Der GENESIS – Code

Es hat lange gebraucht, ehe der Initiator und Promotor des Gesamtkunstwerkes in der Karlsruher U-Bahn, Anton Goll, den Meister überzeugen konnte, dass auf die Infotafeln jedes  Kunstwerkes ein sogenannter QR-Code gehört. Der Code wurde dann beachtet, doch die Informationen dahinter ließen auf sich warten. Ohne eine kurze Erklärung erschließen sich die Werke mit den teilweisen kryptischen Titeln nicht jedem Betrachter. Der Grund für die Verzögerung war, dass Frau Prof. Dr. Gerbing, auf Basis eigener Gespräche mit Markus Lüpertz und mit dem Hintergrund des Buches "Das Werk" von Prof. Dr. Wünsche aus München, eine sehr fundierte Beschreibung zu jedem Kunstwerk verfasst hat. Darüber hinaus wurde sie gebeten, jeweils weitere interessante und wichtige Hintergrundinformationen zu erarbeiten, wie zum Begriff, dem Zyklus, dem Material, zu Markus Lüpertz, zur einzigartigen Privatinitiative und zur Diskussion. Jetzt  können sich alle Fahrgäste, Kunstfreunde, Besucher, Gäste und Touristen, die lange ohne jede Information zu den Werken  ausharren mussten, freuen. Am 5. August, anlässlich der Karlsruher Museumsnacht, wurden die QR-Codes freigeschaltet. Mit dem Code kommt man sofort zum betreffenden Kunstwerk, dem erklärenden Text und den Hintergrundinformationen.Wer bei einem Besuch oder bei einem Umsteigen nur ein Kunstwerk bewundern kann, hat die Möglichkeit weiter zu scrollen und findet in sehr übersichtlicher Form zu allen weiteren Kunstwerken. Da Karlsruhe immer mehr internationales Publikum anzieht, gibt es die gesamten Informationen auch in Englisch und Französisch. 

Als Beispiel sei hier angeführt:  „Die 13 Winde (Die Luft)“  , das Kunstwerk von Markus Lüpertz  in der Haltestelle Durlacher Allee.

Zur ersten Orientierung finden Sie hier eine Übersicht über die „Genesis“-Galerie, die Karlsruher 365-Tage-Galerie, die mit der U-Bahn an fast 24 Stunden täglich erreichbar ist. Markus Lüpertz rahmt die „Genesis“ an den Haltestellen Durlacher Tor und Europaplatz mit den vier Elementen; Feuer und Luft stehen einander am Anfang des Tunnels gegenüber, Erde und Wasser am Ende. Dabei flossen neben seiner speziellen Rezeption der antiken Mythologie auch Legenden,
heidnischer Volksglaube und naturwissenschaftliche Erkenntnisse unserer Zeit ein. Wie bei der Keramik an der gegenüberliegenden Bahnsteigseite (Durlacher Tor Nord) hat Markus Lüpertz auch hier eine Zweiteilung vorgenommen: Links ist ein Pfau zu sehen, rechts eine nackte Frau, die dem Betrachter zwar den Rücken zukehrt, ihn aber anblickt und mit ihren beiden Armen den Raum links und rechts von ihr weit aufspannt. Der Pfau gehört zu den Attributen der antiken Göttermutter Hera,weshalb es sich in dieser Darstellung um sie handelt. Weil Hera die Augen dem hundertäugigen Riesen Argos nach dessen Tod entnommen und auf die Pfauenfedern implementiert haben soll, wird der Pfau mit ihr zusammen dargestellt. Die rechte Bildseite vermischt antike Mythologie und Naturwissenschaft, denn die rechtwinklig-geometrischen Körper, die oberhalb von Hera zu sehen sind, können als kosmische Strukturen im unendlichen Luftraum interpretiert werden. Die Löcher in der ihren linken Arm überlagernden blauen Wolke weisen dabei auf die gasförmigen Bestandteile der Luft, Stickstoff und Sauerstoff hin. Der Titel dieser Tafel verweist zudem auf eine im Gilgamesh-Epos geschilderte Episode, die sich auf Humbaba, eine Figur der mesopotamischen Mythologie bezieht. Dort heißt es: „Wider ihn erhoben sich 13 Winde, und Humbabas Gesichtskreis verfinsterte sich. 

Neu sind die drei Filme auf der Webseite und auf Youtube: GENESIS-Das Projekt, GENESIS-Vernissage und Festakt sowie der Beitrag aus dem ZDF heute journal.

Die Fotogalerie zeigt über 1300 Fotos von der Entstehung bis zur Einweihung des Jahrhundertkunstwerkes.

Wer noch mehr Informationen über das mögliche Jahrhundertprojekt des Weltkünstlers wünscht, kann bei www.karlsruhe-erleben.de oder bei www.stattreisen-karlsruhe.de eine spezielle Führung buchen.

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