Gegen Irreführung bei regionalen Lebensmitteln

Besonders bei Obst und Gemüse legen viele Menschen Wert auf Regionalität. Sie kaufen auf Wochenmärkten ein oder bestellen Gemüsekisten im Abo. Doch häufig können Verbraucher:innen nicht sicher sein, woher die Lebensmittel kommen. Die Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) rät, kritisch nachzufragen.

Beschwerden von Verbraucher:innen zeigen, dass Obst und Gemüse auf Wochenmärkten nicht immer mit einem Hinweis auf das Herkunftsland gekennzeichnet ist oder mit unbestimmten Begriffen wie „aus der Region – für die Region“ oder „von hier“ ausgezeichnet wird. „In einigen Fällen kaufen Händler:innen auch nicht-regionale Lebensmittel zu, um das Sortiment zu vervollständigen“, sagt Diana Marwitz, Verbraucherberaterin für Lebensmittel und Ernährung bei der VZB. Sie kritisiert: „Wer im Internet, mit der Gemüsekiste oder am Produkt selbst mit Regionalität wirbt, muss dies auch einhalten und klar benennen, woher die Produkte kommen.“ Die Verbraucherzentrale rät Kund:innen daher, bei nicht-ausgezeichneten Produkten oder unklaren Bezeichnungen nachzufragen. Wer Produkte mit zweifelhafter Herkunft melden möchte oder sich getäuscht fühlt, kann sich an die Beschwerde-Box der VZB wenden. Die Verbraucherzentrale geht Irreführungen bei Herkunftsangaben auch mit rechtlichen Mitteln nach.

Das Regionalfenster bietet eine gute Orientierung

Vorgeschrieben ist eine Herkunftsangabe derzeit nur für bestimmte Lebensmittel, zum Beispiel für die meisten frischen Obst- und Gemüsearten, Eier, Fisch und verpacktes unverarbeitetes Fleisch. Besonders umfangreiche Informationen bietet ein zusätzliches freiwilliges Label, das „Regionalfenster“. In Supermärkten gibt es verschiedene Produkte mit dem blauen Regionalfenster, darunter Milch und Milchprodukte, Brot, Kartoffelknödel oder Obst und Gemüse. Das Label zeigt an, woher das Produkt genau kommt, wo es verarbeitet wurde und wie viele regionale Zutaten dabei verwendet wurden. „Das Label ist eine gute Orientierungshilfe. Es garantiert aber nicht, dass das Produkt aus der eigenen Region stammt, denn die so gelabelten Erzeugnisse dürfen deutschlandweit verkauft werden und haben so mitunter viele Transportkilometer hinter sich“, so Marwitz weiter. „Verbraucher:innen sollten daher auf konkrete Angaben im Label wie die Naturräume Spreewald, Uckermark oder Berliner Umland achten.“

Auch auf die Saison kommt es an

Auch die Saison von Obst und Gemüse spielt für viele Verbraucher:innen eine Rolle bei der Kaufentscheidung. Regionale Produkte sind je nach Jahreszeit aus Freilandanbau, aus dem Folientunnel, als Lagerware oder aus dem Gewächshaus erhältlich. „Viele Menschen bevorzugen Freilandprodukte, zum Beispiel aufgrund kurzer Transportwege, um die Erzeuger:innen vor Ort zu unterstützen oder weil sie am besten fürs Klima sind“, sagt Marwitz.

Manche Erzeuger nutzen Folientunnel, um Sommerfrüchte wie Erdbeeren, Himbeeren oder Heidelbeeren schon im Mai auf den Markt zu bringen. Im Jahr 2020 stammten rund ein Fünftel aller in Deutschland produzierten Erdbeeren aus dem Folientunnel oder Gewächshaus.

„Gewächshaus- und Tunnelanbau haben nur eine geringe Klimabelastung, sofern Bauern dafür nicht extra heizen müssen. Von Produkten aus geheizten Gewächshäusern raten wir ab“, so die Expertin weiter.

Wann Obst und Gemüse in Deutschland im Freiland Saison haben und welche Produkte man fast ausschließlich aus beheizten Gewächshäusern erhält, zeigt der Saisonkalender der Verbraucherzentrale auf einen Blick.

Mehr Tipps zum Einkauf von regionalen Erzeugnissen und wie Verbraucher:innen sie erkennen, gibt es hier.

Lebensmittel-Forum: Verbraucher:innen fragen, Expert:innen antworten

Verbraucher:innen, die Fragen zu den Themen Lebensmittelkennzeichnung, -verpackungen oder Ernährung haben, können diese im Lebensmittel-Forum unter www.lebensmittel-forum.de stellen und erhalten kostenfreie Antworten durch die Expert:innen der Verbraucherzentralen.

Über den Verbraucherzentrale Brandenburg e.V.

Die Verbraucherzentrale Brandenburg e.V. (VZB) ist die wichtigste Interessenvertretung der Brandenburger Verbraucher:innen gegenüber Wirtschaft und Politik. Sie bietet unabhängige Verbraucherberatung, -information und -bildung zu zahlreichen Themen: Markt & Recht, Reise & Freizeit, Finanzen & Versicherungen, Lebensmittel & Ernährung, Digitales & Telekommunikation, Energie, Bauen & Wohnen. Zudem berät sie zu deutsch-polnischem Verbraucherrecht.

Darüber hinaus mahnt die VZB Unternehmen ab, die zu Ungunsten von Verbraucher:innen gegen geltendes Recht verstoßen und klärt die Öffentlichkeit über Verbraucherrechte, Abzockmaschen und Spartipps auf.

Aktuelle Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-brandenburg.de

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Verbraucherzentrale Brandenburg e.V.
Babelsberger Str. 12
14473 Potsdam
Telefon: +49 (331) 29871-0
Telefax: +49 (331) 29871-77
http://www.vzb.de

Ansprechpartner:
Annett Reinke
Referentin Lebensmittel & Ernährung
Telefon: +49 (331) 29871-16
E-Mail: a.reinke@vzb.de
Annalena Marx
Referentin Wirtschaftlicher Verbraucherschutz
Telefon: +49 (331) 29871-15
E-Mail: a.marx@vzb.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel