Reinhardt: Politik und Kassen müssen Karten auf den Tisch legen!

Der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt, hat mit Blick auf die für Freitag terminierte Krisensitzung von Ärzte- und Psychotherapeutenschaft in Berlin von Politik und Kassen ein klares und ehrliches Bekenntnis zur Frage gefordert, mit welchen Akteuren und in welchen Strukturen sie in den nächsten Jahrzehnten in Deutschland Patient:innen versorgen wollen. „Politik und Kassen müssen die Karten endlich auf den Tisch legen“, sagte Reinhardt. Das sei man den jungen Menschen, die jetzt ihr Medizinstudium beginnen ebenso schuldig, wie zum Beispiel denen, die überlegten, ihre berufliche Zukunft – und damit auch ihre wirtschaftliche Existenz – auf eine selbständige Tätigkeit in der Niederlassung zu gründen.

Reinhardt: „Die eklatante Vernachlässigung ambulanter Akteure und Strukturen ist entweder Ausdruck der Überzeugung, `denen in den Praxen geht es doch eigentlich gut genug und die machen schon so weiter´ oder sie entspringt dem nüchternen politischen Credo, man könne auf einen Großteil der an dieser Stelle aktuell noch vorhandenen Ressourcen mittelfristig verzichten“. Dann gebiete es der Anstand, in der politischen Debatte klar und deutlich zu sagen: „Wir planen ohne euch und werden Teile der vorhandenen Strukturen in den nächsten Jahren abwickeln“. Viele politische Entscheidungen der vergangenen Jahre wären dann in ihrer Intention nachvollziehbar und die „Frontlinie“ für die politischen Auseinandersetzungen wäre geklärt. „Denn hinnehmen werden wir eine Fortsetzung dieses für die Versorgung fatalen und für die Kolleginnen und Kollegen in den Praxen inakzeptablen Kurses natürlich nicht“, machte Reinhardt klar. 

Reinhardt: „Fakt ist, dass wir unter den gegebenen Verhältnissen ein signifikantes Abschmelzen des Leistungsvermögens des ambulanten Sektors erleben werden und ja schon erleben. Wir reden da nicht über eine Prognose, sondern über einen bereits in seinen Auswirkungen auf die Versorgung spürbaren Prozess“. Immer mehr Arztsitze ließen sich bundesweit nicht mehr besetzen, wochen- oder gar monatelange Wartezeiten trotz großem Engagements der Kolleg:innen keine Ausnahme mehr. Darauf werde man am Freitag in Berlin und mit unterschiedlichen Protestmaßnahmen in den kommenden Wochen und Monaten sehr deutlich aufmerksam machen. „Politik und Kassen sind es ja gewohnt, bei Protest und auch bei Kampfmaßnahmen die Ohren auf Durchzug zu stellen. Das Ausblenden der Realität wird ihnen aber mit Blick auf die nüchternen Fakten einer stetig schwieriger werdenden Versorgung von Patientinnen und Patienten nicht helfen“, sagte Reinhardt, der abschließend – an den Gesundheitsminister gewandt – seine Forderung wiederholte: „Wenn Sie ohne uns planen, dann sagen sie uns das, und sagen Sie es den Menschen da draußen. Andernfalls schaffen Sie endlich Bedingungen, unter denen wir in unseren Praxen vernünftig arbeiten können!“

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