„Unternehmensberater in der Krise“

In Deutschland erreichen Unternehmensberater die schlechtesten Werte beim Berufsprestige / Auch im direkten Vergleich mit Rechtsanwälten und Steuerberatern schneiden Unternehmensberater beim Imageprofil schlecht ab / In der Bevölkerung wird die Größenordnung der Zahl der Unternehmensberater überschätzt / Trotz des schlechten Images: 16 % der Befragten in Deutschland können sich eine Tätigkeit als Unternehmensberater vorstellen

Von den einen geliebt, von anderen gemieden: Kaum ein Berufsfeld ist gleichzeitig so gefragt und so umstritten wie Consulting. Das Selbstbild der Unternehmensberater ist überwiegend positiv. Schließlich wächst die Branche im letzten Jahrzehnt mit durchschnittlich 6,3 % pro Jahr und erreichte in 2019 ein Volumen von ca. 37 Mrd. EUR Umsatz. Consultants sorgen dafür, dass sich die Wirtschaft bewegt, sind präsent in der Öffentlichkeit, arbeiten in der Regel sehr profitabel und besetzen nach dem Ausscheiden aus ihrer Tätigkeit nicht selten Spitzenpositionen im Management oder in öffentlichen Institutionen. Dies ist aber nur die eine Seite der Medaille: Immer wieder sorgen die Leistungen der Unternehmensberater und die Akquise-Praktiken für Negativ-Schlagzeilen, zuletzt durch die sogenannte Berateraffäre.

„Entgegengesetzt zum Selbstbild der Consultants verhält sich das Fremdbild der Unternehmensberater. Dabei spielt Deutschland wiederum eine Sonderrolle. Hierzulande ist die Wahrnehmung der Managementberater in der Öffentlichkeit besonders kritisch“, betont Prof. Dr. Andreas Krämer, CEO der exeo Strategic Consulting AG und Professor an der University of Applied Sciences in Iserlohn als Co-Autor der Studie OpinionTRAIN. Er ist zudem Mitautor des soeben erschienenen Buchs „Consulting: Ein Lehr-, Lern- und Lesebuch zur Unternehmensberatung“ (Erich Schmidt Verlag).

Die Ergebnisse der Studie im Überblick:

In Deutschland erreichen Unternehmensberater die schlechtesten Werte beim Berufsprestige

Im Ranking von 20 Berufen kommt die Berufsgruppe der Unternehmensberater in Deutschland auf den letzten Rang. Bei den Nennungen der meistgeschätzten Berufe werden gerade einmal 1 % erreicht, bei den Berufen mit der geringsten Wertschätzung allerdings 43 % (nur Politiker werden hier mit einem Anteil von 47 % noch kritischer bewertet). Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sind die Beurteilungen in Deutschland besonders kritisch. Besser stehen die Consultants bei der Negativauswahl in Österreich (35 %), der Schweiz (28 %) und in Schweden (22 %) da. Die schlechte Imagebewertung ist allerdings nicht durch Unkenntnis und Unwissenheit der Befragten bedingt. So ist der subjektive Kenntnisgrad des Berufs Unternehmensberater in Deutschland am höchsten (71 %). Die relativ kritische Sicht auf den Berufstand haben auch Befragte, die selbst in der Beratungsbranche oder im beratungsnahen Umfeld tätig sind (bspw. Marketing, PR IT, Medien, Kommunikation).

Auch im direkten Vergleich mit Rechtsanwälten und Steuerberatern schneiden Unternehmensberater beim Imageprofil schlecht ab

Unterschiede in der Wahrnehmung bestehen auch innerhalb der erweiterten Beraterbranche, also im Vergleich der Unternehmens-, Rechts- und Steuerberater. Während in Deutschland die drei Berufsgruppen bei den Merkmalen Erfolgsorientierung und Selbstbewusstsein noch eine relativ ähnliche Bewertung durch die Öffentlichkeit erhalten, ergeben sich stärkere Unterschiede bei den besonders kritischen Charaktereigenschaften wie Vertrauen, fachliche Kompetenz oder Hilfsbereitschaft. So bewerten 13 % der Befragten die Unternehmensberater als vertrauenswürdig, bei den Rechtsanwälten und Steuerberatern sind dies jeweils 42 %. Besonders schlecht ist das Urteil zu den Consultants in puncto soziales Engagement (lediglich 9 % Zustimmung).

In der Bevölkerung wird die Größenordnung der Zahl der Unternehmensberater überschätzt

Aktuell sind in den ca. 20.000 Unternehmen, die in Deutschland Consulting anbieten, etwa 130.000 Berater beschäftigt. Eine relativ starke mediale Präsenz von Unternehmensberatern, sei es durch Interviews, Beiträge oder Studienberichte, führt jedoch zu einer verzerrten Wahrnehmung. Werden die Studienteilnehmer gebeten, die Anzahl von Unternehmensberatern mit anderen Berufsgruppen, z.B. Imker (Deutschland: 150.000), zu vergleichen, schätzen drei Viertel der Befragten die Zahl der Berater höher als die der Imker ein. Die Anzahl der Consultants wird demnach von der Öffentlichkeit stark überschätzt. Dieser Effekt zeigt sich auch in den anderen europäischen Ländern.

Trotz des schlechten Images: 16 % der befragten Deutschen können sich eine Tätigkeit als Unternehmensberater vorstellen

Die kritische Wahrnehmung der Unternehmensberater in der Öffentlichkeit führt nicht dazu, dass die Profession als Arbeitgeber uninteressant ist. Obwohl der Anteil an Unternehmensberatern unter den Befragten gering ist (< 1 %), können sich in Deutschland etwa 16 % vorstellen, beratend tätig zu sein. Besonders hohe Werte werden diesbezüglich in der Schweiz gemessen (28 %). Bestimmungsfaktor dafür ist einerseits die Kenntnis sowie die Nähe zur Beratungsprofession, andererseits das Alter: Jüngere Menschen bewerten Consultants vergleichsweise positiver, Personen im Alter von 60 und mehr Jahren dagegen kritischer.

„Die Studienergebnisse verdeutlichen eine starke Ambivalenz in der Wahrnehmung der Unternehmensberater als Berufsgruppe, deren Wertschätzung als Element der Gesellschaft sehr begrenzt ist. Trotzdem stellt das Consulting teilweise eine interessante Tätigkeit dar,  welche zwar einen hohen persönlichen Beitrag fordert, jedoch auch interessante Entwicklungsmöglichkeiten mit sich bringt. Das belegen letztendlich auch die vielen hochrangigen Managementpositionen (nicht nur Vorstände), die durch ehemalige Consultants besetzt werden“, resümiert Johannes Hercher, Vorstand der Rogator AG und Co-Autor der aktuellen Studie OpinionTRAIN.

Studienergebnisse und Key Learnings: kostenfreies Magazin zum Thema

Kostenfreier Studienbericht: https://www.rogator.de/unternehmensberater-krise/

Hintergrund der Studie: „OpinionTRAIN“ ist eine repräsentativ angelegte Studie zur Bewertung von Trends und des Wertewandels in der Bevölkerung (Kooperation von der Rogator AG und der exeo Strategic Consulting AG). Grundlage der Untersuchung ist eine Online-Befragung von 2.500 Personen (18 – 80 Jahre) in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Schweden.

exeo Strategic Consulting AG

Die exeo Strategic Consulting AG mit Sitz in Bonn wurde im Jahr 2000 gegründet und ist auf die datenbasierte Entscheidungsunterstützung im Marketing ausgerichtet. Schwerpunkte der Beratungsgesellschaft liegen im Bereich Mobilitäts-, Kundenwert- und Preismanagement. Zur Erarbeitung konkreter Empfehlungen setzt exeo auf die Verknüpfung unterschiedlicher Datenquellen, zu denen auch innovative Befragungen zählen. Prof. Dr. Andreas Krämer ist Vorstandsvorsitzender der exeo Strategic Consulting AG in Bonn und unterrichtet u.a. Preismanagement, CRM, Marktforschung und Statistik an der University of Applied Sciences Europe, Fachbereich Wirtschaft in Iserlohn. Seit 2014 hat er eine Professur für Pricing und Customer Value Management.

Die Studienreihen „OpinionTRAIN“, „Pricing Lab“ und „MobilitätsTRENDS“ sind Kooperationsprojekte der Rogator AG und der exeo Strategic Consulting AG.

Über die Rogator AG

Die Rogator AG steht seit 20 Jahren für leistungsstarke Software und erfolgreiche Online-Forschung. Erfolgsgarant des Unternehmens ist dabei die Kombination aus zuverlässigen Softwareprodukten, fundierten methodischen Kenntnissen im Online-Kunden- und Mitar-beiterfeedback sowie einem umfassenden Full-Service-Angebot: "Combined Compe-tence" für jedes Befragungsprojekt. Getreu der Philosophie "more than you ask for" denkt Rogator dabei immer einen Schritt weiter für maximale Kundenorientierung sowie innovati-ve, maßgeschneiderte und sichere Lösungen. Qualität und Datenschutz bilden dabei die Basis des Handelns. Johannes Hercher ist Vorstand der Rogator AG.

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Prof. Dr. Andreas Krämer
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