„Let’s Build Berlin“ – die Gewinner des Brückenwettbewerbs stehen fest

Am 15. März hat das Stadtmuseum Berlin zusammen mit dem Computerspiel-Publisher Paradox Interactive den digitalen Wettbewerb „Let’s Build Berlin“ ausgelobt. Damit wollen die Initiatoren auf spielerische Weise kreative Impulse für den Bau einer neuen Brücke zwischen den zertrennten Berliner Innenstadtquartieren Klosterviertel und nördliche Luisenstadt geben. Die Internationale Community des Computerspiels „Cities: Skylines” war aufgefordert, eine neue, zeitgemäße Spreeüberquerung am Standort der ehemaligen Waisenbrücke sowie das Areal rund um das benachbarte Märkische Museum zu gestalten. Zahlreiche kreative und ambitionierte Entwürfe wurden eingesendet, von denen es die besten 13 in die engere Jury-Auswahl schafften. Die Gewinner sind nun am symbolisch gewählten „Brückentag“ zwischen Christi Himmelfahrt und dem Wochenende von einer hochkarätig besetzten Jury ausgezeichnet worden.

Sebastian Ruff, Leiter e-Culture am Stadtmuseum Berlin und Juryvorsitzender: „Brücken gehören zu den anspruchsvollsten Bauwerken, die im Spiel Cities:Skylines gestaltet werden können. Die Herausforderung des Wettbewerbs, eine grüne, moderne Fußgängerbrücke zu bauen, hat Spielebegeisterte auf der ganzen Welt wochenlang beschäftigt. Wir freuen uns über die große Resonanz und sind begeistert von der Kreativität der Einsendungen. Die Siegerentwürfe zeigen, dass moderne Stadtentwicklung ein interessantes Thema für alle ist.“

Den Hauptpreis in der Kategorie „Neue Waisenbrücke“ hat der Teilnehmer „Essad“ gewonnen, der im echten Leben Robert heißt und in Südschweden lebt. Seine Entwürfe einer begrünten Brücke für den Fuß- und Radverkehr haben die Jury vor allem wegen der witterungsgeschützten Überquerung der Spree für Radfahrer:innen sowie wegen der cleveren Einbindung der Radwege in das bestehende Straßennetz überzeugt. Die Brücke ist wie ein Park gestaltet und in zwei verschiedene Ebenen aufgeteilt. Auf der oberen Ebene befindet sich ein Weg für die Fußgänger:innen, auf der unteren sind zwei Ebenen für den Fahrradverkehr vorgesehen – jeweils für eine Richtung. Auch das Areal rund um das Märkische Museum hat Essad neu gestaltet – mit viel Grün und in eine Autofreie Zone. Für Anwohner:innen und Besucher:innen des Areals am Köllnischen Park ist eine Tiefgarage vorgesehen. Am Märkischen Museum führt eine neue Tram-Linie vom Hackeschen Markt vorbei, welche die im Bezirk Mitte gelegenen Standorte des Stadtmuseum Berlins miteinander verbindet.

Der Gewinner des Hauptpreises erhält ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro, der Gewinner der Kategorie „Areal rund um die Waisenbrücke“ 500 Euro. Hier überzeugte die Jury der Entwurf einer Brücke als Straßenbahntrasse, die bis zum Hauptbahnhof führt. Aufseiten des Märkischen Museums soll dem Entwurf zufolge ein Marktplatz entstehen. Auch die Zweit- und Drittplatzierten beider Kategorien erhalten Preisgelder sowie attraktive Sachpreise. Prämiert wurden die einfallsreichsten und überraschendsten Entwürfe von einer elfköpfigen Jury mit Vertreter:innen aus Politik, Kultur, der Bürger:innenschaft, der Stadtplanung und der Gaming-Community:

  • Andreas Bachmann (Koordinationsbüro für Stadtentwicklung und Projektmanagement, KoSP GmbH)
  • Dr. Nele Güntheroth (Fachteam Programmkurator:innen am Stadtmuseum Berlin)
  • Volker Hobrack (Betroffenenvertretung für das Sanierungsgebiet Nördliche Luisenstadt)
  • Dr.-Ing. Stefan Lehmkühler (Changing Cities e. V.)
  • Prof. Wolfgang Maennig (Berlin – Brandenburgische Schifffahrtsgesellschaft e. V.)
  • Dr. Ute Müller-Tischler (Fachbereichsleiterin Kunst, Kultur und Geschichte im Bezirksamt Mitte von Berlin)
  • Bettina Quäschning (Leiterin Destinationsentwicklung visitBerlin)
  • Manfred Rettig (Vorstandsvorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer des Stadtmuseums Berlin e. V.)
  • Prof. Dr. Mike Schlaich (Professor an der Technischen Universität Berlin, Institut für Bauingenieurwesen)
  • Robert Vasile alias „Skibitth“ (Gaming-Community)
  • Jonathan Whitley (Paradox Interactive)

Die Preisverleihung wurde am 14. Mai 2021 per Live-Stream übertragen.

Neue Waisenbrücke – Berlins historische Quartiere wieder verbinden

Seit sechzig Jahren fehlt in Berlins Mitte die Waisenbrücke als eine der ältesten direkten Verbindungen über die Spree. Um diese Lücke zwischen den historischen Quartieren rund um den Molkenmarkt (Alt-Berlin) und den Köllnischen Park (Luisenstadt) zu schließen, ist ein Neubau am ehemaligen Standort der Brücke dringend erforderlich. Schon 2011 unter Beteiligung der Bürger:innen als Sanierungsziel für die Nördliche Luisenstadt beschlossen, ist es an der Zeit, diese Planung endlich umzusetzen: als modernes Bauwerk für den Fuß- und Fahrradverkehr, das den Erfordernissen einer wachsenden, klimafreundlichen und zukunftsgerichteten Stadt entspricht. Das Stadtmuseum Berlin ist Teil der Allianz Neue Waisenbrücke, die sich mit einem Aufruf an den Senat für den Bau einer neuen Waisenbrücke bis 2025 einsetzt.

Weitere Informationen zur Wiedergewinnung der Waisenbrücke finden Sie hier: https://www.youtube.com/watch?v=sAUi7Q67K3E

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