Warum Preiskontrollen nicht die Lösung sind

Im November finden die Zwischenwahlen in den USA statt und bereits heute ist das bestimmende Wahlkampfthema klar. Anhaltender Preisdruck habe den Ruf nach staatlichen Maßnahmen zur Begrenzung der Inflation laut werden lassen und zu einigen kleineren Gesetzen beispielsweise in Europa geführt. Laut Thomas Grüner, Gründer und Vice Chairman von Grüner Fisher Investments, gibt es in den USA Bestrebungen, noch weiter zu gehen. Der Kongress plane bereits Gesetze zur Preiskontrolle. „Auch wenn eine Verabschiedung unwahrscheinlich erscheint, würden wir sie nicht ausschließen“, so Grüner. „Wir beobachten die Entwicklungen genau, da wir davon überzeugt sind, dass sie, wenn sie auf breiter Basis angenommen werden, Gegenwind für die Wirtschaft und die Märkte bedeuten könnten.“

Höhere Preise als Signal für Angebot und Nachfrage
Doch warum wären Preiskontrollen schädlich? „Sie verzerren die Preissignale, die für das effektive Funktionieren der Märkte und nicht zuletzt für das Wirtschaftswachstum von zentraler Bedeutung sind“, erläutert Grüner. Die Preise würden für ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage sorgen. Auf der Nachfrageseite dagegen würden hohe und steigende Preise die Menschen zu Einsparungen, Substitutionen und Sparmaßnahmen ermutigen. „Gleichzeitig bedeuten hohe und steigende Preise einen größeren potenziellen Gewinn und signalisieren den Erzeugern, das Angebot zu erhöhen, was letztendlich dazu beiträgt, die Preise mittelfristig zu begrenzen", so Grüner.

Aber wenn die Preise nicht frei schwanken könnten, würden sie den Produzenten nicht mitteilen, wann sie die Produktion steigern müssen. Infolgedessen komme es nicht zu den Verhaltensänderungen, die zur Stabilisierung der Preise beitrügen. Preiskontrollen könnten sogar zu schwerwiegenden Engpässen führen, wenn die Preise nahe an oder unter den Kosten der Erzeuger festgesetzt würden, was die Produktion verhindere und die Preise letztlich noch viel höher treibe.

Diskussion sorgt für Unruhe
„Preiskontrollen sind schädlich", betont Grüner. „Selbst wenn sie nicht beschlossen werden, sorgt allein die zunehmende Wahrscheinlichkeit solcher Maßnahmen dafür, die ohnehin schon auf der Stimmung lastenden Befürchtungen noch zu verstärken.“ Somit werde die Verringerung der Inflation gefährdet, die vor allem auf einem zu geringen Angebot an Gütern nach der Corona-Zeit basiere. Das Angebot bei Öl, Autos, Häusern und Halbleitern entstehe gerade. Eine ausfallende Weizenproduktion aus Osteuropa werde durch gesteigerte Mengen in Kanada ausgeglichen. Die Europäische Union gäbe Naturschutzflächen zum Ackerbau frei. China würde wieder öffnen, was die Lieferketten tendenziell entspanne. Die Produktion werde gesteigert, da höhere Preise vielversprechend wirken. „Doch wenn die Sorge entsteht, dass Preise reguliert werden, wird dieser Prozess gefährdet", meint Grüner. Die Beseitigung von Engpässen auf der Angebotsseite brauche Zeit und könne vielleicht nicht sofort Abhilfe schaffen, aber sie werde letztendlich zum Ziel führen.

Fazit
Das Risiko, dass der Kongress Preiskontrollen einführt, scheint gering zu sein. Der derzeitige Vorsprung der Demokraten im US-Repräsentantenhaus gehöre zu den kleinsten Mehrheiten in der Geschichte – und sie seien in dieser Frage gespalten. „Der Senat ist gleichmäßig geteilt, und es sind nur noch etwa fünf Monate bis zu den Zwischenwahlen, die häufig Mehrheiten drehen", resümiert Grüner. „Wenn das passiert, haben Gesetze zur Preiskontrolle wenig bis gar keine Chance.“ Die Inflation werde sinken – auch ohne Preiskontrollen. Das gesteigerte Angebot und eine Verschiebung der Nachfrage in Richtung Dienstleistungen seien effizienter als staatliche Maßnahmen.

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Über die Grüner Fisher Investments GmbH

Grüner Fisher Investments (GFI) ist eine Vermögensverwaltungsgesellschaft mit eigenem Ermessensspielraum, die vorwiegend vermögende Privatpersonen und Familien in Deutschland, Österreich und der Schweiz betreut. Grüner Fisher Investments ist Mitglied im Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e.V. (VuV) und ist ein durch die BaFin lizensiertes und beaufsichtigtes Institut. GFI wurde als Top-Vermögensverwalter von Capital (2019), als Top-Arbeitgeber im Mittelstand (2019) von Focus und als "Great Place to Work" (2020, 2021) von Great Places to Work ausgezeichnet. Das Unternehmen ist eine deutsche Tochtergesellschaft von Fisher Investments in den USA, einem der größten unabhängigen Vermögensverwalter der Welt. Zum 31.03.2021 verwaltete Fisher Investments und seine Tochtergesellschaften ein Vermögen von über 143 Mrd. EUR – über 93 Mrd. EUR für nordamerikanische Privatanleger, 34 Mrd. EUR für institutionelle Anleger, 14 Mrd. EUR für europäische Privatanleger und 1 Mrd. EUR für die Altersvorsorge kleiner und mittlerer Unternehmen in den USA. Fisher Investments unterhält vier Hauptgeschäftsgruppen: US Private Client, Institutional, Private Client International und 401(k) Solutions, die einen globalen Kundenstamm bedienen. Der Gründer und Executive Chairman von Fisher Investments, Ken Fisher, schrieb von 1984 bis 2016 die Forbes-Kolumne "Portfolio Strategy" und ist damit der am längsten ununterbrochene Kolumnist in der Geschichte der Zeitschrift. In den letzten Jahren erschienen Ken Fishers Kolumnen durchgängig in den wichtigsten Medien in fast allen westeuropäischen Ländern, einschließlich Focus Money in Deutschland, sowie in wichtigen asiatischen Ländern, und damit in mehr Ländern und mit mehr Umfang als jeder andere Kolumnist in der Geschichte. Fisher ist außerdem Autor von 11 Büchern, darunter vier New York Times-Bestseller zum Thema Finanzen und Investieren.

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