„Es erschien mir damals als lohnende Aufgabe“, erinnert sich Prof. Stephan Felix an die Entscheidung, nach Greifswald zu gehen. Seine Facharztausbildung hat er im Klinikum rechts der Isar der TU München absolviert und dort hat er sich auch habilitiert: „Ich hätte nie gedacht, dass ich München mal verlassen werde. Dann bin ich 1992 als Oberarzt an die Klinik für Innere Medizin I, der Berliner Charité gewechselt und dann ging es weiter gen Norden.“
1998 reizte ihn die Herausforderung, die Leitung der Klinik für Innere Medizin B zunächst einmal kommissarisch zu übernehmen. Die Kardiologie musste insbesondere im wissenschaftlichen Bereich aufgebaut werden, erinnert er sich. Seinen Ruf als Professor an der Uni Greifswald erhielt Stephan Felix 1999, ein Jahr später wurde er Lehrstuhlinhaber für Kardiologie und Direktor der Klinik für Innere Medizin B der Universität Greifswald.
„Ich bin sehr zufrieden, dass es gelungen ist, die Klinik zu dem zu machen, was sie jetzt ist“, sagt Prof. Felix: „Heute verfügt Greifswald über eine international sichtbare und wissenschaftlich orientierte Kardiologie, die zukunftsweisend in der Forschung ist.“ Besonders erfreut ihn, dass die UMG einer von sieben universitären Standorten des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung ist, „das ist für eine relativ kleine Unimedizin wirklich keine Selbstverständlichkeit“.
Der Wissenschaftliche Vorstand der UMG, Prof. Karlhans Endlich, dankt dem ausscheidenden Klinikdirektor für seinen langjährigen Einsatz und betont: „Prof. Stephan Felix hat zur Sichtbarkeit unseres Standorts in erheblichem Maße beigetragen.“
„Alleine hätte ich das nicht geschafft“, viele Menschen hätten daran mitgewirkt, betont Prof. Felix: „Wir profitierten auch von öffentlicher Förderung und wurden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt.“ Dazu zählten u.a. der Sonderforschungsbereich SFB TR19 und weitere große Projekte mit Bundesförderung wie GANI_MED, das Zentrum für Innovationskompetenz HIKE sowie RESPONSE und SYS_CARE). Zudem lebe die Unimedizin insgesamt von der Nähe, die sich aus kurzen Wegen und dem Zusammengehörigkeitsgefühl ergebe: „Theoretische und klinische Einrichtungen arbeiten enger zusammen als an vielen anderen Standorten, auch die Kooperation mit anderen Fachbereichen der Universität ist hervorragend.“ Das habe er von Beginn an sehr geschätzt, betont Prof. Felix und sagt: „Es gibt noch immer dieses Greifswald-Gefühl.“
Prof. Stephan Felix möchte vorerst in Greifswald bleiben. „Unsere Töchter sind aus dem Haus.“ Er freue sich jetzt „auf Theaterbesuche“, sagt er. Hier gebe es „ein tolles Stadtbild, da lebt man gerne“, zudem haben er und seine Frau Greifswald schon bei der gemeinsamen Ankunft „als intakte Stadt erlebt“. Seine Familie habe sich von Beginn an wohlgefühlt, „zwei unserer drei Töchter hatten hier eine wunderbare Kindheit, die dritte war da schon größer“.
Wissenschaftlich werde er „natürlich weiterhin arbeiten“, versichert Prof. Felix. So möchte er eine große multizentrische Studie zur Therapie der Herzmuskelschwäche, die er geleitet hat und die jetzt abgeschlossen wurde, wissenschaftlich auswerten, „da haben wir auf jeden Fall noch ein, zwei Jahre dran zu arbeiten“. An einen wirklichen Ruhestand glaubt er selbst nicht, wohl aber an mehr Zeit für Reisen und Ausflüge in der Region: „Mich fasziniert die noch ursprüngliche Küstenlandschaft, die es hier noch gibt.“
Der Abschied aus der alltäglichen Arbeit falle ihm dadurch leichter, dass er seine Klinik guten Gewissens übergeben könne: Die Innere Medizin B sei die größte Klinik der Unimedizin Greifswald, betont Felix nicht ohne Stolz: „In der klinischen Forschung, in der kardiovaskulären Epidemiologie und in der Grundlagenforschung ist die Klinik sehr erfolgreich. In der Patientenversorgung haben wir als Maximalversorger auf dem Gebiet der interventionellen Kardiologie und Rhythmologie, in der Notfall- und Intensivmedizin ein Niveau erreicht, das auch bundesweit anerkannt wird“.
Allein die Anzahl der besonderen Schwerpunkte der Patientenversorgung kann sich sehen lassen: die Therapie der Herzmuskelschwäche, die katheterinterventionelle Behandlung der koronaren Herzerkrankung, angeborener und erworbener Herzfehler, die Behandlung komplexer Herzrhythmusstörungen mittels elektrophysiologischer Interventionen sowie die katheterinterventionelle Behandlung peripherer Gefäßerkrankungen. In der Intensivmedizin ist der Einsatz moderner Organersatzverfahren wie z.B. ECMO und Herz-Kreislauf-Unterstützungssysteme etabliert. Die Therapien von Lungenhochdruck und anderen Atemwegserkrankungen gehören zu weiteren Schwerpunkten.
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