KVBW-Vorstand mahnt Nationale Arzneimittelreserve an

Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) hält angesichts der Lieferengpässe von Arzneimitteln eine Nationale Arzneimittelreserve für zwingend notwendig. Der Vorstandsvorsitzende der KVBW, Dr. Karsten Braun, sagte dazu am Mittwoch in Stuttgart: „Schon seit einiger Zeit sind eine Reihe von Medikamenten nicht lieferbar. Aktuell verzeichnen wir vermehrt Rückmeldungen, dass Antibiotika, besonders für Kinder, hinzugekommen sind. Das ist eine neue Qualität, da es sich hier um zwingend erforderliche Medikamente für einen breiten Patientenkreis handelt.“ Für Braun stellt das einen untragbaren Zustand dar: „Arzneimittel spielen in der Behandlung von Patienten eine unverzichtbare Rolle. Wenn wichtige und mitunter dringlich einzusetzende Arzneimittel nicht lieferbar sind, stellt das ein ernstes Problem für die Versorgung dar. Das kann auf keinen Fall so bleiben.“  

Seine Vorstandskollegin Dr. Doris Reinhardt weist auf die zusätzliche Belastung in den Arztpraxen hin: „Die Praxis selbst weiß oft nicht, ob in der jeweiligen Apotheke das Medikament verfügbar ist, da sich das auch täglich ändert. Das bedeutet dann einen zusätzlichen Aufwand, da Patienten wieder in die Praxen kommen müssen, weil das Rezept geändert werden muss. Hinzu kommen Diskussionen mit den Patientinnen und Patienten, wenn sie ihr gewohntes Medikament nicht mehr verordnet bekommen können oder die Dosierung angepasst werden muss.“  

Für die beiden Vorstände ist die Bundesregierung daher aufgefordert zu handeln. „Wir sollten jetzt die aktuellen Engpässe bei den Antibiotika zum Anlass nehmen und für die Zukunft vorsorgen. Ich halte daher eine Nationale Arzneimittelreserve für die wichtigsten Medikamente für dringend erforderlich“, erklärte Dr. Braun.  

Dr. Reinhardt ergänzte: „Gerade bei Antibiotika ist Deutschland, ist Europa komplett von Lieferungen aus Asien abhängig. Zwar haben die Koalitionspartner in Berlin in ihren Koalitionsvertrag geschrieben, dass die Produktion wieder nach Europa zurückgeholt werden soll. Das begrüßen wir auch ausdrücklich. Aber die Produktion allein würde nicht ausreichen, wenn damit nicht auch die Wirkstoffe bzw. alle Produktionsmaterialien eingeschlossen sind. Und das würde sicherlich Jahre dauern. Daher brauchen wir jetzt eine andere Lösung, die für die Zukunft solche Situationen abfedert.“

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