Ein Jahr nach EU-Zulassung: BioNTech produziert zu wenig Impfstoffe

Vor einem Jahr empfahl die Europäische Arzneimittelbehörde EMA, dem Corona-Impfstoff des deutschen Herstellers BioNTech die Zulassung für die Europäische Union zu erteilen. Die Entwicklungsorganisation ONE kritisiert das Unternehmen dafür, in der Zwischenzeit nicht genügend unternommen zu haben, damit mehr Impfstoffe weltweit verfügbar sind. Der aktuelle Mangel an Vakzinen erhöhe das Risiko neuer Virusvarianten und führe damit zu einer Verlängerung der Pandemie. 

Stephan Exo-Kreischer, Direktor von ONE Deutschland, sagt: “BioNTech hat uns in kurzer Zeit einen wirksamen Impfstoff beschert. Aber davon haben wir wenig, wenn ihn nicht alle weltweit nutzen können. Die Impfstoff-Hersteller kommen nach wie vor nicht mit der enormen Nachfrage hinterher. Fast die Hälfte der Weltbevölkerung hat noch immer keinen Zugang zu Impfstoffen. Ohne einen globalen Impfschutz wird es immer neue Varianten wie Omikron geben. Damit kann der Schutz der Geimpften wieder hinfällig werden – Auffrischungsimpfung hin oder her. Klar kann sich BioNTech jetzt eine goldene Nase verdienen – aber Profitgier verlängert die Pandemie nur. BioNTech darf sich nicht nur als Unternehmen verstehen, das zum richtigen Zeitpunkt die richtige Idee hatte. Vielmehr sollte der Hersteller seine historische Rolle erkennen und entsprechend handeln.”

ONE fordert daher den Mainzer Impfstoffhersteller auf, mehr Menschen Zugang zu Impfstoffen zu ermöglichen. Dazu kann er zum einen seine eigenen Produktionskapazitäten erhöhen. Zum anderen sollte BioNTech dem Beispiel des Unternehmens AstraZeneca folgen und großflächig Lizenzen vergeben, damit andere Hersteller ebenfalls den dringend benötigten Impfstoff produzieren können. Die bisherigen Anstrengungen sind nicht genug. Eine vergangene Woche veröffentlichte Studie zeigt, dass es über 100 Unternehmen gibt, die mRNA-Impfstoffe unter Lizenz herstellen könnten. 

ONEs Analyse “The 5 biggest barriers to end the COVID-19 pandemic for good (dt.: “Die 5 größten Hindernisse, um die Corona-Pandemie ein für alle Mal zu beenden”) zeigt auf, dass ein zentrales Problem nach wie vor die ungleiche Verteilung von Impfstoffen auf der Welt ist. Bislang wurden in reichen Ländern achtmal so viele Auffrischungsimpfungen (Booster-Impfungen) verabreicht wie Erstimpfungen in ärmeren Ländern. Nach gegenwärtigem Stand würde es über zehn Jahre dauern, bis alle Länder ausreichend Impfstoffe zur Verfügung haben, um die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen. ONEs Analyse finden Sie hier: https://bit.ly/3Dw8d6H 

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