Herber Rückschlag für die Professionalisierung der Pflege

Die Fakultät für Pflegewissenschaft an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar (PTHV) steht vor dem Aus. Die Gründe: Studierende müssen Studiengebühren bezahlen, staatliche Hilfen gibt es nicht, die Finanzierung wurde – neben minimalen finanziellen Zuwendungen – ausschließlich den Trägern überlassen. Nach dem Ausstieg der Marienhaus Holding aus der PTHV GmbH zum Ende letzten Jahres sehen sich die Pallottiner als alleiniger Gesellschafter nun nicht mehr in der Lage, die Finanzierung zu übernehmen. Die Fakultät für Pflegewissenschaft wird daher aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen.

„Das ist ein herber Rückschlag für die Professionalisierung der Pflege in Deutschland“, erklärt Christine Vogler, Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR). „Die PTHV war die einzige Universität in Deutschland, die eine Pflegefakultät vorweisen konnte – damit war sie Vorreiterin! Wir brauchen Pflegewissenschaftler*innen, Pflegepädagog*innen und akademisch ausgebildete Pflegefachfrauen und -männer. Wir haben noch deutlich zu wenige Pflegefachpersonen mit Bachelor, Master oder Promotion. Mit der Schließung der Fakultät für Pflegewissenschaft wird sich dieser Mangel in allen Bereichen der Pflege weiter verstärken. Gleichzeitig wird die langsam fortschreitende Akademisierung der Pflege massiv geschwächt. Und dies zu einer Zeit, da sie gerade erst anfängt, sich zu etablieren. 

Die Akademisierung der Pflege ist eine Notwendigkeit zur Bewältigung der Anforderungen an die Gesundheitsversorgung. Dieses Know-how für das Gesundheitswesens nutzbar zu machen und pflegerische Expertise einzubinden, und zwar mit eigenverantwortlichen Aufgabenbereichen und einer  entsprechenden Vergütung, ist eine zentrale Verantwortung der Politik im Bund und in den Ländern. Die Verantwortung für akademische Pflegestudiengänge darf nicht mehr nur den privaten Hochschulträgern überlassen werden. Ohne substanzielle Investitionen der Bundesländer wird die Akademisierung der Pflege in Deutschland nicht gelingen.

Für die Fakultät und vor allem für die Studierenden müssen jetzt gute und nachhaltige Lösungen gefunden werden. Der Deutsche Pflegerat sieht hier den Hochschulträger ebenso in der Pflicht wie die Landesregierung in Rheinland-Pfalz.“

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Deutscher Pflegerat e.V. – DPR
Alt-Moabit 91
10559 Berlin
Telefon: +49 (30) 39877303
Telefax: +49 (30) 39877304
http://www.deutscher-pflegerat.de

Ansprechpartner:
Christine Vogler
Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats
Telefon: +49 (30) 39877-303
Fax: +49 (30) 39877-304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel