Wendepunkt für Asset-Manager?

Michael Klimek, Geschäftsführer der Dolphinvest Consulting, zieht nach dem ersten Halbjahr 2022 ein düsteres Fazit: Für Aktienmärkte im Allgemeinen und für börsennotierte Asset Manager im Besonderen lief es schlecht. Die schon seit einigen Monaten herrschenden Belastungen sowohl der Aktien- als auch der Rentenmärkte hielten unverändert an, was somit keinerlei positive Perspektiven für die Investmentbranche schaffen konnte. Allerdings profitierten andere Finanzwerte, namentlich Banken, von den Zinserhöhungen und schnitten im Verlauf des ersten Halbjahres sogar besser ab als der breite globale Aktienmarkt.

Regional schnitten im zweiten Quartal europäische Asset Manager, nicht zuletzt wegen des Krieges in der Ukraine, am schlechtesten innerhalb ihrer Branche ab. Ein Trend, der sich fortsetzen wird?

Rätselraten um Zinsen und Konjunktur

Symptomatisch für die Unsicherheit im Markt ist die Debatte über die Zukunft der Asset Manager, die sich auf Privatmärkte spezialisieren, also Private Equity, Private Debt, Immobilien und Infrastruktur, wobei die beiden letzteren Anlageklassen als inflationsgebundener gelten als die beiden ersteren und in diesem Zusammenhang daher weniger kritisch betrachtet werden. „Sofern sich eine Zinswende tatsächlich nachhaltig manifestieren sollte, dürfte die Zunft der PE-Manager kräftigen Gegenwind bekommen, für viele der Manager völlig ungewohnt“, weiß Klimek.

Die Mehrheit der Privatmarktmanager, die eine hohe Fremdkapitalquote aufweisen, konnte in der Vergangenheit weit doppelstellige Ertragszuwächse generieren. „Diese Manager verloren im zweiten Quartal 2022 stark, während es einige von den Managern, die eine nur mittlere bis niedrige Fremdkapitalquote aufweisen, im vergangenen Quartal nicht so heftig traf wie ihre Peers. Große Ertragszuwächse konnten diese vergleichsweise ungehebelten Manager in der Vergangenheit häufig nicht erwirtschaften, aber aktuell scheint dem Markt eine hohe Fremdkapitalquote bei Asset Managern eher suspekt geworden zu sein“, erläutert der Experte.

Steigendes Privatvermögen?

Die internationale Unternehmensberatung Bain & Company prognostiziert, dass die Privatkundennachfrage nach Vermögensverwaltung bis zum Jahr 2030 auf mehr als 500 Milliarden US-Dollar ansteigen wird – eine Verdoppelung gegenüber 2021. Schätzungsweise 250 Millionen Menschen, die zwischen 1981 und 2012 geboren wurden, werden bis 2030 über ein Jahreseinkommen von über 100.000 US-Dollar verfügen. Für den Zeitraum bis 2030 wird ein Anstieg der liquiden Mittel aller Anleger weltweit um 90 Billionen US-Dollar erwartet, wobei 40 Billionen US-Dollar auf Privatpersonen entfallen, die über ein Vermögen zwischen 100.000 und 1 Million US-Dollar verfügen. Nord-, Mittel- und Südamerika sowie der asiatisch-pazifische Raum werden diese Entwicklung anführen. Im Fokus des prognostizierten Anlegerinteresses stehen unter anderem (1) ESG-basierte Vermögensverwaltung, (2) Privatmärkte, die in den letzten Jahren den Appetit der Anleger geweckt haben und mehrere Wealthtech-Unternehmen an den Markt kommen ließen, um den Zugang zu den Privatmärkten zu öffnen, (3) steigender Bedarf der Generationen Y und Z nach Ruhestandslösungen, um den negativen Effekten der Vermögensdekumulation der Baby-Boomer-Eltern entgegenzuwirken sowie (4) fortschreitende Digitalisierung sowohl in der Kundenbetreuung als auch im Portfoliomanagement. Jedoch gibt Klimek zu bedenken: „Demgegenüber stehen aktuell die wachsende Kritik an ESG-Systematik und Taxonomie sowie die wachsende Skepsis gegenüber der Fähigkeit der Privatmärkte, auch in Zeiten steigenden Zinses die öffentlichen Märkte outzuperformen. Auch der fehlende politische Wille, mindestens in größeren Teilen der EU, zu fundamentaler Rentenreform und die ernüchternden Resultate in der Entwicklung des digitalen Angebots, könnten zum Problem werden. Vor diesem Hintergrund erwarten wir von diesen langfristig intakten Trends keine frischen kurzfristigen Impulse für den Asset-Management-Markt. Dazu bedarf es eines klareren Bildes von Inflation, Zinsen und Rezession.“

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