Bruchversuche an Rinderspaltenböden

Um einmal in ihrem Studium zu erleben, wieviel rechnersiche Prognosen im Vergleich zum realen Tragverhalten wert sind, wurden den Master-Studierenden des Studiengangs Bauingenieurwesen der Fakultät „Architektur Bau und Umwelt“ im Mai vier Stahlbetonelemente des Herstellers Suding – Beton- und Kunststoffwerk GMBH zur Verfügung gestellt. Sie hatten die praxisnahe Aufgabe im Fach „Tragwerksanalyse und Experimentelle Statik“ die Versuche als Prüfungsleistung zu planen, durchzuführen und auszuwerten. Dabei durften die Träger bis zum Bruch getestet werden.

Üblicherweise werden Rinderspaltenböden im Werk produziert, um sie als vorgefertigte Bodenelemente schnell zu einer pflegeleichten Fläche für die Tierzucht zusammensetzen zu können. Sie bestehen abwechselnd aus Balken, der Auftrittsfläche für die Tiere, und schmalen Öffnungen, die Kot und Harn der Tiere durchlassen. Sie werden bis zu einer Stützweite von vier Metern gefertigt und können in ihrer stärksten Ausführung auch von Fahrzeugen mit einer Achlast von bis zu fünf Tonnen befahren werden.

„Den Studierenden machte es sichtlich Spaß, den Vorlesungsraum gegen das Labor zu tauschen, auch wenn der Arbeitsaufwand nicht zu unterschätzen war. Es musste nicht nur Messtechnik an den richtigen Stellen geplant und installiert, sondern auch die Laststufen für die Bruchversuche richtig ausgewählt werden“, so Prof. Dr.-Ing. Marc Gutermann vom Institut für Experimentelle Statik der Hochschule Bremen. Nach einer Einweisung durch den Bauingenieur-Professor und sein Team waren die Sensoren zur Überwachung der Bauteilreaktionen schnell installiert, und der erste Versuch wurde gestartet. Die zwei Meter lange Konstruktion hielt dem Druck einer Einzellast mühelos stand: bei bis zu 5,2 Kilonewton (kN)*) Last (entsprechend rund 520 kg Gewicht, der angenommenen Belastung durch ein Tier) zeigten sich weder am Auflager noch in Feldmitte Risse. Im zweiten Anlauf kam dann der ersehnte Knall: bei über 30 kN gab der Spaltenboden schlagartig nach, weil entweder die Stahlbewehrung zerissen oder der Beton zerborsten war. Die zulässige Belastung war da bereits um ein Vielfaches überschritten.

*) Der Krafteinheit 1 Kilonewton (kN) lässt sich ein Gewicht 101,9 kg zuordnen.

Die Studierenden verließen das Labor nach ereignisreichen Tagen mit vielen neuen Eindrücken und jeder Menge Daten. Letztere müssen nun für die Semesterarbeit aufgearbeitet, ausgewertet und mit theoretischen Berechnungsansätzen verglichen werden. Ein großer Dank gilt dem beteiligten Unternehmen Suding – Beton- und Kunststoffwerk GmbH, ohne dessen Unterstützung bei der Bereitstellung und Lieferung der Spaltenböden dieses spannende Projekt nicht möglich gewesen wäre.

Infos über den Master-Studiengang Bauingenieurwesen M.Sc.: http://www.hs-bremen.de/internet/de/studium/stg/baum/index.html.
Infos über Spaltenböden des Unternehmen Suding – Beton- & Kunststoffwerk GMBH: www.suding.de

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