„Ohne Handwerk klappt die Energiewende nicht“

Die beiden Grünen-Landtagsabgeordneten Thomas Poreski und Martin Grath statteten kürzlich der Handwerkskammer Reutlingen einen Besuch ab, um sich mit dem Präsidenten Harald Herrmann über aktuelle handwerkspolitische Themen wie die Meister- und Gründerprämie, den Fachkräftemangel im Handwerk und die Energiewende auszutauschen.

Erst letzte Woche haben die baden-württembergischen Grünen ein handwerkspolitisches Papier verabschiedet, das unter der Federführung von Martin Grath – seit 1983 Bio-Meisterbäcker aus Heidenheim – entstanden ist. Ziel der Landtagsgrünen ist es unter anderem, das Handwerk noch mehr als bisher zu unterstützen und zu stärken.

Darüber freute sich Präsident Harald Herrmann: „Die Einführung der Meisterprämie ist ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung.“ Zwar würden die 1.500 Euro die Kosten einer Meisterausbildung nicht annähernd decken, seien aber ein Anreiz, um junge Menschen frühzeitig für das Handwerk zu begeistern, so Herrmann. 

Martin Grath war es wichtig zu betonen, dass der Titel „Meister“ wieder zu einem Markenzeichen und Werbebotschafter für das deutsche Handwerk werden müsse: „Wir müssen die Attraktivität des Handwerks noch weiter steigern. Das Handwerk ist systemrelevant. Ohne Handwerk kommen wir nicht aus. Die Imagekampagne des Handwerks, die der ZDH seit Jahren betreibt, ist äußerst erfolgreich und zielgruppenorientiert. Aber dennoch gilt das Handwerk bei vielen jungen Menschen als unattraktiv. Das muss sich ändern.“

Er sei der Ansicht, dass das Handwerk schon viel früher aktiv werden müsse, um Kinder für das Handwerk zu begeistern, schon in Kindergärten und Grundschulen. Damit ist er mit Präsident Herrmann einer Meinung, der die Vielfältigkeit des Handwerks mit seinen 130 Ausbildungsberufen lobte und das vermeintlich schlechte Image vor allem aus den Köpfen der Eltern herausbekommen möchte: „Nicht immer ist das Abitur und ein Studium die beste Wahl für das eigene Kind. Deshalb ist eine gute Berufsorientierung besonders wichtig.“ Dem stimmte auch Thomas Poreski zu: „Die Grünen werden mit der Kultusministerin darüber reden, wie das Handwerk im neuen Fach Wirtschaft in den Schulen frühzeitig und verstärkt für den Handwerksberuf werben kann.“

Herrmann betonte auch, dass das Handwerk gut ausgebildete Geflüchtete und Geduldete benötige: „Wir sind froh, dass wir so viele disziplinierte und fleißige Menschen mit Fluchthintergrund im Handwerk beschäftigen. Nicht außer Acht lassen dürfen wir jedoch, dass wir für diese Menschen mehr Sprachkurse brauchen und für die Betriebe mehr Anreize, diese Menschen zu beschäftigen.“ Herrmann denkt an einen finanziellen Ausgleich für Betriebe, die Flüchtlinge für zusätzlichen Sprachunterricht freistellten.

Dass schnell etwas getan werden sollte, ist allen klar, denn das Handwerk steht unter enormen Druck: „Es fehlt an Personal und Nachwuchs. Bis 2025 braucht jeder sechste Betrieb in Baden-Württemberg einen Nachfolger“, beklagte Herrmann. Ein entscheidender Ansatzpunkt sei eine Prämie für das Gründen oder die Übernahme von Handwerksbetrieben.

Sowohl Herrmann als auch Grath und Poreski stellten abschließend fest, dass ohne das Handwerk nichts ginge: „Das Handwerk ist Arbeitgeber, Leistungsträger und Innovationstreiber und somit auch unverzichtbar für die Energiewende“, so Marin Grath. „Ohne das Handwerk klappt die Energiewende nicht. Daher müssen wir es stärken und den Arbeitsmarkt für die Zukunft neu ausrichten. Das Handwerk wird von der Energiewende profitieren."

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