„Kaufkraftschwund verhindert Erholung des privaten Konsums“

Das Statistische Bundesamt hat die vorläufigen Ergebnisse zur Entwicklung der deutschen Inflationsrate im August 2023 veröffentlicht. Die am deutschen Verbraucherpreisindex gemessene Inflationsrate ist diesen Berechnungen zufolge nur geringfügig von 6,2 auf 6,1 Prozent gefallen. Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am ZEW Mannheim und Professor an der Universität Heidelberg, erklärt dazu:

„Die Inflation in Deutschland erweist sich als zählebig. Der geringe Rückgang im Sommer ist enttäuschend. Bei der um Energie und Lebensmittel bereinigten Kerninflation ist der erwartete Rückgang sogar völlig ausgefallen. Ursache dafür ist, dass der lohnkostengetriebene Inflationsdruck in Deutschland sehr hoch bleibt. Dies wird auch in der Detailanalyse der Inflationsdaten deutlich. Zwar sinken die Lebensmittel- und Energiepreise allmählich wieder. In anderen Teilbereichen des Warenkorbs sind Deutschlands Privathaushalte aber immer noch mit ungebrochen hohen Preissteigerungen konfrontiert. Dies betrifft vor allem die Dienstleistungen. Die Inflation ist derzeit sogar zweistellig bei Handwerkerleistungen, bei Pauschalreisen oder auch bei den Kosten von Pflegeheimen. Das bedeutet, dass der Kaufkraftschwund für die meisten Menschen real spürbar ist und stark ins Auge sticht. Dieser Zustand führt zu einer anhaltenden Verunsicherung und nährt die Sorge um Wohlstandsverluste. Eine solche Entwicklung spricht dagegen, dass der private Konsum in absehbarer Zeit wieder eine Stütze der wirtschaftlichen Entwicklung werden könnte.“

Über ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim

Das ZEW in Mannheim forscht im Bereich der angewandten und politikorientierten Wirtschaftswissenschaften und stellt der nationalen und internationalen Forschung bedeutende Datensätze zur Verfügung. Das Institut unterstützt durch fundierte Beratung Politik, Unternehmen und Verwaltung auf nationaler und europäischer Ebene bei der Bewältigung wirtschaftspolitischer Herausforderungen. Zentrale Forschungsfrage des ZEW ist, wie Märkte und Institutionen gestaltet sein müssen, um eine nachhaltige und effiziente wirtschaftliche Entwicklung der wissensbasierten europäischen Volkswirtschaften zu ermöglichen. Das ZEW wurde 1991 gegründet. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Derzeit arbeiten am ZEW Mannheim rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen zwei Drittel wissenschaftlich tätig sind.

Forschungsfelder des ZEW

Altersvorsorge und nachhaltige Finanzmärkte; Arbeitsmärkte und Sozialversicherungen; Digitale Ökonomie; Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik; Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik; Marktdesign; Umwelt- und Klimaökonomik; Ungleichheit und Verteilungspolitik; Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft.

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