Exzellente Forschung trifft auf bedrohte Tierart

Nachdem beim 1 ½-jährigen Panda Pit im Zoo Berlin vor kurzem Krampfanfälle beobachtet wurden und diverse Ursachen mit Unterstützung der Experten aus Human- und Tiermedizin ausgeschlossen werden konnten, folgte nun eine abschließende MRT-Untersuchung (Magnetresonanztomographie) in der Charité.

Am vergangenen Dienstag hatte das Experten-Team rund um den Neuroradiologen Prof. Dr. med. Jochen Fiebach von der Charité einen besonderen Patienten in ihrem MRT-Gerät. Mit Hilfe dieses bildgebenden Verfahrens können exakte Schichtaufnahmen von Organen und Geweben erstellt werden. Darauf können beispielsweise Tumore, innere Verletzungen oder Ansammlungen von Wasser (Ödeme) oder Blut zu sehen sein. Das verwendete MRT-Gerät kommt in Europas größtem Universitätsklinikum normalerweise in der Schlaganfall-Forschung zum Einsatz. Die Untersuchung in der Charité lieferte detaillierte Bilder von Pits Gehirn. Bei der Analyse der hochauflösenden Bilder konnten weder Anzeichen von Entzündungen oder Tumoren noch Folgen einer früheren Verletzung – wie etwa ein Sturz aus größerer Höhe – gefunden werden. Es ergaben sich auch keine Hinweise auf eine Hirnblutung oder Thrombosen. „Wir haben die Messtechnik in unserem MRT-Gerät auf den großen Kopf des jungen Pandas angepasst und daher hervorragende Bilder bekommen. Glücklicherweise konnten keine Anzeichen für eine Erkrankung gefunden werden“, erklärt Radiologe Prof. Fiebach. Eines hat den erfahrene Human-Mediziner jedoch schon überrascht: „So eine ausgeprägte Kiefer-Muskulatur haben wir bei unseren Untersuchungen wirklich noch nie zu sehen bekommen.“ Große Pandas können mit ihrem starken Kiefer dicke Bambusstäbe knacken, ihre Beißkraft gilt als eine der stärksten im Tierreich.

Nach der rund 1,5-stündigen Narkose erwachte Pit problemlos und kam sofort wieder auf die Beine. Krampfanfälle können unterschiedliche Ursachen haben, diese lassen sich nicht immer eindeutig feststellen. „Wir sind sehr dankbar für die außerordentlich gute Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen hier in Berlin. Diese geballte wissenschaftliche Expertise in unserer Stadt ist weltweit vermutlich einzigartig“, erklärt Zoo- und Tierpark-Direktor Dr. Andreas Knieriem. „Pit ist nun wieder mit seiner Familie vereint und wir haben natürlich weiterhin ein wachsames Auge auf ihn“, ergänzt Knieriem. Der Große Panda gilt als Symboltier für den Artenschutz. Die letzte Zählung des weltweiten Bestandes an Großen Pandas geht von nur noch etwa 1.860 ausgewachsenen Großen Pandas im natürlichen Lebensraum aus.

Hintergrund:

Nachdem der junge Panda Pit am 3. März 2021 vier kurze Krampanfälle hatte, untersuchte das Experten-Team rund um Prof. Dr. Barbara Kohn des Fachbereichs Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin gemeinsam mit dem Zoo-Team den 1 ½-jährigen Panda gründlich. Die Untersuchungen – neben einer Computertomografie (CT) wurde u.a. auch ein Ultraschall der inneren Organe und eine Untersuchung des Nervenwassers durchgeführt – ergaben jedoch, nicht unüblich für diese Situation, bislang keinen Hinweis auf die Ursache dieses Vorfalls. Abgesehen von den vier kurzen Krampanfällen vom Anfang März zeigte der junge Panda keine weiteren Auffälligkeiten. Pit und sein Zwillingsbruder Paule wurden am 31. August 2019 geboren und sind der erste Panda-Nachwuchs in Deutschland überhaupt. Sie leben gemeinsam mit ihrer Mutter Meng Meng (7) im über 1000qm großen Panda Garden im Zoo Berlin. Vater Jiao Qing (10) lebt auf einer separaten Anlage, männliche Pandas sind bei der Aufzucht von Nachwuchs nicht involviert.

Die Untersuchung in der Charité fand ohne regulären Patientenbetrieb und unter strengen Hygienemaßnahmen – inklusive anschließendes Durchlüften und Desinfektion – statt. Alle Beteiligten wurden im Vorfeld negativ auf Covid-19 getestet.

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