Juristinnenbund veröffentlicht Policy Paper zu ‚Catcalling‘

Hinterherpfeifen, Kussgeräusche und sexistische Bemerkungen – das sogenannte ‚Catcalling‘ ist ein weit verbreitetes Phänomen, das vor allem Mädchen, junge Frauen und LGBTIQ-Personen betrifft. Immer mehr Aktivist*innen wollen sich dagegen zur Wehr setzen und dokumentieren diese Fälle über ihre Instagram-Kanäle.[1] Auch eine aktuelle Petition fordert, dass ‚Catcalling‘ strafbar wird.[2]

Der Deutsche Juristinnenbund e.V. (djb) veröffentlicht heute im Rahmen einer virtuellen Diskussionsveranstaltung mit Aktivistinnen und Rechtswissenschaftlerinnen ein Policy Paper zum Thema ‚Catcalling‘, in dem Forderungen an die Politik gestellt werden. Dazu die Präsidentin des djb Prof. Dr. Maria Wersig: „Nach geltendem Recht sind zwar schon jetzt einige Formen sexueller Belästigung strafbar, etwa als körperliche sexuelle Belästigung oder als Beleidigung, aber eben längst nicht alle. Die nicht körperliche sexuelle Belästigung gehört für viele Frauen unverändert zum Alltag, ist jedoch rechtlich nur unzureichend erfasst. Für sanktionswürdige Fälle bedarf es hier eines neuen Tatbestandes."

Die Vorsitzende der djb-Strafrechtskommission Dr. Leonie Steinl, LL.M., ergänzt: „Wir fordern außerdem, dass mehr repräsentative Studien zu dem Problem in Auftrag gegeben oder finanziell gefördert werden. Insbesondere Ausmaß und Folgen der sexuellen Belästigung über digitale Medien, wie zum Beispiel durch die Zusendung sogenannter ‚Dick Pics‘, sind bisher kaum untersucht.“

Das Policy Paper mit dem kompletten Forderungskatalog finden Sie hier.

[1] Beispielhaft: www.instagram.com/… www.instagram.com/catcallsofmuc/; www.instagram.com/catcalls.hamburg/.
[2] Vgl. www.openpetition.de/petition/online/es-ist-2020-catcalling-sollte-strafbar-sein.

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