Ersatzkassen diskutieren mit SPD-MdB Heidenblut über psychotherapeutische Versorgung

Am Montag trafen sich die Landesgeschäftsführer*innen der Ersatzkassen und der vdek zur Sitzung ihres Grundsatzausschusses in Düsseldorf. Gesprächsgast in der Sitzung war Dirk Heidenblut (SPD), Mitglied des Bundestags für den Wahlkreis Essen II und Mitglied im Gesundheitsausschuss. Heidenblut ist Berichterstatter für die Themen Psychiatrie/Psychotherapie, Drogen/Sucht, Apotheken, Inklusion und Gesundheit sowie für die ambulante intensivmedizinische Versorgung. Hauptgesprächsthema war die psychotherapeutische Versorgung. Heidenblut erklärt: „Die psychotherapeutische Versorgung muss dringend weiter gestärkt werden. Für viele Patient*innen entstehen lange Wartezeiten, gerade für schwere psychische Erkrankungen müssen die Angebote passgenauer werden. Mit der Sporttheraphie, deren Zulassung der G-BA derzeit voran treibt wird ein erster weiterer guter Schritt zur Ergänzung der Hilfen getan, auch das muss ausgeweitet werden."

Heiner Beckmann, Vorsitzender des Landesausschuss der Ersatzkassen in NRW und Landesgeschäftsführer der BARMER sagt dazu: „Das psychotherapeutische Versorgungssystem in Deutschland mit direktem Zugang und ohne Zuzahlung durch die Versicherten ist weltweit einmalig und funktioniert grundsätzlich gut. Verbesserungen benötigen wir aber insbesondere für schwer psychisch Erkrankte. Diese müssen schneller in die Versorgung gebracht werden.“

Die Auswertungen des vdek von 1,2 Millionen Abrechnungsdatensätzen der Jahre 2019 bis 2021 haben gezeigt, dass die Wartezeiten zwischen der letzten psychotherapeutischen Sprechstunde und der ersten sogenannten probatorischen Sitzung für die Hälfte der betroffenen Versicherten lediglich bei bis zu zwölf Tagen und zwischen der letzten Probatoriksitzung und der ersten Stunde der Richtlinientherapie bei bis zu 15 Tagen liegt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Behandlungskette in der Psychotherapie, die 2017 durch die psychotherapeutische Sprechstunde ergänzt wurde, für den großen Teil der Versicherten gut funktioniert.

Die Ersatzkassen fordern deshalb eine verbesserte Vermittlungsarbeit durch die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen. Bei der Nachbesetzung von Praxissitzen sollten zudem Therapieverfahren bevorzugt werden, die schnellere Therapieerfolge versprechen, etwa die neu zugelassene Systemische Therapie. Und schließlich sollte das Angebot der Gruppentherapie gesteigert werden. Hierfür bietet sich eine besondere Zulassung der Psychiatrischen Institutsambulanzen an.

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