30./31. März: Neuer Uranmülltransport von Gronau trotz Corona?

– Anti-Atomkraft-Initiativen fordern von Urenco Transportestopp
– "Jetzt muss auch Urenco für Entlastung sorgen"
– Brief an NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart

Anti-Atomkraft-Initiativen, der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) und die Ärzteorganisation IPPNW befürchten, dass der Gronauer Urananreicherer Urenco für kommende Woche am 30./31. März einen neuen Uranmülltransport von der Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau zur russischen Atomfabrik Novouralsk plant. Die Initiativen rufen Urenco sowie die nordrhein-westfälische Landesregierung und die Bundesregierung dringend auf, in den dramatischen Corona-Zeiten verbindlich auf diese zusätzliche und vollkommen vermeidbare Belastung der Öffentlichkeit zu verzichten. In dieser Angelegenheit ist auch ein Schreiben an NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart (FDP) unterwegs. Darin geht es zudem um die Frage, wie der Betrieb der Urananreicherungsanlage Gronau in Corona-Zeiten überhaupt sichergestellt ist, falls sich auch Belegschaftsmitglieder mit Corona infizieren sollten.

"Die gesamte Gesellschaft wird derzeit aufgerufen, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Dazu gehören dann auch Proteste gegen gefährliche Atomtransporte. Es kann deshalb nicht sein, dass ausgerechnet jetzt ein Konzern wie Urenco mit seinen deutschen Anteilseignern RWE und EON mehrere Hundert Tonnen Atommüll unter Einsatz der Polizei und unter Vorhaltung von Schutzmaßnahmen durch die örtlichen Feuerwehren und Krankenhäuser auf die Reise schickt. Die Route führt von Gronau über Steinfurt, Münster, Drensteinfurt, Hamm, den Kreis Unna, das Ruhrgebiet, Duisburg, Viersen, Mönchengladbach, Venlo und viele niederländische Orte bis zum Hafen Amsterdam. Die Menschen in Russland dürfen ohnehin nur sehr eingeschränkt protestieren, sodass die Uranmüllexporte auch ohne Corona schon unmoralisch sind – jetzt muss Urenco dringend öffentlich Verantwortung zeigen," so Udo Buchholz vom örtlichen Arbeitskreis Umwelt Gronau.

Bei den letzten Uranmülltransporten hatten AtomkraftgegnerInnen zwei Uranmüllzüge zwischen Gronau und Münster mit spektakulären Abseilaktionen für mehrere Stunden blockiert. Auch in Russland kam es in St. Petersburg, Moskau und am Zielort Novouralsk zu Protesten. Sollte es jetzt wider aller Vernunft doch zu einem neuen Uranmülltransport kommen, ist davon auszugehen, dass es zu spontanen Protesten entlang der deutschen und niederländischen Bahnstrecken kommen wird.

In den vergangenen Tagen hatten die Behörden einen für Anfang April geplanten Castor-Transport vom britischen Sellafield ins stillgelegte AKW Biblis aufgrund der Corona-Gefahren abgesagt.

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