Zentralrat verurteilt Anschlag auf Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas

Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma verurteilt den Anschlag auf das Berliner Denkmal zur Erinnerung an die 500.000 von den Nationalsozialisten im NS-besetzten Europa ermordeten Sinti und Roma. Der Vorsitzende des Zentralrats, Romani Rose, erklärte: „Die Tat erfüllt uns mit Entsetzen und Abscheu. Dieser Angriff zielt auf die Menschen, die durch die Nazibarbarei im Holocaust ihr Leben verloren haben. Er zielt auf uns alle, auf jeden Menschen mit Verantwortungsbewusstsein aus der Erfahrung der Geschichte.“ Hier gehe es nicht nur um Sachbeschädigung, der nachgegangen werden müsse, sondern das Motiv der Tat müsse bei den Ermittlungen im Vordergrund stehen, betonte Romani Rose.  

Der Täter hatte nach Angaben der Polizei am Mittwochmittag mit einer Eisenstange auf die Informationstafeln am Denkmal eingeschlagen und eine Ausstellungstafel beschädigt. Das Denkmal wird jährlich von etwa 100.000 Menschen besucht. Der Anschlag wurde am helllichten Tag vor den Augen vieler Besucher verübt. Diese hatten die Polizei alarmiert. „Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma dankt der Polizei, die den Täter zunächst festnahm und dessen Personalien sicherstellte“, sagte Romani Rose.  

Nach den Worten von Romani Rose sieht der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma das Anwachsen des zunehmenden Antiziganismus als eine Bedrohung gegen die Minderheit. Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat erst kürzlich mit dem Bundeskriminalamt den Jahresbericht 2022 zur politisch motivierten Kriminalität veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass die Zahl der antiziganistisch motivierten Straftaten gegenüber dem Vorjahr um ein Drittel auf 145 gestiegen ist. 

Der Antiziganismusbeauftragte der Bundesregierung, Dr. Mehmet Daimagüler, hatte dazu erklärt: „Angehörige der Sinti und Roma sind in Deutschland regelmäßig Opfer politisch motivierter Kriminalität. Sie haben ein Recht auf einen effektiven Schutz vor Gewalt, Ausgrenzung und Diskriminierung.“ 

Um antiziganistische Vorfälle zu erfassen und systematisch zu dokumentieren, hat der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma die bundesweite Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) aufgebaut. Diese Meldestelle soll dazu beitragen, die Dunkelziffer über das Ausmaß des Antiziganismus in der Gesellschaft zu schließen. 

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