Das geht aus einer aktuellen Marktanalyse der KE-CONSULT Kurte & Esser GbR im Auftrag des BPEX hervor (Oktober 2025). In der Hochphase des Weihnachtsgeschäfts bewegen die Paketdienste täglich etwa 15 Millionen Sendungen, an Spitzentagen rechnerisch bis zu 21 Millionen. Um die erwarteten Mengen zu bewältigen, setzt die Branche auch in diesem Jahr bis zu 20.000 zusätzliche Arbeitskräfte und 17.000 zusätzliche Fahrzeuge ein.
Unterschiedliche Entwicklung in den Marktsegmenten
Besonders im Fokus steht erneut das Privatkundengeschäft. Im November und Dezember 2025 werden rund 450 Millionen Sendungen an private Haushalte (B2C) erwartet – ein Plus von knapp 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr (440 Millionen). Damit bleibt der Online-Handel der wichtigste Treiber des KEP-Marktes. Im Durchschnitt werden täglich etwa 9 Millionen Sendungen an Privatadressen zugestellt.
Der B2B-Bereich (Sendungen zwischen Unternehmen) zeigt hingegen eine gegensätzliche Dynamik: Hier kann mit einem leichten Rückgang unter das Vorjahresniveau gerechnet werden. Gründe sind die verhaltene Investitions- und Produktionsaktivität vieler Branchen, geopolitische Unsicherheiten und anhaltende Strukturveränderungen in der Industrie.
Herausforderndes Marktumfeld bremst Wachstum
Das Marktumfeld bleibt angespannt: Wirtschaftliche Stagnation, Handelssanktionen, strukturelle Verschiebungen in Lieferketten und zunehmende staatliche Regulierung belasten die Entwicklung des KEP-Marktes. Diese Faktoren führen dazu, dass das Weihnachtsgeschäft 2025 trotz hoher operativer Leistungsfähigkeit kein deutliches Wachstum bringen wird.
Steigende Kosten verschärfen wirtschaftlichen Druck
Das leichte Wachstum bei den Sendungsmengen täuscht über die wirtschaftliche Realität hinweg: Steigende Energiepreise, höhere Löhne und eine anhaltend hohe Inflation lassen die Kosten vieler Unternehmen schneller steigen als ihre Erlöse. Für die Paketdienste wird es zunehmend schwieriger, kostendeckend zu arbeiten.
Statement von Marten Bosselmann
„Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt, dass die Branche selbst in schwierigen Zeiten leistungsfähig bleibt und die Menschen in Deutschland zuverlässig versorgt“, sagt Marten Bosselmann, Vorsitzender des BPEX. „Das anhaltende schwierige wirtschaftliche Umfeld, steigende Kosten und überbordende Regulierungen setzen die Unternehmen jedoch zunehmend unter Druck. Diese Situation gefährdet langfristig die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit der Branche. Wir brauchen jetzt und auch mittelfristig Entlastungen, damit die Betriebe wieder Luft zum Atmen haben und die Voraussetzungen für eine nachhaltige Marktentwicklung gesichert werden.“
Erstes Halbjahr 2025: Leichtes Plus trotz Gegenwind
Im ersten Halbjahr 2025 verzeichnete die KEP-Branche ein leichtes Sendungsplus von 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Insgesamt wurden 2,03 Milliarden Sendungen transportiert – durchschnittlich mehr als 13,5 Millionen pro Zustelltag.
Ein positiver Impuls kam vor allem aus dem Online-Handel (B2C), wo das Volumen um 2,6 Prozent zulegte. Der B2B-Bereich blieb dagegen rückläufig (–1,2 Prozent), ebenso wie das Express- und Kuriersegment, das nahezu stagnierte. Damit setzt sich der Trend fort, dass das geschäftliche Sendungsaufkommen sinkt und der private Konsum steigt.
Prognose für das Gesamtjahr 2025
Vor dem Hintergrund der bisherigen Entwicklung ist für das gesamte Jahr 2025 mit einem Sendungsvolumen von rund 4,37 Milliarden Sendungen zu rechnen. Das entspricht einem moderaten Anstieg von etwa 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2024. Die detaillierten Ergebnisse der Marktanalyse 2025 wird der BPEX im Frühjahr/Sommer 2026 veröffentlichen.
Der 1982 gegründete Bundesverband Paket- und Expresslogistik (BPEX) vertritt die Interessen der Kurier-, Express- und Paketbranche (KEP) in Deutschland. Rund 4.000 Unternehmen sorgen für eine flächendeckende Zustellung von der Hallig bis zur Alm, in der Stadt und auf dem Land. Die gesamte Branche realisiert in Deutschland derzeit jährliche Umsätze in Höhe von 27,6 Milliarden Euro, beschäftigt mehr als 266.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und befördert rund 4,3 Milliarden Sendungen pro Jahr.
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