Stationäre Versorgung von kranken Kindern muss nachhaltig verbessert werden

Der Hartmannbund Landesverband Baden-Württemberg unterstützt den offenen Brief an die Landesregierung über die besorgniserregenden Zustände der medizinischen Versorgung der kleinsten Patientinnen und Patienten. „Die Lage in den Kinderkliniken ist nach wie vor angespannt“, so Dr. med. univ. Caroline Rinkel, Vorstandsmitglied des Hartmannbund Baden-Württemberg und Assistenzärztin für Kinder- und Jugendmedizin. „Hauptauslöser für die aktuell kritische Lage sind die RSV- und Influenza-Wellen, zusammen mit einem massiven Personal­mangel und dadurch bedingter Bettenreduktion“, ergänzt Rinkel.

Rinkel, die auch Assistentensprecherin in der Kinderklinik in Baden-Baden ist, führt weiter aus: „Wir möchten die Aufmerksamkeit auf die Missstände in der Versorgung richten und konstruktive Lösungsansätze gemeinsam mit dem Sozialministerium erarbeiten.“ Der Fachgipfel „Kindergesundheit“, der kurz vor Weihnachten stattfand, wird vom Hartmannbund Baden-Württemberg positiv bewertet. Wichtig sei jetzt, so Rinkel, dass das Thema weiter vorangetrieben werde.

Dem aktuell, vor allem in der Pflege bestehenden massiven Personalmangel stehen an Unikliniken nicht genehmigte ärztliche Stellen aufgrund von sinkenden Belegungszahlen gegenüber. Diese Daten wurden meist während der Coronapandemie erhoben und spiegeln nicht die aktuellen Belegungszahlen wider. An kommunalen Krankenhäusern besteht auf dem Papier eine Stellenüberbesetzung im ärztlichen Bereich, welche im Alltag jedoch nicht zu spüren ist. Zudem kommt es zu einer höheren Belastung der Ärzt:innen, da häufig pflegerische und organisatorische Aufgaben übernommen werden müssen, um den Betrieb am Laufen zu erhalten. „Es kommt unweigerlich zu weiteren Überstunden und fehlenden Ausgleichszeiten zur Erholung und Regeneration. Familie, Beruf und Freizeit lassen sich so nur sehr eingeschränkt verbinden“, so Rinkel.

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