Aktionärszahlen weiter auf hohem Niveau

Knapp 12,1 Millionen Deutsche waren 2021 in Aktien, Aktienfonds oder ETFs investiert, wie die heute veröffentlichten Aktionärszahlen des Deutschen Aktieninstituts zeigen. Das ist der dritthöchste Stand der Erhebungen und entspricht trotz eines Rückgangs um 280.000 Anlegern in etwa dem Niveau des Vorjahres.

„Die Menschen in Deutschland setzten auch 2021 weiter auf Aktien und Aktienfonds. Das Vertrauen in Aktien ist ungebrochen. Nach dem starken Anstieg im Jahr 2020 haben sich die Aktionärszahlen auf hohem Niveau stabilisiert. Rund jeder Sechste ist am Aktienmarkt engagiert. 2021 war also erneut ein gutes Jahr für die Aktienkultur in Deutschland“, zieht Dr. Christine Bortenlänger, Geschäftsführende Vorständin des Deutschen Aktieninstituts, Bilanz.

Differenzierte Anlegerreaktion auf gute Kursentwicklung 2021
Die starke Kursentwicklung an den Börsen in 2021 hat viele Aktiensparerinnen und Aktiensparer motiviert, beim Thema Aktienanlage am Ball zu bleiben. Andere haben dagegen Gewinne mitgenommen, was den leichten Rückgang bei den Aktionärszahlen erklären kann. Potenzielle Neueinsteiger zögerten unter Umständen mit dem Schritt an die Börse, weil sie glaubten, den „richtigen“ Einstiegszeitpunkt verpasst zu haben.

Aktienanlage im Geschlechtervergleich 
Von den 12,1 Millionen Aktienbesitzern ist rund ein Drittel weiblich. Das sind gut vier Millionen Aktiensparerinnen. Der geringere Frauenanteil zieht sich durch alle Altersklassen. Dabei handelt es sich um ein Phänomen, das sich auch in den Vorjahren beobachten lässt. „Nach wie vor nutzen zu wenige Frauen die Chancen der Aktienanlage“, stellt Bortenlänger fest und fordert: „Reden wir mehr über Geld – und das ganz besonders mit unseren Müttern, Töchtern und Enkelinnen. Das fördert das Interesse an den eigenen Finanzen und der Aktienanlage im Speziellen.“

Bei der Anlageform dominieren bei beiden Geschlechtern Aktienfonds und aktienbasierte ETFs. 66 Prozent der Anlegerinnen und 53 Prozent der Anleger setzen ausschließlich auf Investmentfonds. Die Direktanlage wird stärker von Männern genutzt: 28 Prozent der Aktienanleger investieren in Einzelaktien, aber nur 22 Prozent der Aktienanlegerinnen. Zwölf Prozent der Aktiensparerinnen und 19 Prozent der Aktiensparer besitzen Einzelaktien, Aktienfonds und aktienbasierte ETFs.

Politik muss für bessere Rahmenbedingungen sorgen
Aktienanlagen mit ihren attraktiven Erträgen sind für den Vermögensaufbau und die Altersvorsorge unverzichtbar. „Damit noch mehr Menschen davon profitieren, muss die neue Bundesregierung die Rahmenbedingungen für die Aktienanlage weiter verbessern“, fordert Bortenlänger. „Veräußerungsgewinne bei Aktien sollten nach dem Ablauf einer Haltefrist steuerfrei gestellt und Aktien zu einem festen Baustein der Altersvorsorge gemacht werden. Die neue Regierung hat jetzt die Chance, die Altersvorsorge in Deutschland mit einem Ansparverfahren mit Aktien zukunftsfest aufzustellen. Das hilft, das Auskommen der Menschen im Alter zu sichern und die Rente generationengerecht zu gestalten“, unterstreicht sie.

Die Aktionärszahlen, die in diesem Jahr in einem neuen Layout erscheinen, erhebt das Deutsche Aktieninstitut seit 1997. Die Studie ermittelt unter anderem die Anzahl der Aktiensparerinnen und -sparer in Deutschland, ihre geografische Verteilung sowie den Aktienbesitz der verschiedenen Altersgruppen.

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