Gutes Programm geht auch mit Akzent.

Deutsche TV- und Radiosendungen bilden unsere Einwanderungsgesellschaft nicht ausreichend ab, denn sie blenden sprachliche Vielfalt aus. Dabei ist die Mehrheit der Deutschen offen für Akzente im Programm.

Wir haben es geahnt: 58 Prozent der Bundesbürger*innen würden es befürworten, wenn in TV und Radio auch Moderator*innen eingesetzt werden, an deren Aussprache zu erkennen ist, dass Deutsch nicht ihre Muttersprache ist. Chefredakteur*innen und Programmchefs können sich also getrost von der Annahme verabschieden, Sendungen bräuchten lupenreines Hochdeutsch. Akzente sind schließlich kein Makel, sondern Ausdruck erweiterter Sprachkompetenz. Sie repräsentieren unsere multilinguale Gesellschaft und sind Teil unseres Alltags. Wir begegnen ihnen auf der Straße, bei Arztbesuchen, am Arbeitsplatz. Nur im deutschen Radio und TV hören wir sie nicht.

Journalist*innen, die Deutsch nicht als Muttersprache sprechen, haben oft kaum Chancen, als Moderator*in oder Host zu arbeiten.

„Es gibt eine Art ungeschriebenes Gesetz, dass man beim Fernsehen oder Radio akzentfrei sprechen sollte. Ich vermute, dass es vorauseilender Gehorsam ist bei vielen, weil sie denken, das Publikum würde das sonst nicht akzeptieren. Aber vielleicht ist eben genau das Umgekehrte der Fall. Die Sender würden sich neue Zielgruppen erschließen“, erklärt NdM-Vorstandsvorsitzende Ella Schindler im Medienmagazin ZAPP.

Mehr hörbare Diversität bringt auch diversere Zielgruppen, weil sich mehr Menschen von den medialen Angeboten repräsentiert und damit angesprochen fühlen.
„Auch Menschen wie ich, die nach Deutschland kommen, um hier zu leben, wollen sich im Fernsehen und Radio repräsentiert sehen und hören. Dafür sehe ich die Medien in der Verantwortung", meint Raja Khadour, Journalist und ­– neben Kim Kristin Mauch – Verfasser des ZAPP-Beitrags Akzente in Medien: Was die Mehrheit der Deutschen will – NDR.

Von den 21 Prozent der Befragten, die Akzente in Medien ablehnen, begründet es ein Großteil mit der Sorge um die Verständlichkeit der Sendungen (32 Prozent). Ihre Akzeptanz könnte leicht gewonnen werden, wenn es mehr Medienangebote gäbe, die beweisen: Verständlichkeit geht auch mit Akzent. Viele Kolleg*innen stellen das schon jetzt unter Beweis, zum Beispiel bei Cosmo, dem Hörfunkprogramm von WDR, Radio Bremen / RBB.

Unsere Kolleg*innen mit Akzent können nicht nur gutes und verständliches Programm moderieren, sie sorgen auch für mehr Repräsentanz und Vertrauen von migrantischen Communities und bilden unsere vielfältige Gesellschaft ab. Es wird also Zeit, sie an’s Mikro zu lassen!

Über den Neue Deutsche Medienmacher e.V.

Die Neuen deutschen Medienmacher*innen sind ein ehrenamtlicher Verein, der sich für mehr Vielfalt im Journalismus stark macht. Als größte bundesweite NGO von Journalist*innen mit Einwanderungsgeschichte setzen wir uns für diskriminierungskritische Berichterstattung, divers besetzte Redaktionen und gegen Hass im Netz ein.

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