Wo der Klimaschutz auf dem Ausbildungsplan steht

Wenn Deutschland die Klimaziele erreichen will, muss schon jetzt weitergedacht werden. So z. B. beim Bau von Häusern, die weniger Energie verbrauchen. Und wenn bezahlbarer Wohnraum entstehen soll, kann eine weit verbreitete Baulücke dafür genutzt werden: auf dem Dach.

„Das Bauen boomt – denn jeder Mensch braucht ein Dach über dem Kopf“, freut sich Johannes Lauer, Landesinnungsmeister der Dachdecker in RLP. „Und es wird mehr Platz benötigt für Familien – und weil sich die Arbeitskultur verändert hat, für den Arbeitsplatz zuhause“.

Dennoch muss Wohnen bezahlbar bleiben: „Die zweite Miete, also die Nebenkosten, dürfen nicht ins Unermessliche steigen“, so Lauer. „Das ist nur mit einer energetisch optimierten Bauweise möglich“.

Kein Wunder, dass gerade im Dachdeckerhandwerk die Auftragsbücher voll sind. Entsprechend dringend wird Nachwuchs gesucht für die Umsetzung der Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik, so die exakte Definition des Dachdeckerhandwerks.

Gerade weil Wohnraum und Energie zu den wichtigsten Themen der nächsten Jahre und Jahrzehnte gehören, ist die Ausbildung im Dachdeckerhandwerk ein „Ticket in eine sichere berufliche Zukunft“, wie es der Dachexperte aus Lahnstein ausdrückt. Dachdecker legen nämlich nicht nur Ziegel auf – sie sorgen für den perfekten Wärmeschutz im Sommer und Winter. Und das sowohl im Dachbereich als auch mit vorgehängten, hinterlüfteten Fassadensystemen und einer zuverlässigen Dämmung von Keller und oberster Geschossdecke. Auch die Energiegewinnung an Dach und Fassade ist ein wichtiger Bestandteil der dreijährigen Ausbildung. Denn auch die Nutzung der Sonnenkraft wird von den Dachdeckern von morgen erlernt. 

Darüber hinaus (im wahrsten Sinne des Wortes) schaffen Dachdecker neuen bezahlbaren Wohnraum in bislang ungenutzten Dachgeschossen oder durch die Aufstockung bestehender Dächer. „Damit schließen wir sozusagen die Baulücken ganz oben“, so der Landesinnungsmeister.

Immer häufiger entsteht auch auf dem Dach ein Biotop. Dafür sorgen Dachdecker mit der Begrünung von Dächern zu ganzen Gärten und Parks im Obergeschoss.

Und was ist mit den Materialengpässen, über die derzeit gerade überall berichtet wird? „Gegenfrage: Würde niemand mehr ein IT-Studium beginnen, weil es momentan einen Chipmangel gibt?“, gibt Johannes Lauer zu bedenken. „Berufliche Zukunft lässt sich nur planen, wenn man auch in die Zukunft blickt“. Und das können Dachdecker nun mal aufgrund ihrer umfassenden Ausbildung und vieler Arbeitsbereiche ganz getrost. 

Mehr Informationen zum Dachdeckerhandwerk, der Ausbildung und den Perspektiven gibt es unter www.DachdeckerDeinBeruf.de, bei den regionalen Dachdecker-Innungen (die auch gerne Tipps zu Praktika und Ausbildungsbetrieben geben) sowie unter www.dach-rlp.de

Über Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Rheinland-Pfalz

Der Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Rheinland-Pfalz vertritt rund 470 Dachdecker-Innungsbetriebe, die sich den 18 regionalen Innungen angeschlossen haben. Das Verbandsgebiet reicht von Eifel bis Hunsrück, vom Westerwald bis an den Rheingau.
An der Verbandsspitze steht der Lahnsteiner Dachdecker- und Klempnermeister Johannes Lauer als Landesinnungsmeister. Die Verbandsgeschäftsführung liegt bei Andreas Unger. Sitz des Verbandes ist die Mittelrhein-Metropole Koblenz.

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