau auf solche Netzwerkstrukturen auf und fördern die interdiszip-linäre und interprofessionelle Zusammenarbeit.

Das Beste für unsere Mitarbeiter

Wir müssen wieder mehr Menschen für die Gesundheitsberufe begeistern. Ein attraktives Ar-beitsumfeld mit familienfreundlichen, flexiblen und verlässlichen Arbeitszeiten ist dafür Grundvoraussetzung. Im ärztlichen Bereich sind endlich zusätzliche Studienplätze zu schaffen. Die Flut von zusätzlichen Dokumentations- und Nachweispflichten zur Umsetzung fortlaufend zusätzlich geschaffener Regelungen ist kaum noch zu bewältigen und wirkt außerordentlich demotivierend. Es bedarf eines deutlichen Bürokratieabbaus. Digitale Möglichkeiten zur Ent-lastung des Personals, die heute für Krankenhäuser nicht finanzierbar sind, müssen durch eine Investitionsregelfinanzierung Eingang in den Pflegealltag finden.

Das Beste für Hessen – größter Arbeitgeber, Ausbildungsstätte und Wirtschaftskraft

Die Gesundheitsversorgung ist ein bedeutender Standort- und Wachstumsfaktor für das Land Hessen. Gesundheitsnetzwerke als strukturpolitisches Instrument bieten Standortattraktivität und Sicherheit für die Region. Die Krankenhäuser geben jungen Menschen eine Chance durch Ausbildung und Studium.

Die gesundheitspolitischen Positionen der Hessischen Krankenhausgesellschaft für die nächste Legislaturperiode finden Sie ausführlich unter www.hkg-online.de

Über Hessische Krankenhausgesellschaft e. V

Der Verband
Die Hessische Krankenhausgesellschaft e.V. (HKG) ist der Dachverband der Krankenhausträger in Hessen, in dem über 150 Akutkrankenhäuser des Landes mit zusammen rd. 36.000 Krankenhausbetten und einer Gesamtbeschäf-tigtenzahl von rd. 80.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammengeschlossen sind. Die HKG ist Interessenver-tretung der Krankenhäuser in der gesundheitspolitischen Diskussion, nimmt gesetzlich übertragene Aufgaben im Gesundheitswesen wahr und unterstützt ihre Mitglieder durch individuelle Beratung.
Der Vorstand
Der Hessischen Krankenhausgesellschaft wird von einem Vorstand geleitet, der gemäß Verbandssatzung aus 20 Per-sonen besteht, die die Krankenhausträgergruppen in Hessen repräsentieren und von der Mitgliederversammlung für eine Amtszeit von jeweils 4 Jahren gewählt werden. Der Vorstand für die Amtsperiode 2020 – 2023 wurde auf der Mitgliederversammlung am 7. November 2019 gewählt.
Vorsitzender des Vorstands ist der Präsident, stellvertretender Vorsitzender der Vizepräsident, die den Verband nach außen vertreten. Die Vorstandsmitglieder der HKG einschließlich des Präsidenten und Vizepräsidenten nehmen diese Funktionen im Ehrenamt wahr und sind hauptberuflich in anderen Organisationen des Gesundheitswesens tätig.
Der Geschäftsführende Direktor
Der Geschäftsführende Direktor der HKG trägt hauptamtlich die Gesamtverantwortung für die satzungsgemäßen Aufgaben der HKG und die Leitung der Geschäftsstelle

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