„Hausärztinnen und Hausärzte sind das Rückgrat unseres Gesundheitswesens. Sie koordinieren die Versorgung, schaffen Kontinuität und gewährleisten, dass Patientinnen und Patienten die richtige Behandlung zur richtigen Zeit erhalten“, betonte Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth, Vorsitzende des HÄVBW, in ihrer Eröffnungsrede.
Die Herausforderungen des Gesundheitssystems sind enorm: Eine alternde Bevölkerung, steigende Kosten und eine unkoordinierte Inanspruchnahme von Leistungen belasten die Effizienz. „Um die Versorgung zu strukturieren und Über- und Fehlversorgung zu reduzieren, plant die neue Bundesregierung ein verbindliches Primärarztsystem. Ein gut gemachtes Primärarztsystem kann das System nachhaltig entlasten“, erklärte Dr. Susanne Bublitz, ebenfalls Vorsitzende des HÄVBW.
In Baden-Württemberg ist diese Vision bereits Realität: Die HZV bietet eine hausärztliche koordinierte und effiziente Versorgung, die landesweit etabliert ist. Über drei Millionen Versicherte – ein Drittel der gesetzlich Krankenversicherten im Land – haben sich freiwillig für dieses System entschieden. Der Erfolg ist belegt: Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die HZV die Hausarztpraxen stärkt, die Versorgungsqualität verbessert, Krankenhausaufenthalte und Komplikationen reduziert und gleichzeitig die Kosten senkt.
Für die langfristige Sicherung der hausärztlichen Versorgung setzt der HÄVBW auf innovative Konzepte wie „HÄPPI“ (Hausärztliches Primärversorgungszentrum – Patientenversorgung Interprofessionell). „HÄPPI zeigt, wie Praxen durch Digitalisierung, neue Teamstrukturen und optimierte Prozesse mehr Patientinnen und Patienten versorgen können – und das bei gleichbleibend hoher Qualität“, erklärte Prof. Dr. Buhlinger-Göpfarth.
Die Landespolitik ist gefordert, den erfolgreichen Weg Baden-Württembergs im Bereich des Primärarztsystems weiter zu unterstützen. Insbesondere die gezielte Förderung von Hausarztpraxen – etwa bei der Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen und dem Ausbau neuer Teamstrukturen – ist entscheidend. „Um die Stabilität und Zukunftsfähigkeit unseres Gesundheitssystems zu gewährleisten, müssen wir die hausärztliche Versorgung nachhaltig stärken“, betonte Dr. Susanne Bublitz abschließend.
Über den Tag der Hausarztmedizin
Der Tag der Hausarztmedizin findet jährlich am zweiten Mittwoch im Mai statt und rückt die zentrale Rolle der Hausärzt:innen als erste Anlaufstelle in Gesundheitsfragen in den Fokus. Mit rund 55.200 Allgemeinmediziner:innen und hausärztlichen Internist:innen bilden sie die größte Fachgruppe der Ärzteschaft und sichern mit Ihren Teams eine umfassende, koordinierte Versorgung – insbesondere in einer alternden Gesellschaft. Der Aktionstag würdigt ihre Leistungen und fordert den Ausbau bewährter Konzepte wie der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV), von der bereits über 10 Millionen Patient:innen bundesweit profitieren.
Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband Baden-Württemberg (HÄVBW) ist einer von 18 Landesverbänden des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands. Er vertritt die Interessen von über 4.500 Hausärztinnen und Hausärzten in Baden-Württemberg gegenüber der Ärztekammer, der Kassenärztlichen Vereinigung, den Krankenkassen und den Landesministerien. Alle Aktivitäten des HÄVBW sind auf der Website des Landesverbandes (haevbw.de) ersichtlich.
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