Ein Hamburger hat Spuren hinterlassen

Am Ende schwingt Wehmut mit und die ganz klare Feststellung von Landrat Dr. Jens Mischak: „Wenn wir es nicht gemacht hätten, gäbe es in zwei Gemeinden keine hauärztliche Versorgung, das heißt: 6000 Menschen in der Region hätten keinen Hausarzt.“ Um was es geht? Natürlich um das Medizinische Versorgungszentrum – kurz MVZ – mit seinen beiden Standorten in Grebenhain und Freiensteinau. Und es geht um einen Abschied, denn Ulf Werner, der die Einrichtung seit ihrer Gründung vor fünf Jahren als Geschäftsführer geleitet hat, geht zurück nach Hamburg und übernimmt neue Aufgaben bei OptiMedis.

Dieses Hamburger Unternehmen hatte schon die regionale Gesundheitsplanung im Vogelsbergkreis durchgeführt. „2017 starteten wir mit diesem Prozess, mit unserer Tour durch den Vogelsberg, mit vielen Ärzten habe ich damals gesprochen“, erinnert sich Werner zurück. „Irgendwann wurde die Idee geboren, ein MVZ zu gründen“, ergänzt Landrat Dr. Mischak. „Wobei: Der Anstoß kam eigentlich von der Gemeinde Freiensteinau, aber es gab viele Fallstricke, sodass wir gesagt haben: Wir machen das zusammen“, so Dr. Mischak. Mit ins Boot kam schließlich noch die Gemeinde Grebenhain. „Es war schon ein Wagnis, als wir uns vor fünf Jahren gemeinsam auf den Weg gemacht haben“, gesteht der Landrat, „aber es gab keine Alternative.“

Der Mut hat sich ausgezahlt: „Wir haben uns in den fünf Jahren gut entwickelt“, zeigt sich Ulf Werner überzeugt. Heute kümmern sich sechs Ärzte um die Patienten aus Grebenhain, Freiensteinau und angrenzenden Orten. Besonderes positiv: Die beiden MVZ-Standorte haben eine Magnetwirkung, weitere Fachärzte wie Chirurgen, ein Kardiologe, eine Dermatologin, ein neurologisch-urologisches Zentrum, ein Sanitätshaus und auch eine Podologie sind hinzugekommen oder wollen hinzukommen. „Ohne das MVZ wären diese Praxen nicht gekommen, sie hätten keine Infrastruktur gehabt, an die sie hätten andocken können“, ist sich Werner sicher. „In zwei kleinen Gemeinden haben sich zwei interprofessionelle Gesundheitszentren entwickelt“, sagt er stolz. Es sei ungewöhnlich, dass sich in so kleinen ländlichen Gemeinden eine solche Vielzahl von Arztpraxen und anderen Gesundheitsdienstleistern ansiedle.

Man merkt: Das MVZ hat eine ganz besondere Bedeutung für Ulf Werner. Es ist das erste, das er so eng begleitet hat. „Ich bin immer gerne hier gewesen, die Menschen sind mir ans Herz gewachsen“, sagt er nachdenklich. Danken will er der Politik, die mit dem allerersten interkommunalen MVZ in Deutschland Neuland betreten hatte. „Es war nicht immer leicht, aber ich hatte jederzeit das Gefühl, Sie stärken mir den Rücken“, sagt Werner bei seiner offiziellen Verabschiedung im Deutschen Haus in Bermuthshain an die Adresse von Gesellschaftern und Aufsichtsrat gerichtet. Dank gilt natürlich auch dem Team des MVZ und den starken Partner, die die Entwicklung begleitet haben.

Für die Zukunft sieht Werner das MVZ gut aufgestellt. „Wir haben geordnete Strukturen. Dadurch können wir – anders als in einer Einzelpraxis – mögliche personellen Engpässe viel besser kompensieren.“

Das Ruder übernimmt nun Steven Renner, der sich in Zukunft noch besser vernetzen will mit Fachärzten, dem Krankenhaus und den Pflegediensten, „um die Wege für unsere Patienten zu verkürzen“. Viele Krankheiten, die diagnostiziert werden, müssten vom Facharzt behandelt werden. „Das ist im ländlichen Raum schwierig – gerade für ältere Patienten, die nicht mehr so mobil sind“, weiß Renner, der sich auch gut den Einsatz von Telemedizin vorstellen kann. Dabei kommt der Patient zum Hausarzt ins MVZ, ein Facharzt wird via Bildschirm zugeschaltet. „Darüber werde ich demnächst Gespräche mit dem Krankenhaus führen“, kündigt der neue Geschäftsführer an.

„Der Hamburger geht nun nach Hamburg“, sagt Landrat Dr. Jens Mischak bei der Verabschiedung Werners und spricht von einem „traurigen Tag“. Werner sei „fachlich sehr versiert“ und habe stets „sehr besonnen“ agiert. „Als Person sind Sie mir ans Herz gewachsen und durch Ihre Tätigkeit hier haben Sie Spuren hinterlassen – für das MVZ und auch für den Kreis.“

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