Dämmen oder lieber Strom erzeugen?

Beim nächsten Passivhaus-Abend werden Effizienzmaßahmen am Gebäude genauer beleuchtet. Anhand konkreter Berechnungen zeigt das Passivhaus Institut, welche Investition welchen Effekt hat, welchen finanziellen Aufwand sie bedeutet und wie viel Energie tatsächlich eingespart werden kann. Zudem widmet sich das Passivhaus Institut zukunftsträchtigen Wärmeversorgungssystemen. Der Passivhaus-Abend am 18. Juni 2020 wird als Webinar angeboten, Privatleute sind ebenso herzlich zum kostenfreien Vortrag eingeladen wie Architekten und Planer.

Viele Hauseigentümer überlegen, den Klimaschutz auch mit dem eigenen Gebäude zu fördern und den Energieverbrauch zu reduzieren. Dabei die richtigen Entscheidungen zu treffen, ist gar nicht so einfach. Soll das Haus gedämmt werden oder besser eine Photovoltaikanlage erhalten? Ist beides sinnvoll? Prof. Benjamin Krick vom Passivhaus Institut erläutert beim Passivhaus-Abend am 18. Juni 2020 den Effekt verschiedener Effizienzmaßnahmen. Er erklärt deren finanziellen Aufwand und legt dar, wie viel Energie tatsächlich eingespart werden kann. Zudem widmet sich Krick bei diesem Online-Vortrag zukunftsträchtigen Wärmeversorgungssystemen.

Mit den Passivhaus-Abenden informieren das Passivhaus Institut, die Informations-Gemeinschaft Passivhaus Deutschland (IG-Passivhaus) sowie die Passivhaus Dienstleistung GmbH über aktuelle Themen des energieeffizienten Bauens. Die Teilnahme am Online-Vortrag ist kostenfrei. Die Passivhaus-Abende sind als Fortbildung anerkannt. Anmeldung unter www.ig-passivhaus.de

Effizienz oder Erneuerbare – Wie kann die persönliche Gebäude-Energiewende gelingen?

Datum:           Online-Vortrag am Donnerstag, 18. Juni 2020
Uhrzeit:          19 bis 20.30 Uhr

Nach der Anmeldung unter www.ig-passivhaus.de erhalten Sie einen Link zum Online-Vortrag.

Allgemeine Informationen

Passivhäuser
Beim Passivhaus-Konzept wird der für Gebäude typische Wärmeverlust durch Wände, Fenster und Dach drastisch reduziert. Durch die fünf Prinzipien – gute Dämmung, dreifach verglaste Fenster, Vermeidung von Wärmebrücken, luftdichte Gebäudehülle sowie Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung – benötigt ein Passivhaus nur sehr wenig Energie. Passivhäuser können daher auf ein klassisches Heizsystem verzichten. Passiv“ werden die Häuser genannt, da der größte Teil des Wärmebedarfs aus „passiven“ Quellen wie Sonneneinstrahlung sowie Abwärme von Personen und technischen Geräten gedeckt wird.

In einem Passivhaus hält sich die Wärme 10 bis 14 Tage lang, da sie nur sehr langsam entweicht. Daher muss nur an sehr kalten Tagen aktiv geheizt werden. Insgesamt ist nur wenig Energie für die Bereitstellung dieser Restwärme vonnöten. Im Sommer (sowie in warmen Klimaten) ist ein Passivhaus ebenfalls im Vorteil: Dann bewirkt u.a. die gute Dämmung, dass die Hitze draußen bleibt. Eine aktive Kühlung ist daher in Wohngebäuden in der Regel nicht nötig. Durch die niedrigen Energiekosten sind die Nebenkosten kalkulierbar – eine Grundlage für bezahlbares Wohnen und sozialen Wohnungsbau. Ein Passivhaus verbraucht rund 90 Prozent weniger Heizwärme als ein bestehendes Gebäude und 75 Prozent weniger als ein durchschnittlicher Neubau.

Passivhaus und NZEB
Der Passivhaus-Standard erfüllt die Anforderungen der Europäischen Union an Nearly Zero Energy Buildings. Laut der Europäischen Gebäuderichtlinie EPBD müssen die Mitgliedstaaten die Anforderungen an so genannte Fast-Nullenergiehäuser (NZEB) in ihren nationalen Bauvorschriften festlegen. Die Richtlinie der EU ist seit Januar 2019 für öffentliche Gebäude in Kraft und gilt für alle anderen Gebäude ab dem Jahr 2021.

Pionierprojekt
Das weltweit erste Passivhaus errichteten vier private Bauherren, darunter Dr. Wolfgang Feist, vor über 28 Jahren in Darmstadt-Kranichstein. Die Reihenhäuser gelten seit dem Einzug der Familien 1991 als Pionierprojekt für den Passivhaus-Standard. Das Pionier-Passivhaus nutzt mit seiner neuen Photovoltaikanlage nun erneuerbare Energie und erhielt das Zertifikat zum Passivhaus Plus.      

Passivhaus und erneuerbare Energie
Der Passivhaus-Standard lässt sich gut mit der Erzeugung erneuerbarer Energie direkt am Gebäude kombinieren. Seit April 2015 gibt es für dieses Versorgungskonzept die neuen Gebäudeklassen „Plus“ und „Premium“.

Passivhäuser
Mittlerweile gibt es Passivhäuser für alle Nutzungsarten: Neben Wohn- und Bürogebäuden existieren auch Kitas und Schulen, Sporthallen, Schwimmbäder und Fabriken als Passivhäuser. In Frankfurt am Main entsteht gerade die weltweit erste Passivhaus-Klinik. Das Interesse steigt stetig. Mit Blick auf den Ressourcenverbrauch der Industrieländer sowie den Klimaschutz realisieren Kommunen, Unternehmen und Privatleute einen Neubau oder eine Sanierung zunehmend im Passivhaus-Standard.

Internationale Passivhaustagung
Die 24. Internationale Passivhaustagung findet im September 2020 als Online-Veranstaltung statt. www.passivhaustagung.de

Über die Passivhaus Institut GmbH

Das Passivhaus Institut mit Sitz in Darmstadt ist ein unabhängiges Forschungsinstitut zur hocheffizienten Nutzung von Energie bei Gebäuden. Das von Dr. Wolfgang Feist gegründete Institut belegt eine internationale Spitzenposition bei der Forschung und Entwicklung zum energieeffizienten Bauen. Dr. Wolfgang Feist erhielt unter anderem 2001 den DBU-Umweltpreis für die Entwicklung des Passivhaus-Konzepts.

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