Die vier Seenotretter der ANNELIESE KRAMER lagen bereits in ihren Kojen, als die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS sie gegen 23 Uhr alarmierte – der Seenotrettungskreuzer der Station Cuxhaven ist rund um die Uhr besetzt. Auf dem Kreuzfahrtschiff „Aidamar“ war plötzlich eine 70-jährige Passagierin aus Mecklenburg-Vorpommern schwer erkrankt und musste umgehend in ein Krankenhaus gebracht werden.
Da es sich um einen medizinischen Notfall handelte, nahmen die Seenotretter einen Notarzt an Bord. Anschließend liefen sie mit dem Seenotrettungskreuzer zum Kreuzfahrtschiff, das ihnen bereits entgegenlief. Beide Schiffe trafen sich etwa eineinhalb Seemeilen (rund drei Kilometer) nördlich von Cuxhaven.
Dort ging die 28 Meter lange ANNELIESE KRAMER bei der 253 Meter langen „Aidamar“ längsseits. Der Notarzt und ein als Rettungsassistent ausgebildeter Seenotretter stiegen bei südwestlichem Wind der Stärke 2 bis 3 (bis zu 19 km/h) und ruhiger See durch die Lotsenluke auf das Passagierschiff über. Dort stabilisierten sie zunächst die 70-jährige Patientin, bevor sie auf der speziellen Bergungstrage der DGzRS liegend auf die ANNELIESE KRAMER übergeben wurde. Außerdem nahmen die Seenotretter den Ehemann der Frau mit an Bord.
Im Bordhospital des Seenotrettungskreuzers versorgte der Notarzt die schwer erkrankte Frau weiter. In Cuxhaven übernahm der Landrettungsdienst die Patientin: Ein Hubschrauber von Northern HeliCopter brachte sie in ein nahe gelegenes Krankenhaus. Das Kreuzfahrtschiff hatte unterdessen seine Fahrt ins englische Southampton fortgesetzt.
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