Kurzarbeit wichtigstes Instrument in der Krise

Knapp 55 Prozent der Unternehmen haben bereits Kurzarbeit angezeigt. Darunter nicht nur Firmen, die von der Pandemie stark betroffen sind, sondern auch viele, denen es – noch – relativ gut geht.

Die Lage ist ernst, zeigt eine neue Unternehmensbefragung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und der IW Consult: 81 Prozent der Firmen, die von der Corona-Pandemie stark betroffen sind, haben Kurzarbeit angezeigt. Aber auch 29 Prozent der Firmen, denen die Pandemie bislang nicht oder nur wenig zusetzt – ein Indiz dafür, dass die Firmen vorbereitet sein wollen, wenn die wirtschaftliche Lage sich zuspitzt.

Von den Firmen, die Kurzarbeit in Anspruch nehmen, zahlen 32 Prozent einen freiwilligen Zuschuss und sechs Prozent einen tariflich oder betrieblich vereinbarten Zuschuss. "Die Befragung zeigt deutlich, dass sich die Unternehmen um ihre Mitarbeiter kümmern, sofern sie den finanziellen Spielraum dafür haben", sagt Thomas Schleiermacher, der bei der IW Consult für die Befragung verantwortlich ist.

Und noch eine andere Erkenntnis fördert die Befragung zu Tage: Rund sieben von zehn Unternehmen bewerten die Arbeit der Bundesagentur für Arbeit und deren Informationen zum Thema Kurzarbeit als positiv. "Es ist schade, dass die Regierung die Regelungen zum Kurzarbeitergeld vergangene Woche verändert und verkompliziert hat, indem sie die Höhe der Zahlungen an die Bezugsdauer geknüpft hat. Das wird den Prozess für alle Beteiligten erschweren und verlangsamen", sagt IW-Arbeitsmarktexperte Oliver Stettes. 

Insgesamt 555 Firmen beteiligten sich an der ersten Befragungswelle des neuen IW-Covid-19-Panel. Ab jetzt soll es jeden Monat einen Überblick geben, wie es um die deutsche Wirtschaft in der Krise steht. Die zweite Befragungswelle startet am 14. Mai. Dafür können sich Unternehmen, die bislang nicht teilgenommen haben, schon jetzt unter www.covid-19-panel.de registrieren. Alle Teilnehmer erhalten im Nachgang kostenlos einen individuellen Benchmark-Bericht, in dem sie in wichtigen Aspekten der Corona-Krise mit den anderen Teilnehmern der gleichen Branche, Region oder Größe verglichen werden.

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