Ausgezeichnete Idee für ein lebenswertes Quartier: Masterstudent der Hochschule Osnabrück prämiert

Ein weitläufiges Gelände, jahrzehntelang von Industrie geprägt, teils mit Altlasten belastet – und doch voller Potenzial für Neues: Simon Oberbarnscheidt, Masterstudent der Landschaftsarchitektur an der Hochschule Osnabrück, zeigt in seiner Abschlussarbeit, wie auf dem ehemaligen Metallwerkareal in Bielefeld-Senne ein vielfältiges Stadtquartier entstehen kann. Schritt für Schritt, flexibel geplant und offen für Veränderungen – mit Raum für Wohnen, Arbeiten, Begegnung und Natur.
Mit dieser visionären Herangehensweise hat Oberbarnscheidt die Jury des diesjährigen Schlaun-Wettbewerbs überzeugt. Für seine Masterarbeit wurde er in der Kategorie „Städtebau und Freiraum“ mit dem dritten Platz ausgezeichnet.

Die besondere Herausforderung: Der südliche Teil des ehemaligen Metallwerks in Bielefeld kann voraussichtlich erst ab 2040 dauerhaft genutzt werden. Doch wie lässt sich ein solcher Ort trotzdem schon früher sinnvoll beleben? Oberbarnscheidt schlägt dafür eine stufenweise Entwicklung vor. Sein Entwurf verzichtet bewusst auf ein starres Planungsschema – und setzt stattdessen auf eine Kombination aus stabilen Strukturen und flexiblen Nutzungsmöglichkeiten.
So entstehen beispielsweise Wohnhöfe mit modularen Gebäuden, die sich später bei Bedarf erweitern oder umnutzen lassen – etwa von reinen Wohnungen zu generationenübergreifendem Wohnen oder Wohnen mit Werkstatt. Freiflächen zwischen den Häusern sind nicht durchgeplant, sondern als offene Begegnungsräume gedacht: Was heute als Spielplatz oder Garten genutzt wird, kann in Zukunft zum Café, Gemeinschaftshof oder Kulturort werden. Anstelle der alten Tennishalle entsteht ein multifunktionaler Neubau für Sport und Freizeit, der auch den umliegenden Schulen, Vereinen und Nachbarschaften offensteht. So bleibt das Quartier über Jahre hinweg lebendig und veränderbar. Dabei legt Oberbarnscheidt Wert auf ein anpassungsfähiges und bedürfnisgerechtes Quartier, das sich durch veränderbare Gebäudestrukturen, Grünräume oder Nutzungsangebote an künftige gesellschaftliche und klimabedingte Bedürfnisse nachhaltig anpassen kann.

Sukzessionsachse als verbindendes Rückgrat

Ein zentrales Element der Planung ist die sogenannte „Sukzessionsachse“ – ein grüner Korridor, der sich vom Süden bis in den Norden des Areals zieht. Entlang dieser Achse wächst sich die Natur ihren Raum zurück: Die vorgefundene „urbane Wildnis“ wird bewusst zugelassen und gestalterisch inszeniert. Gleichzeitig schafft die Achse Raum für Bewegung und Begegnung – mit Sportflächen, Spazierwegen, Sitzstufen am Bach oder Orten für Nachbarschaftsgärten und Urban Gardening. „Die Sukzessionsachse verbindet nicht nur die unterschiedlichen Teile des Quartiers“, sagt Oberbarnscheidt. „Sie steht auch sinnbildlich für Veränderung, Wachstum und das Nebeneinander von Mensch und Natur im urbanen Raum.“

„Die Arbeit von Simon Oberbarnscheidt ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie wissenschaftlich fundierte Planung und kreative Gestaltung zusammenspielen können“, sagt Prof. Dr. Henrik Schultz, der die Masterarbeit gemeinsam mit Prof. Dr. Johanna Schoppengerd betreut hat. „Simon Oberbarnscheidt hat den neuen Stadtteil konsequent vom Freiraum aus gedacht und so Antworten auf die Herausforderungen des Klimawandels und gesellschaftlicher Veränderungen gefunden. Der Entwurf ist visionär und umsetzbar gleichermaßen.“

Zum Schlaun-Ideenwettbewerb:

Der interdisziplinäre Schlaun-Wettbewerb richtet sich an Studierende und junge Berufstätige aus den Bereichen Architektur, Stadtplanung, Landschaftsarchitektur und Bauingenieurwesen. Ausgelobt vom Schlaun-Forum e. V., thematisiert er jährlich aktuelle Fragen zur Stadtentwicklung. 2024/25 stand die Umnutzung eines Brachgeländes in Bielefeld-Senne im Mittelpunkt. Die Preisverleihung fand am 26. Mai in Münster statt.

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