Mehr Zeit für Familie und Freunde

Das Corona-Virus stellt die meisten Menschen in Baden-Württemberg bisher und weiterhin vor große Herausforderungen. Aber neben den erwartbaren negativen Auswirkungen wie der Angst vor Ansteckung, Kontaktbeschränkungen oder die Schließung von Kultureinrichtungen und Fitnessstudios arrangieren sich die Bürgerinnen und Bürger mit manchen Pandemiefolgen und gehen zum Großteil verantwortungsvoll mit der besonderen Situation um. Das zeigt eine Online-Umfrage des Instituts „forsa“ unter 505 Internetnutzern ab dem Alter von 18 Jahren in Baden-Württemberg, die im Auftrag der AOK Baden-Württemberg im August 2020 durchgeführt wurde.

Insgesamt geben 62 Prozent der Befragten an, dass sie manche Auswirkungen der Corona-Situation positiv nutzen können. 42 Prozent mussten weniger Termine wahrnehmen. 32 Prozent hatten mehr Zeit für ihre Familie und 26 Prozent mehr Zeit für ihre Hobbies. Über weniger eigenen Konsum freuten sich in Baden-Württemberg 30 Prozent der Internetnutzer ab 18 Jahre. Andererseits lagen die Schließung von Schulen, Universitäten und der Kinderbetreuung bei Befragten mit Kindern unter 18 Jahren im Haushalt an zweiter und dritter Stelle bei der Frage nach den Corona-bedingten Einschränkungen, die am meisten zu schaffen machten.

In Baden-Württemberg mussten sich Internetnutzer mit Kindern unter 18 Jahre zwar während des Corona-bedingten Lockdowns überdurchschnittlich stark einschränken, können der Corona-Zeit aber auch überdurchschnittlich häufig etwas Positives abgewinnen: Ihnen stand in den letzten Wochen vor allem mehr Zeit zur Verfügung. „Auch wenn die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen eine große Herausforderung für die ganze Gesellschaft ist, zeigen die Umfrageergebnisse, dass es viele Menschen begrüßen, wenn sie mehr Zeit für die Familie und weniger Stress im Alltag haben. Aus diesen Erkenntnissen kann man für die Zukunft etwas lernen,“ so Johannes Bauernfeind, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg.

Gleichzeitig – auch das zeigt die AOK-Umfrage – hatten viele Menschen im Südwesten mit negativen Erfahrungen zu kämpfen. In Baden-Württemberg hatte die Mehrheit der Internetnutzer ab 18 Jahre (55 Prozent) in den letzten Wochen zumindest hin und wieder Angst, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren: 12 Prozent begleitete diese Angst fast ständig und weitere 43 Prozent überkam dieses Angstgefühl (situationsbedingt) in Abständen. Während der Zeit des Lockdowns musste sich die deutliche Mehrheit der Internetnutzer ab 18 Jahre in Baden-Württemberg (62 Prozent) im Alltag stark oder sogar sehr stark einschränken. 76 Prozent der Befragten litten darunter, während der Corona-Pandemie nur wenige Angehörige und Freunde treffen zu können. Mit deutlichem Abstand folgen die Schließungen von Restaurants, Gaststätten und Bars (43 Prozent), von Kultureinrichtungen wie zum Beispiel Museen, Theater, Kinos und Clubs (36 Prozent) sowie von Sportanlagen, Fitnessstudios und Sportvereinen (33 Prozent).

Noch immer haben in Baden-Württemberg nahezu alle Internetnutzer ab 18 Jahre (93 Prozent) das Gefühl, dass ihr Alltag durch die Corona-Situation eingeschränkt ist: Allerdings hat aktuell „nur noch“ knapp jeder dritte Internetnutzer ab 18 Jahre in Baden-Württemberg (31 Prozent) den Eindruck, dass er sich stark einschränken muss. Die deutliche Mehrheit (62 Prozent) muss ihren Alltag zurzeit nicht so stark einschränken und 7 Prozent haben sogar das Gefühl, dass ihr Alltag wieder wie vor der Corona-Pandemie ist.

Auch wenn das Gesundheitssystem in Baden-Württemberg dank früher Maßnahmen und klugen Entscheidungen gut auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie vorbereitet war, hatte ihre Dauer Auswirkungen auf das Verhalten der Patientinnen und Patienten. In Baden-Württemberg haben 16 Prozent der Internetnutzer ab 18 Jahre seit März dieses Jahres aufgrund der Corona-Pandemie von sich aus einen eigentlich geplanten Arztbesuch verschoben oder abgesagt. Fast ebenso viele (19 Prozent) haben aufgrund der Corona-Pandemie bei einer leichten Verletzung oder Krankheit auf einen spontanen Arztbesuch verzichtet. Gut jeder Zehnte (12 Prozent) hat einen Termin beim Arzt vereinbaren wollen, aber aufgrund der Corona-Pandemie keinen Termin bekommen. 4 Prozent der Befragten haben von sich aus eine geplante Operation bzw. einen geplanten Krankenhausaufenthalt verschoben. Hierbei appelliert Vorstandschef Johannes Bauernfeind, nicht die Fehler des Frühjahres zu wiederholen und trotz aktuell steigender Corona-Fallzahlen bei akuten Erkrankungen oder starken Schmerzen zum Arzt zu gehen oder bei schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen die Notaufnahme aufzusuchen. „Zwar sind Kitas, Schulen und andere Einrichtungen fast wieder im Regelbetrieb, weshalb auch die Gefahr einer Ansteckung wieder steigt. Aber die Menschen können sich auf den hohen Standard beim Infektionsschutz verlassen – Krankenhäuser sowie Arztpraxen sind sehr gut auf den Schutz ihrer Patientinnen und Patienten eingestellt.“

Den meisten Menschen im Südwesten ist offensichtlich bewusst, dass Mund-Nasenschutz und Abstandsregeln noch längere Zeit wichtig sein werden: In Baden-Württemberg wollen 90 Prozent der Internetnutzer ab 18 Jahre in den kommenden Wochen und Monaten an die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften halten und 88 Prozent wollen im öffentlichen Raum auf mindestens 1,5 Meter Abstand zu anderen gehen, sofern dies möglich ist. Fast ebenso viele (84 Prozent) haben sich vorgenommen, größere Veranstaltungen zu meiden. Im Vergleich dazu sind die Baden-Württemberger beim Händewaschen etwas nachlässiger, aber auch hier bekundet die deutliche Mehrheit (72 Prozent), sich auch in den nächsten Wochen und Monaten häufiger als vor Corona die Hände waschen zu wollen.

Obwohl die Kontaktbeschränkungen während der Corona-Pandemie als besonders belastend empfunden wurden, möchte rund jeder zweite Internetnutzer in Baden-Württemberg (53 Prozent) seine Kontakte weiterhin einschränken. 16 Prozent der Befragten in Baden-Württemberg haben vor, in den kommenden Wochen und Monaten überwiegend von zu Hause zu arbeiten. Auch Johannes Bauernfeind rechnet in den kommenden Wochen und Monaten mit einer weiteren Zunahme der Infektionszahlen. „Wir haben trotz steigender Infektionszahlen heute ein viel besseres Wissen über das Virus und seine Folgen und wie wir dagegen arbeiten können. Eine großflächige Ausbreitung können wir bisher verhindern. Risiken stecken heute insbesondere im falschen Verhalten bei Familienfeiern oder größeren Veranstaltungen. Unerlässlich ist deshalb, dort wie überall sonst auch Abstand zu halten und die Hygieneregeln zu beachten“, so Bauernfeind.

Die Ergebnisse der Forsa-Befragung stehen unter "Anhänge" zum Download bereit.

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