12 Jahre Syrien-Krieg: Die verheerende Bilanz einer chronischen Katastrophe

Nach zwölf Jahren Krieg gilt die Situation in Syrien weiterhin als eine der schwersten humanitären Krisen unserer Zeit. Die Bilanz ist verheerend: Rund 300.000 Zivilist:innen haben ihr Leben verloren, mehr als 13 Millionen Menschen befinden sich innerhalb Syriens oder in den Nachbarländern auf der Flucht. Über 15 Millionen Menschen – der Großteil davon Frauen und Kinder – sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Hilfsorganisation CARE leistet seit mehr als zehn Jahren humanitäre Hilfe in Syrien. 

Zuletzt wurde die Situation Anfang Februar durch die verheerenden Erdbeben im Norden Syriens und im Süden der Türkei verschärft. Knapp neun Millionen Menschen sind laut den Vereinten Nationen von den Folgen des Erdbebens in Syrien betroffen. „Zwölf Jahre Krieg in Kombination mit den Folgen der Erdbeben sind eine Katastrophe für die Zivilbevölkerung“, sagt Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von CARE Deutschland. „Die Menschen benötigen weiterhin eine Basisversorgung mit Trinkwasser und Lebensmitteln, aber auch Bargeld unterstützt sie dabei, sich das Nötigste kaufen zu können. Solange die Menschen in Syrien Hilfe brauchen, wird CARE vor Ort sein.“

Komplexe Krisen erfordern umfassende Unterstützung

Katastrophale Lebensbedingungen, hohe Arbeitslosigkeit und damit fehlende Einkommensquellen, Armut, mangelnde Bildung für Kinder – und zuletzt die Folgen der Erdbeben: Laut den Vereinten Nationen waren bisher 6,8 Millionen Menschen dazu gezwungen, aus Syrien zu fliehen – 80 Prozent davon in benachbarte Länder wie die Türkei, Jordanien und den Libanon. Syrien weist mit ebenfalls 6,8 Millionen Menschen auch die höchste Zahl an Binnenvertriebenen weltweit auf. Diejenigen, die in den Städten und ländlichen Gebieten zurückgeblieben sind, kämpfen unter anderem mit Armut, Hyperinflation und der Ausbreitung von vermeidbaren Krankheiten wie Cholera. 

„Die bittere Wahrheit ist, dass viele Familien ohne humanitäre Hilfe kaum überleben können. Eine seit zwei Jahren anhaltende Hyperinflation sowie der chronische Mangel an Treibstoffen und Düngemitteln erschweren es den Menschen, ein Einkommen zu erwirtschaften, das ihnen einen eigenen Lebensunterhalt sichert“, so Zentel. 

So hilft CARE: Gemeinsam mit Partnern leistet CARE seit 2013 im Nordwesten Syriens und in der Türkei Nothilfe und längerfristige Unterstützung für Vertriebene und Aufnahmegemeinschaften. CARE versorgt die Menschen in Syrien mit Hilfsgütern wie etwa Lebensmitteln oder Hygieneprodukten, verbessert die sanitäre Infrastruktur, um den Ausbruch von Krankheiten wie etwa Cholera zu verhindern und unterstützt Frauen und Mädchen im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit. Gleichzeitig hilft CARE insbesondere Frauen dabei, ihren eigenen Lebensunterhalt zu verdienen, etwa indem sie in den Agrarsektor eingebunden werden. 2022 erreichte die CARE-Hilfe mehr als 700.000 Menschen in der Türkei und mehr als 1,8 Millionen Menschen in Syrien – über die Hälfte davon sind Frauen und Mädchen. Die Erdbebenhilfe in Syrien und der Türkei erreichte bislang knapp 200.000 Menschen.

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