In den Koblenzer Rheinanlagen, direkt hinter dem Weindorf, verbirgt sich ein echtes Weinjuwel: 1973 wurde die nur 1500 Quadratmeter große Weinlage Schnorbach Brückstück offiziell beim rheinland-pfälzischen Ministerium für Landwirtschaft, Weinbau und Umweltschutz registriert. Namensgeber war der damalige Oberbürgermeister der Stadt Koblenz, Josef Schnorbach. Er ließ den Miniatur-Weinberg in den 1950er Jahren anlegen – ursprünglich als Schau-Wingert, auf dem verschiedene Rebsorten zu sehen waren. Auch Trauben wurden verkauft, jedoch erwies sich die Weinherstellung als wirtschaftlich lukrativer und so begann die Geschichte von Deutschlands kleinster offiziell registrierter Weinlage

Heute bewirtschaftet Winzer Karsten Lunnebach auf Koblenz‘ einziger Innenstadt-Weinlage etwa 750 Rebstöcke. Der Ertrag beläuft sich auf ca. 1500 Liter Wein pro Jahr – vornehmlich Weißburgunder. „Das ist nicht viel, dafür kommt der Wein aus Deutschlands kleinster offiziell registrierter Weineinzellage – das macht schon was her“, zeigt sich Lunnebach, der als einziger Winzer gleichzeitig an Rhein und Mosel Wein erzeugt, zufrieden mit dem Mini-Weingut. Ausschlaggebend für den Erfolg der Rebfläche war und ist auch die Lage direkt hinter dem Weindorf Koblenz: Es wurde anlässlich der Reichsausstellung Deutscher Wein im Jahr 1925 erbaut, im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1951 wiederaufgebaut. Heute präsentiert das Weindorf stilistisch unterschiedliche Winzerhäuser aus verschiedenen Weinbauregionen und ist ein beliebter Anlaufpunkt für Touristen.

Feierlich überreichte Stadtrat Manfred Diehl anlässlich des 50. Jahrestages eine Kopie der Urkunde zur Eintragung als Lage an Oberbürgermeister David Langner. Im Alleineigentum der Stadt Koblenz, gehört der Weinberg heute zur Koblenz-Touristik. Ebenfalls anwesend waren Claus Hoffmann, der Geschäftsführer der Koblenz-Touristik GmbH, Winzer Karsten Lunnebach als Bewirtschafter des Weinbergs sowie Roberto Möckel, der Geschäftsführer des Weindorf Koblenz.