Europas Raumfahrt gewinnt an technologischer Souveränität

Mit dem neuen Competence Centre Optics (CCO) stärkt die IABG die Sicherheit und technologische Unabhängigkeit Europas im strategisch bedeutsamen Raumfahrtsektor. Im CCO ist es nun erstmalig möglich, in Deutschland gebaute, hochpräzise elektro-optische Systeme – etwa Satellitenkameras und Bildsensoren – vollständig unter realistischen Einsatzbedingungen zu testen und zu qualifizieren.

„In Ottobrunn startet heute ein neues Kapitel bayerischer Raumfahrtgeschichte“, sagte Staatskanzleiminister Dr. Florian Herrmann zur Eröffnung des neuen CCO. „Erdbeobachtung ist das Rückgrat für die Sicherheit kritischer Infrastrukturen und weit darüber hinaus für die Klima-, Erd- und Umweltforschung. Nirgendwo sonst in Europa gibt es ein so starkes Forschungs-Ökosystem. Bayern und die IABG verbindet Zukunftsglaube, Innovationskraft und Technologieoffenheit.“

Auch die Industrie bewertet das neue Zentrum als wichtigen Schritt: „Raumfahrt bietet ein enormes Wertschöpfungs- und Wachstumspotenzial für die Wirtschaft. Deshalb kommen das Competence Centre Optics und auch das Satellitensystem GEORG zur weltweiten elektro-optischen Aufklärung und Fernerkundung genau zur richtigen Zeit“, betonte Marie-Christine von Hahn, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI).

„Die Raumfahrt und die Nutzung des Weltraums erleben derzeit einen Boom. Dies spiegelt sich auch in der HighTech-Agenda Deutschland der Bundesregierung wider, in der Raumfahrt als eines von fünf strategischen Forschungsfeldern genannt wird“, sagte Dr. Rolf-Dieter Jungk, Staatssekretär im Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt. „Ich bin der Meinung, dass die weltraumgestützte Erdbeobachtung entscheidend ist für eine umfassende und tagesaktuelle Einschätzung der deutschen Sicherheitslage und damit auch für die deutsche Verteidigungsfähigkeit“, so Jungk.

Bindeglied zwischen Industrie, Wissenschaft und staatlichen Auftraggebern

Finanziert und gebaut wurde das CCO von der IABG. Die Rückführung der Investitions­kosten in dreistelliger Millionenhöhe erfolgt über einen auf zehn Jahre angelegten Bereit­stellungsauftrag durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWK, heute BMFTR). Der Zugang zur Anlage ist diskriminierungsfrei geregelt, so dass sowohl private Unternehmen als auch öffentliche Forschungseinrichtungen die Testinfrastruktur nutzen können. Damit wird das CCO zu einem leistungsfähigen Bindeglied zwischen Industrie, Wissenschaft und staatlichen Auftraggebern.

„Wir haben hier die Voraussetzung dafür geschaffen, dass Deutschland satelliten-gestützte Schlüsseltechnologien eigenständig entwickeln, testen und betreiben kann – und dadurch echte Souveränität erlangt“, sagte Prof. Dr. Rudolf F. Schwarz, Vorsitzender der Geschäftsführung der IABG. "Mit dem CCO beschleunigen wir Entwicklungsprozesse und stärken die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Anbieter“, so Schwarz.

Strategische Schlüsselinfrastruktur für Europas Sicherheit

Elektro-optische Systeme sind zentrale Komponenten in Aufklärungs- und Erdbeobachtungs­satelliten. Ihre Verfügbarkeit, Qualität und Unabhängigkeit sind entscheidend für sicherheits- und verteidigungspolitische Souveränität – nicht nur in Deutschland, sondern EU-weit. Die Kalibrierung und Charakterisierung dieser hochsensiblen Systeme waren bislang in Deutschland nicht möglich.

Das CCO schließt nun diese Lücke: In einer speziell entwickelten Testumgebung – inklusive großvolumiger Thermal-Vakuum-Kammern, hochgenauer optischer Messausstattung, Rein­räumen und vibrationsentkoppelter Bodenstruktur – können elektro-optische Nutzlasten realitätsnah geprüft und qualifiziert werden. Damit ergänzt das CCO das bestehende Raumfahrt-Testzentrum der IABG, das bereits thermische, mechanische und elektro­magnetische Tests für herkömmliche Satelliten anbietet.

„Das Besondere am CCO ist, dass hier die Kalibrierung und Charakterisierung an kompletten, extrem sensiblen Satellitenkameras wie im tatsächlichen späteren Betriebsmodus (z. B. Temperaturumgebung, Hochvakuum) durchgeführt werden können – und dies unter Vermeidung von Störungen durch Mikro-Vibrationen“, erklärte Christian Henjes, Leiter des Bereichs Raumfahrt der IABG.

CCO als weiterer Standortvorteil für Ottobrunn/Taufkirchen

Die IABG setzt sich dafür ein, dass der Standort Ottobrunn/Taufkirchen auch in Zukunft ein führendes europäisches Innovationscluster im Bereich Luft- und Raumfahrttechnik beheimatet. Etablierte HighTech-Unternehmen, Startups und Think Tanks wie das Bauhaus Luftfahrt profitieren gegenseitig von dieser Nähe. Nicht zufällig errichtet die TUM gerade Räumlichkeiten für ihr neues Department „Aerospace and Geodesy“ in direkter Nachbarschaft, was wiederum eine wachsende Zahl privatwirtschaftlicher New-Space-Akteure anzieht.

Über die IABG Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH

Die Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH (IABG) ist ein führendes europäisches Technologie-Unternehmen mit den Kernkompetenzen Analyse, Simulation & Test und Anlagenbetrieb. „Sicherheit“ ist das thematische Dach des Lösungsportfolios: Sicherheit neu entwickelter Hightech-Produkte und Verkehrsmittel sowie Sicherheit von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. In diesem Kontext erbringt die IABG technisch-wissenschaftliche Dienstleistungen für private und öffentliche Kunden in den Branchen Automotive, Bahn & Schiene, Energietechnik, Luft- und Raumfahrt und Verteidigung sowie für den öffentlichen Sektor. Die IABG beschäftigt rund 1.200 hoch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Stammsitz in Ottobrunn sowie in kundennahen in- und ausländischen Niederlassungen. www.iabg.de

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