NABU zum Oder-Expertenbericht: Unsere Flüsse müssen fit für die Zukunft werden

Der heute veröffentlichte Expertenbericht des Bundesumweltministeriums zur Oderkatastrophe bestätigt, dass es sich beim Fischsterben um eine menschengemachte Katastrophe handelt. Ein sprunghaft angestiegener Salzgehalt führte zur Algenblüte der Brackwasseralge Prymnesium parvum, die für Fische und andere Wasserorganismen tödliche Substanzen erzeugte. Die Ursache des angestiegenen Salzgehalts bleibt allerdings weiter unklar.

Das Ausmaß der Katastrophe ist das Ergebnis der extremen Wetterlage in diesem Sommer mit hohen Temperaturen und niedriger Pegelstände, wodurch Schadstofffrachten noch stärker konzentriert wurden und dabei auf ein durch hydromorphologische Veränderungen geschwächtes Flussökosystem trafen – eine „Katastrophen-Konstellation“, die jederzeit an jedem anderen Fluss in Deutschland auftreten könnte.

Dazu NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Der Vorfall zeigt eindringlich, dass wir unsere Gewässer fit für die Zukunft machen müssen. Gesunde Flussökosysteme haben eine natürliche Widerstandskraft gegen verschiedenste Belastungen. Wir haben unsere Gewässer derartig überformt und geschädigt, dass sie zu einer Bedrohung unserer Wassersicherheit – vor allem für zukünftige Generationen – werden können. Deshalb ist es in unserer Verantwortung, einen naturnahen, also resilienten Zustand unserer Flüsse wiederherzustellen. Wie das geht, zeigt unser Renaturierungsprojekt an der Havel. Das Blaue Band, das Auenförderprogramm sowie das Aktionsprogramm Klima sind dafür ideale Programme.“

Der NABU begrüßt das vom BMUV vorgeschlagene Maßnahmenpaket zur Regeneration der Oder. Ein weiterer Ausbau des Flusses muss vorerst verhindert werden. Dafür setzt sich der NABU mit den anderen Umweltverbände im „Aktionsbündnis lebendige Oder“ ein.

NABU-Referentin für Gewässerpolitik Diana Nenz: „Wichtig ist jetzt an einer gemeinsamen Lösung mit Polen zu arbeiten. Mit einem Aktionsplan muss die Rehabilitation der Oder auf beiden Seiten vorangebracht werden. Statt den Fluss weiter auszubauen, sollten wir alles daransetzen, um eine natürliche Gewässerentwicklung zuzulassen, die eine hohe Biodiversität ermöglicht, sowie einen hohen Wasserrückhalt in der Landschaft sicherstellt. Damit wird Widerstandskraft gegen Hochwasser und Trockenphasen geschaffen. Daran müssen die Bundesministerien für Umwelt und Verkehr gemeinsam arbeiten.“

Über den Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V.

Mit mehr als 875.000 Mitgliedern und Fördernden ist der 1899 gegründete NABU der älteste und mitgliederstärkste Umweltverband Deutschlands. Der NABU engagiert sich für den Erhalt der Lebensraum- und Artenvielfalt, den Klimaschutz sowie die Nachhaltigkeit der Land-, Wald- und Wasserwirtschaft. Der NABU begeistert für die Natur und fördert naturkundliche Kenntnisse für ein aktives Naturerleben. Mehr Infos: www.NABU.de/wir-ueber-uns

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