„Es geht um die Frage, wie wir humanitär miteinander umgehen“

  • Welttag gegen vernachlässigten Tropenkrankheiten am 30. Januar
  • action medeor weist auf humanitäre Verantwortung hin
  • Peruvemba: „Schon einfache Maßnahmen retten Menschen vor dem Erblinden“

Während das Corona-Virus derzeit Schlagzeilen macht, leiden viele Menschen weltweit an Krankheiten, von denen die meisten hierzulande noch nie gehört haben. Es handelt sich um so genannte „vernachlässigte Tropenkrankheiten“, die bei uns kaum vorkommen und hier im Grunde vergessen sind. Im Süden der Welt allerdings fordern sie täglich Menschenleben. Zum Welttag gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten am 30. Januar macht action medeor auf diese „vergessenen“ Erkrankungen aufmerksam.

Dengue-Fieber, Flussblindheit, Bilharziose oder Trachom – schon mal gehört? Viele Tropenkrankheiten sind hierzulande kaum bekannt. Und sie haben auch kaum eine Lobby bei uns, obwohl sie weltweit tausende Menschenleben fordern. Nach Angaben des Deutschen Netzwerks gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten sind weltweit 1,9 Milliarden Menschen diesen Krankheiten ausgesetzt. Im Ernstfall können sich viele von ihnen eine medizinische Behandlung aber gar nicht leisten. Wer sich infiziert, droht daher zu erblinden, mit Entstellungen oder Behinderungen leben zu müssen oder sogar zu sterben.

„Die vernachlässigten Tropenkrankheiten sind lautlos, aber sie verursachen enormes persönliches Leid“, berichtet Sid Johann Peruvemba, Vorstandsmitglied von action medeor. „Und vergessen werden bei uns leider nicht nur die Krankheiten. In Wirklichkeit sind es die Menschen, die wir vergessen und die unbemerkt leiden und sterben“, macht Peruvemba deutlich. Er weiß, wovon er spricht, denn als „Notapotheke der Welt“ versorgt action medeor vom niederrheinischen Tönisvorst aus Menschen weltweit mit Arzneien und medizinischem Equipment. Auch im Kampf gegen die vernachlässigten Tropenkrankheiten sind die Niederrheiner aktiv, etwa indem sie Medikamente gegen die Augenkrankheit Trachom in die betroffenen Gebiete liefern. „Eine Behandlung mit antibiotischer Augensalbe kann dabei schon reichen, um Menschen vor dem Erblinden zu retten“, so Peruvemba. Das sind kleine Maßnahmen, die viel bewirken.

Viele Krankheiten sind bereits präventiv behandelbar, indem man zum Beispiel ganze Dorfgemeinschaften mit Medikamenten versorgt. „Durch eine solche präventive Massenbehandlung hat man zum Beispiel in der Bekämpfung der Flussblindheit in Afrika und Lateinamerika große Erfolge erzielt“, so Peruvemba. Wichtig im Kampf gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten sind Peruvemba zufolge aber nicht nur Impfkampagnen und Medikamente. Auch die Verbesserung der Hygienesituation, der Wasser- und Sanitärversorgung hilft, die Tropenkrankheiten einzudämmen. „Es geht um die generelle Stärkung des Gesundheitssektors in den ärmeren Ländern des Südens – das ist das eigentliche Thema, um das wir uns kümmern müssen“, so der action-medeor-Vorstand.

Dass dies alles gar nicht so weit weg ist, werde gerade in diesen Tagen deutlich, meint Peruvemba: „Die Ausbreitung des Corona-Virus zeigt, dass Krankheiten in anderen Ecken der Welt sehr schnell auch zu uns kommen können. In einer globalisierten Welt ist Gesundheit notgedrungen auch ein globales Thema, das uns alle angeht.“ Noch entscheidender ist für den action-medeor-Vorstand aber noch etwas anderes: „Es geht um mehr als nur um Prävention und Behandlung“, so Peruvemba. „Es geht um die Frage, wie wir humanitär miteinander umgehen. Vernachlässigte Tropenkrankheiten sind lautlos. Aber sie werfen gerade deshalb ein Licht darauf, wie wir uns in der Welt definieren und verhalten.“

Über action medeor – Die Notapotheke der Welt

action medeor ist Mitglied im Deutschen Netzwerk gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten (DNTDs) und setzt sich als größtes Medikamentenhilfswerk Europas seit über 50 Jahren für eine nachhaltige und bessere Gesundheitsversorgung der Menschen insbesondere in Entwicklungsländern ein.

Hauptsitz des gemeinnützigen Vereins ist das niederrheinische Tönisvorst. Von hier aus werden jedes Jahr Gesundheitsstationen in circa 100 Ländern in Afrika, Lateinamerika und Asien mit medizinischer Hilfe versorgt. Im Not- und Katastrophenfall ist action medeor in der Lage, Arzneimittel, medizinisches Material und Instrumente in wenigen Stunden in das Katastrophengebiet zu schicken.

Außerdem führt action medeor gemeinsam mit lokalen Partnern Gesundheitsprojekte in den Bereichen Prävention, Diagnostik und Therapie durch. Im Rahmen seiner pharmazeutischen Fachberatung bildet action medeor Gesundheitspersonal aus, richtet Forschungslabore ein und unterstützt den Aufbau von lokalen Produktionsstätten für Medikamente.

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