Wie wichtig die Arbeit von Ausbildungsbotschaftern im Handwerk ist, zeigt sich immer wieder, wie Bianka Stier berichtet: „Viele Jugendliche stehen vor dem Schulabschluss oder haben ihn sogar schon gemacht und wissen nicht, wie es für sie weitergehen kann. Eine Ausbildung ziehen viele gar nicht in Betracht, weil sie schlichtweg nicht wissen, welche Möglichkeiten ihnen dieser Karriereweg bietet. Ausbildungsbotschafter können hier aufklären – und zwar aus ihrer eigenen, unmittelbaren Erfahrung heraus.“ Sie begegnen den jungen Leuten auf Augenhöhe, standen selbst erst kürzlich vor beruflichen Entscheidungen und wissen nur zu gut, was junge Leute umtreibt. „Niemand kann besser von der Ausbildung sprechen als jemand, der sie gerade macht“, sagt Bianka Stier.
Und so gehen Ausbildungsbotschafter in Schulen, auf Ausbildungsmessen oder sind bei Veranstaltungen der Handwerkskammer vor Ort. Bianka Stier begleitet sie meist. „Bei Schuleinsätzen sind es mindestens zwei Ausbildungsbotschafter, möglichst aus unterschiedlichen Berufsgruppen“, sagt sie. „Sie berichten den Schülerinnen und Schülern über ihren Beruf, ihren Weg dorthin, wie sie die Ausbildung erleben und welche weiteren Möglichkeiten sich später noch ergeben können.“ Anschließend geht es in den Austausch. Und weil die Ausbildungsbotschafter eben selbst noch jung sind, entsteht meist ganz schnell eine offene Diskussion. „Da gibt es keine Barrieren beim Fragenstellen. Es besteht eine ganz andere Vertrauensbasis“, so die Mitarbeiterin der Handwerkskammer in Mannheim.
Damit die Ausbildungsbotschafter wissen, was auf sie zukommt, werden sie vorab geschult. „Bei diesem Termin geht es darum, welche Rolle sie als Botschafter haben, welche Einsatzformen es gibt und wie sie ihre Aufgabe anpacken können“, sagt Bianka Stier. Schließlich sei es nicht jeder gewohnt, sich vor eine Klasse zu stellen und einfach loszulegen. Und so bespricht man während der Schulung auch mögliche Präsentationsinhalte und wie diese gestaltet werden können. Sogar das Agieren wird geübt. Bei der Schulung sind schließlich alle „Neulinge“ unter sich und können frei auftreten.
Im Übrigen profitieren nicht nur Schülerinnen und Schüler von den Ausbildungsbotschaftern, indem sie einen authentischen Einblick in die Berufsausbildung bekommen und konkrete Tipps und Informationen zur Berufswahl aus erster Hand erhalten. Auch die Botschafter selbst haben einen Nutzen. „Viele erzählen uns, wie bereichernd ihre Zeit als Ausbildungsbotschafter für sie war“, sagt die Koordinatorin der Handwerkskammer. Man stärke die persönlichen Kompetenzen und reife mit den Einsätzen selbst. Engagement und Kompetenz werden sogar mit einem Zertifikat bescheinigt. Und auch die Handwerksbetriebe haben Vorteile, wenn sie Azubis ermutigen, Ausbildungsbotschafter zu werden. Indem sie das Konzept unterstützen, fördern sie den direkten Einstieg von Schulabgängern in die Berufsausbildung und sichern so ihre Fachkräfte von morgen.
Wer Ausbildungsbotschafter werden möchte oder weitere Informationen braucht, wendet sich bei der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald an Bianka Stier, Telefon 0621 18002-145, E-Mail: bianka.stier@hwk-mannheim.de. Anmeldungen zur Schulung am 5. Juni 2025 sind direkt über den Termineintrag im Veranstaltungskalender auf der Website der Kammer auf www.hwk-mannheim.de möglich.
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