Klinikum Bielefeld auch im Corona Jahr 2020 mit positivem Jahresergebnis

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• Über 133.000 Patient*innen

• Positives Jahresergebnis 2020 von 233TEuro
• Umsatz stabil auf 255 Mio. Euro
• Betriebsergebnis bei 2,6 Mio. Euro
• EBITDA beträgt 2,2 % vom Umsatz (Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen)
• über 16 Millionen Euro Investitionen im Jahr 2020

„Das Klinikum Bielefeld konnte im Corona Jahr 2020 mit einem niedrigen positiven Jahresergebnis Bilanz ziehen. Die wirtschaftliche Entwicklung tritt jedoch angesichts der Pandemie und der Aufgabe zur Versorgung unserer Patient*innen deutlich in den Hintergrund“, so Geschäftsführer Michael Ackermann.

„Entscheidend dafür, dass wir gut durch das Jahr 2020 gekommen sind, war das hohe Engagement unserer Mitarbeiter*innen. Sie haben sich der Pandemie mit ihrer ganzen Kompetenz und Professionalität gestellt. Alle Berufsgruppen waren gefordert sich mit den oftmals täglich wechselnden Herausforderungen, mit täglich wechselnden Informationslagen neu zu organisieren: vom Krisenstab bis zur Hauswirtschaftskraft waren alle betroffen. Unsere Pflegekräfte und Ärzte haben sich durch die unterschiedlich intensiven Pandemiewellen mit immer neuen Versorgungsstrukturen vertraut machen müssen. Die menschlichen Schicksale eines tödlichen Infektionsverlaufes mussten verdaut werden. Die seelische Belastung wurde nicht mit dem Ablegen der Dienstkleidung abgestreift. Ich habe grössten Respekt vor der Leistung der Mitarbeiter*innen“, führt Michael Ackermann weiter aus.

Insgesamt wurden bislang 784 Covid19 infizierte Patient*innen im Klinikum Bielefeld versorgt, davon waren 247 auf den Intensivstationen davon mussten 152 beatmet werden. Insgesamt 101 Patient*innen sind mit einer Covid19 Infektion verstorben.

Die Anzahl der stationär behandelten Patient*innen ist aufgrund der verschiedensten Lockdownphasen und politisch veranlassten Behandlungseinschränkungen um 18,6% im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Der Rettungsschirm, den die Bundesregierung für die Krankenhäuser aufgespannt hatte, konnte die Einnahmerückgänge ausgleichen.

Investitionen in Medizintechnik und Gebäude
Am Klinikum Bielefeld wurde auch im Jahr 2020 in die medizinische Infrastruktur investiert. Über 16 Millionen Euro wurden für medizinische Geräte und medizintechnische Einrichtungen sowie Bauprojekte ausgegeben. Die Fertigstellung der großen Baumaßnahme „Ärztehaus“ sowie die Erweiterungen der Stationen am Standort Klinikum Rosenhöhe erfolgten ebenfalls im Jahr 2020.

An den Standorten Bielefeld Rosenhöhe und Halle/ Westf. hat das Klinikum Bielefeld in die radiologische Bildgebung investiert. An der Rosenhöhe wurde ein hochmoderner Computertomograph von Canon Aquilion Lightning SP installiert und somit die Möglichkeiten am Standort erheblich erweitert: durch den Sprung von einen 6- auf einen 80-Zeiler werden bei der Bildqualität und der Dosisreduktion neue Maßstäbe erreicht.

Am Klinikum Halle/ Westf. wurde ein volldigitales System (Philips Digital Diagnost C-50 1.1) installiert.

Im Juli 2020 wurde in der Klinik für Kardiologie und internistische Intensivmedizin am Klinikum Bielefeld Mitte unter der Leitung von Prof. Dr. Christoph Stellbrink das Micra™ AV-System – der weltweit kleinste Herzschrittmacher – eingesetzt, der völlig ohne Kabel
auskommt. Das Klinikum Bielefeld war eines der ersten Krankenhäuser in Deutschland an dem dieser Eingriff vorgenommen wurde.

Pandemie ermöglicht überfällige Fördermittel
Die besondere Versorgungsaufgabe der Krankenhäuser rückte während der Pandemie ins Blickfeld Politik und so wurden Sonderinvestitionsprogramme von Bund und Land aufgelegt, die weitere Stationsmodernisierungen, Anschaffung von Elektrobetten und Umbaumaßnahmen für Pandemiebedingungen ermöglichten (8,3 Mio. €) . Besonders erfreulich ist die Förderung von Digitalisierungsprojekten (voraussichtlich 9 Mio. Euro). Dies ermöglicht Mitarbeiter*innen die Dokumentation von Krankenhausaufenthalten im Rahmen einer vollständigen elektronischen Patientenakte und verbessert auch die Arzneimitteltherapiesicherheit (von der Verordnung bis zur Einnahme).

Impfungen bringt Mitarbeitenden Sicherheit
Auch der Schutz der Mitarbeiter*innen des Klinikums war über das komplette Jahr 2020 ein zentrales Thema . Das Klinikum konnte sich mit dem Jahreswechsel 2020/2021 auf die notwendigen Impfungen vorbereiten und Anfang 2021 die Mitarbeiter*innen mit Hilfe des Arbeitsmedizinischen Dienstes und einer Reihe von freiwilligen Mitarbeiter*innen die Mitarbeitenden impfen. Die Impfquote liegt mittlerweile bei ca. 80% der Belegschaft.

In dieser Phase fand die Gründung eines Förderkreis für das Klinikum Bielefeld statt (Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Theo Windhorst). Der Förderkreis hat das „betriebliche Impfen“ mit Knowhow-Transfer über Online-Veranstaltungen bis zur praktischen Umsetzung in regionalen Unternehmen beworben und initiiert.

Ausblick 2021
„Die Herausforderung in 2021 besteht darin die Pendelbewegung zwischen Pandemiebelastung durch Covid-infizierten Patienten und Normalbetrieb in Richtung Normalbetrieb zu entwickeln. Wir appellieren an die Impfbereitschaft der Bevölkerung, denn es ist mehr als unsolidarisch sich bewusst dem Infektionsrisiko auszusetzen und damit das Gesundheitssystem zu belasten, obwohl das vermeidbar wäre“, so Michael Ackermann weiter. „Ich hoffe, dass wir uns wieder mehr mit der Unternehmensentwicklung und der Verbesserung der Rahmenbedingungen unserer Mitarbeiter*innen widmen können. Es sind leider viele Projekte und Maßnahmen durch die Pandemie gebremst worden, die wir wieder in den Mittelpunkt stellen wollten. Dabei steht der Personalaufbau der „weißen“ Berufsgruppen im Fokus“, so Ackermann weiter

Start der Medizinischen Fakultät im Oktober 2021
Die Entwicklung zum Universitätsklinikum OWL, als Standort „Campus Klinikum Bielefeld“ wird sichtbar. Im Oktober 2021 nehmen die ersten Studierenden der Humanmedizin ihr Studium am Campus Klinikum Bielefeld auf. Mit Priv. Doz. Dr. Dorothea Stahl wird das Aufgabenspektrum der Universitätsmedizin nun innerhalb der Betriebsleitung des Klinikums abgebildet. Frau PD Dr. Stahl wird für das Klinikum Bielefeld die wissenschaftliche und strukturelle Etablierung von Forschung und Lehre zusammen mit unseren klinischen Akteuren entwickeln. An den Standorten Rosenhöhe und Mitte wird mit 10 Mio. Euro in die räumlich-technische Infrastruktur investiert um auch den Studenten*innen hervorragende Bedingungen im Lern- und Arbeitsumfeld zu bieten. Am Standort Mitte wird dafür ein Studierendenhaus mit insgesamt ca. 2000 qm Fläche mit Hörsälen, Arbeitsräumen, Simulations- und Trainingsräumen, Digitaler Bibliothek und Cafeteria errichtet.

Die Zahlen 2020
Die Ergebnisse für das Jahr 2020 sind positiv: im Jahresabschluss 2020 konnte ein Betriebsergebnis von
+ 2,6 Mio. Euro verzeichnet werden. Im Jahr 2012 lag das Klinikum Bielefeld bei – 6.715 Mio. Euro. Mit dem Jahresergebnis von + 233 TEuro schließt das Klinikum zum sechsten Mal in Folge positiv ab. „Wir finanzieren unsere Investitionen weitestgehend selbst und schreiben trotzdem noch schwarze Zahlen“, so Geschäftsführer Ackermann.
Das EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände) liegt im Jahr 2020 stabil bei 2,18% vom Umsatz. Das EBITDA ist eine Beschreibung der operativen Leistungsfähigkeit eines Unternehmens vor Investitionsaufwand (=operativer Gewinn).

 

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