Mit mobiler Diagnostik aufs Land

Wissenschaftler der Forschungsinitiative Gesundheitswissenschaften der Universität Potsdam, die gemeinsam am Forschungsschwerpunkt „Prävention des Metabolischen Syndroms und dessen Folgeerkrankungen“ arbeiten, erproben aktuell den verbesserten Einsatz mobiler Diagnostik im Land Brandenburg. Ab Mai 2017 sollen insgesamt 5.000 Bürgerinnen und Bürger in der Nähe ihres Heimatortes von Ärzten und sogenannten Health Care Professionals darauf untersucht werden, ob sie am Metabolischen Syndrom (MetS) erkrankt sind oder nicht. Unter dem Beschwerdebild verstehen Mediziner ein ganzes Risikocluster, zu dem ein größerer Taillenumfang, Bluthochdruck, ein erhöhter Blutzuckerspiegel sowie ein veränderter Fettstoffwechsel gehören. Im Fokus stehen außerdem Folgeerkrankungen des MetS wie Diabetes, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Ziel der Studie ist es deshalb, die Ursachen und Risikofaktoren des Syndroms zu erfassen, die Früherkennung zu optimieren sowie die Menschen zur Prävention durch Ernährung und Bewegung zu beraten. Das Land Brandenburg unterstützt das Vorhaben mit 600.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung.

Ab 9. Mai 2017 werden die Wissenschaftler in verschiedene ländliche Regionen Brandenburgs fahren. Jeweils nach zwei Tagen wechseln die Standorte. Angedacht sind Wochenmärkte, Plätze vor Gemeindeämtern, Bahnhöfen oder Supermärkten. Die nächsten Untersuchungen finden am 9./10. Mai in Neustadt/Dosse (Marktplatz), am 11./12. Mai in Rathenow (Marktplatz) sowie beim Potsdamer Tag der Wissenschaften in Golm am 13. Mai statt.

Zunächst war in einem ersten Schritt die mobile Diagnostik etabliert worden. „Wir haben einen Transporter wie ein Untersuchungszimmer ausgestattet, sind damit aufs Land gefahren und haben verschiedene mobile Geräte zur Bestimmung von Blutparametern auf ihre Genauigkeit im Vergleich zu einem Referenzlabor getestet. Der Vorteil dabei ist, dass wir dem Patienten bereits nach wenigen Minuten die Ergebnisse vor Ort mitteilen können“, so Prof. Dr. Frank Mayer, Sprecher der Forschungsinitiative Gesundheitswissenschaften und Ärztlicher Direktor der Hochschulambulanz der Universität Potsdam. Etwa 23 Prozent der Erwachsenen sind in Brandenburg vom Metabolischen Syndrom betroffen. Das ist die dritthöchste Quote bundesweit. Das Risiko, daran zu erkranken, kann durch regelmäßige Bewegung und eine Optimierung der Ernährung reduziert werden. Vor allem ist es möglich, auf diese Weise die Häufigkeit und den Verlauf von Folgeerkrankungen positiv zu beeinflussen.

Insgesamt will das Team 5.000 Brandenburger im Alter von 47 bis 70 Jahren durchchecken. Teilnehmer, die das Metabolische Syndrom aufweisen, können sich zusätzlich einer umfangreichen ärztlichen Untersuchung in einem mobilen Sprechzimmer unterziehen, um mögliche Folgeerscheinungen auszuschließen. Liegen diese jedoch bereits vor, werden die Patienten an regionale Versorger weitervermittelt. Andernfalls empfehlen die Uni-Mitarbeiter vor Ort insbesondere spezielle Bewegungsprogramme, die helfen sollen, das Metabolische Syndrom zu verhindern oder die Symptomatik zu lindern.

Bei der Studie handelt es sich um ein Kooperationsprojekt innerhalb der 2015 neu gegründeten Forschungsinitiative „Gesundheitswissenschaften“ der Universität Potsdam. Hier arbeiten verschiedene Professuren der Humanwissenschaftlichen und der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät mit dem Schwerpunkt „Bewegung und Ernährung“ zusammen.

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