Farm to-Fork-Strategie – Agrar- und Ernährungssysteme im Wandel

Die EU-Kommission hat versucht, Elemente ihrer Farm to Fork- und Biodiversitätsstrategie bereits in die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik einfließen zu lassen, ohne sich eingehend mit den Folgen für die Produktivität zu befassen. Dadurch hätte sich der ohnehin vorhandene Anpassungsdruck in der Landwirtschaft weiter verschärft. Die Frage der betrieblichen Zukunftsperspektive bleibt dagegen ungelöst. Geht der Ansatz zur Verbesserung der Biodiversität auf, indem zusätzlich geregelt und verboten wird? Oder wäre es nicht ermutigender, klare Entwicklungsperspektiven im Ackerbau zu schaffen, indem Lebensmittelproduktion und -versorgungskette bis zum Verbraucher sichtbar als nachhaltige Leistung gestaltet und über den Markt honoriert werden?

Der gesellschaftliche Druck für Anpassungen im Agrarsektor ist enorm, nicht zuletzt durch eine spürbare Entfremdung zwischen Stadt und Land. Die Bedeutung und Verantwortung der Landwirtschaft für Biodiversität und Klimaschutz wird oftmals nur über Medien und Meinungen wahrgenommen. Die eigentliche Aufgabe der Ernährungssicherung tritt dabei scheinbar in den Hintergrund, selbst in Corona-Zeiten werden stets volle Regale nicht ausreichend anerkannt. Die Trends und Ansprüche in der Ernährung sind offensichtlich gesetzt, entweder durch politische Entscheidungen oder durch eine veränderte Einsicht Einfluss auf das Konsumverhalten zu nehmen und damit auf die Herausforderungen des Klimawandels zu reagieren. Geht der Klima- und Biodiversitätsschutz also durch den Magen? Und wenn ja, stellen sich Fragen nach dem „wie“ und zu welchem Preis? Damit steigt auch die Bedeutung der Verbraucherkommunikation.

Diese ambitionierten Fragestellungen sollen im Rahmen des diesjährigen Perspektivforums der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) am 23. September 2021 in Berlin diskutiert werden. Das UFOP-Perspektivforum ist traditionell Impulsgeber und Plattform für Entwicklungsprozesse, die sich bspw. in der 10 + 10-Strategie der UFOP und der Projektförderung und den in den Netzwerken des Verbandes widerspiegeln. Der Grundsatz lautet mitgestalten, statt zu „verwalten“. In diesem Sinne bilden die Vorträge den Rahmen für die anschließende Diskussion:

Klima- & Sinneswandel – „rücken“ VerbraucherInnen jetzt näher an den Acker ran?
Dr. Anke Zühlsdorf, Geschäftsführung, Zühlsdorf + Partner Agentur für Verbraucherforschung und Lebensmittelmarketing

Wissen und Innovation als Schlüsselfaktoren für den Übergang zu nachhaltigen, gesunden und integrativen Agrar- und Ernährungssystemen
Kerstin Rosenow, Leiterin der Abteilung Forschung und Innovation der GD AGRI der EU-Kommission

LegValue – Netzwerke schaffen Märkte und „ziehen“ Anbaufläche
Prof. Dr. Tanja Schäfer, Fachhochschule Südwestfalen
Im Rahmen der anschließenden Podiumsdiskussion werden Fragen aus dem Saal und von den Online-TeilnehmerInnen diskutiert. Die Teilnahme ist kostenlos. Das gesamte Programm, eine Kurzvita der Referentinnen und die Informationen zur Anmeldung finden Sie unter: https://www.ufop.de/ufop-der-verband/ufop-perspektivforum/perspektivforum/forum21/

Über den UFOP – Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) vertritt die politischen Interessen der an der Produktion, Verarbeitung und Vermarktung heimischer Öl- und Eiweißpflanzen beteiligten Unternehmen, Verbände und Institutionen in nationalen und internationalen Gremien. Die UFOP fördert Untersuchungen zur Optimierung der landwirtschaftlichen Produktion und zur Entwicklung neuer Verwertungsmöglichkeiten in den Bereichen Food, Non-Food und Feed. Die Öffentlichkeitsarbeit der UFOP dient der Förderung des Absatzes der Endprodukte heimischer Öl- und Eiweißpflanzen.

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