BUND Thüringen und BUNDjugend führen junge Menschen und Jugendleiter*innen auf Spurensuche ans Grüne Band

Seit dem 7. September sind elf Jugendliche und sechs Jugendleiter*innen am Grünen Band bei Asbach-Sickenberg unterwegs und erkunden Spuren der deutschen Teilung und Schätze der Natur, die sich ausgerechnet im Schatten der menschenfeindlichen Grenze entwickelt haben. BUND Thüringen und BUNDjugend Thüringen veranstalten gemeinsam mit dem Grenzmuseum Schifflersgrund diese viertägige praxisnahe Schulung, die Verständnis für unsere Geschichte und unsere Natur fördern soll.

Nach einem Besuch im Grenzmuseum Schifflersgrund erwandern die Teilnehmenden die abwechslungsreiche Landschaft am Grünen Band im Werrabergland, erforschen seltene Arten und erproben Methoden der Vermittlung von Natur und Geschichte. Ein besonderer Höhepunkt ist das gemeinsame Lagerfeuer mit Zeitzeug*innen am Lagerfeuer im Hofcafé Sickenberg. Der Dialog über Grenzen und Generationen hinweg und das Erzählen der individuellen Geschichten der Menschen im früheren Sperrgebiet machen geschichtliche Fakten erlebbar.

„In Zeiten, in denen Grenzen wieder geschlossen und politische Auseinandersetzungen mit Waffen geführt werden, ist es umso wichtiger, dass junge Menschen für unsere Geschichte sensibilisiert werden und erfahren, wie Grenzen friedlich überwunden werden können“, so Projektleiterin Karin Kowol vom BUND Thüringen. „Gleichzeitig lässt sich am Grünen Band erleben, wie ein artenreicher Biotopverbund friedlich und gemeinsam erhalten werden kann.“

Der Standort Asbach-Sickenberg eignet sich aufgrund der herausragenden Natur des Werraberglandes und der im Grenzmuseum erhaltenen Sperranlagen und dargestellten Besonderheiten der innerdeutschen Geschichte besonders für die Schulung. Wo früher Grenzposten eine breite Schneise in die Laubwälder der sogenannten Gobert schlugen, erhalten heute Schafe und Ziegen die orchideenreichen Magerrasen. Von sogenannten Geschleiften Orten wie dem Gut Keudelstein, der aufgrund seiner Grenznähe abgerissen wurde, zeugen heute nur noch wenige Relikte.

„Was wir uns wünschen ist, dass die Teilnehmenden nicht nur einen Einblick in die Geschichte der Teilung und die Besonderheiten der Natur mitnehmen, sondern befähigt werden, andere zu animieren, selbständig die Spuren in der Landschaft zu lesen“, so Kathleen Ehrlich, Bildungsreferentin bei der BUNDjugend Thüringen.

Die Schulung findet statt im Rahmen des von der Bundesstiftung Aufarbeitung, der Stiftung Naturschutz Thüringen und der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen geförderten Projektes „Verschwundene Orte und verschwundene Arten – Spurensuche am Grünen Band“.

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