Dann war’s das mit der bayerischen Bratwurst!

Der Bauernverband wie auch die Fachmedien schlagen seit Wochen Alarm: Die Situation der Schweinehalter ist dramatisch: Katastrophale Erzeugerpreise, hohe Kosten, ständig wachsende Anforderungen insbesondere beim Tierwohl, fehlende Planungssicherheit für Investitionsentscheidungen, unüberbrückbare Hindernisse bei Stallbaugenehmigungen sowie die Hilflosigkeit der Behörden beim Eindämmen der ASP. Es droht ein massives Wegbrechen der Schweinehaltung in Deutschland und Bayern.

BBV-Präsident Heidl hat daher bereits Ende August Verantwortliche aus der Wertschöpfungskette, aus Politik und Beratung zu einem Krisengespräch am 17. September eingeladen. Ziel des Gesprächs ist es, über die aktuell verheerende Lage der Schweinehalter zu beraten und vor allem Handlungsfelder und Perspektiven für die bayerische Schweinehaltung auszuloten und anzupacken. Fast alle der eingeladenen Verantwortlichen sagten ihre Teilnahme zu, unter anderem Vertreter von Rewe, Lidl und Kaufland.

Kurzfristig hat auch Bundesministerin Klöckner Verbände und Unternehmen der Lebensmittelkette in der Fleischwirtschaft für den 15. September zu einem virtuellen Branchentreffen eingeladen. Dabei sollen die bestimmenden Faktoren für die gegenwärtige Krise analysiert werden. Außerdem soll über geeignete Unterstützungsmaßnahmen beraten werden, die kurzfristig zur Bewältigung der Krise beitragen können.

Eine aktuelle Umfrage bei agrarheute macht überdeutlich, dass es wirklich eine Minute vor Zwölf ist für die Zukunft der Schweinehaltung in Deutschland und Bayern: Fast 80 Prozent der Schweinehalter sind verunsichert, wie es weitergehen soll bzw. planen konkret den Ausstieg aus der Schweinehaltung. Dabei hat in den letzten 10 Jahren bereits fast die Hälfte der bayerischen Schweinehalter aufgegeben.

BBV-Präsident Heidl fordert daher für die anstehende Gespräche: „Alle Verantwortlichen müssen jetzt schnelle und konkrete Beiträge leisten, um die Situation der Schweinehalter zu verbessern. Dazu gehört aus unserer Sicht insbesondere ein Bekenntnis der Marktakteure zur deutschen Herkunft bei Frischfleisch und bei verarbeiteten Produkten. Und dies muss sowohl im Lebensmitteleinzelhandel wie auch im Außer-Haus-Verzehr umgesetzt und aktiv beworben werden.“ Außerdem seien in der Vermarktung mehr Angebote für die Erzeuger zu verbindlicher Partnerschaft auf Augenhöhe nötig. Gleichzeitig müsse die Politik endlich ein Gesamtkonzept für eine Zukunftsperspektive der Nutztierhaltung (z.B. Vorschläge Borchert-Kommission, inklusive Finanzierung) umsetzen. Heidl: „Beides brauchen die Schweinehalter dringend, um eine tragfähige Basis insbesondere für Investitionen in mehr Tierwohl zu haben.“

Die Zahl der schweinehaltenden Betriebe in Bayern geht zurück. Hielten im Mai 2010 noch 7.600 Betriebe mindestens 50 Schweine und 10 Zuchtsauen, so waren es im Mai 2021 nur noch 4.200 Betriebe. Das ist ein Rückgang von fast 45 Prozent. Auch die Tierzahlen sind rückläufig: Der Schweinebestand sank von 3.527. 300 Schweine (2010) auf 2.898.000 Tiere 2021. Das entspricht einem Minus von fast 18 Prozent.

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