Tatorte markieren – Menschen (ge)denken

Orte in Dahmshöhe, Ferch, Potsdam, Niemegk, Brandenburg an der Havel, Fürstenberg/Havel, Oranienburg, Fürstenwalde, Grüneberg, Perleberg, Eisenhüttenstadt, Bernau, Eberswalde, Kleinmachnow, Werder, Strausberg, Below und Cottbus werden markiert.

In unserem Projekt „überLAGERt“ haben wir, die Beratungsstelle Zeitwerk des Landesjugendrings Brandenburg, die Idee Jugendlicher aufgegriffen, Orte des nationalsozialistischen Terrors als Tatorte sichtbar zu machen. Versinnbildlicht wird dies mit einem Absperrband. Wir haben Erinnerungsinitiativen aufgerufen, im Zeitraum vom 6. April – 9. Mai 2021 Orte des NS-Terrors zu markieren. Sie werden damit Anlass geben, über das zu sprechen, was an diesen Orten, aber auch im nationalsozialistischen Alltag vor Ort passiert ist, wie Menschen ausgegrenzt und gefoltert wurden.

Die Idee ist eigentlich ganz simpel – etwas Absperrband ausgerollt und sichtbar befestigt. Schon wird ein Raum definiert, etwas nicht mehr Sichtbares abgesteckt, etwas Umgenutztes in einen anderen Kontext gesetzt. Es entsteht etwas, dass neugierig macht, zum Hinschauen anregt, Fragen entstehen lässt.

Die Markierung gibt Anlass über die Tatorte, über die nationalsozialistischen Verbrechen zu diskutieren. Uns, als Initiator*innen ist es bewusst, dass es natürlich ein riesiger Unterschied ist, ob wir von den Verbrechen in einem Konzentrations- oder sogar Vernichtungslager sprechen oder darüber, ob in unserer Nachbarschaft eine Person aufgrund ihrer religiösen Zuschreibung aus dem Sportverein ausgeschlossen wurde, ob eine Mutter in Geschäften nicht mehr einkaufen durfte, ob ein Kind kein Haustier mehr haben durfte, ob eine Familie Hab und Gut den Nationalsozialisten überlassen und ins Exil flüchteten musste. Diese und viele andere Beispiele fanden an konkreten Orten statt, unter den Augen von Nachbar*innen, durch Handeln von Politiker*innen, Amtsinhaber*innen, Verwaltungsangestellten und vielen mehr. Sie zeigen die perfiden Ausgrenzungsmechanismen, aber auch die prozesshafte Normalisierung dieser Ausgrenzung, die letztlich zum Tod so vieler Millionen Menschen geführt haben.

Unter www.ueberlagert.de finden Sie Bilder unseres Aufrufs zum Download. Über Nachfragen und Berichterstattung freuen wir uns.

Über den Landesjugendring Brandenburg e.V.

Der Landesjugendring Brandenburg e.V. gibt in Kooperation mit der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten – hier insbesondere der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück und der Gedenkstätte und dem Museum Sachsenhausen -, dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und der Stiftung „Großes Waisenhaus zu Potsdam“ Jugendlichen die Möglichkeit, die Geschichte des Nationalsozialismus lokal zu erforschen. Gefördert wird das Projekt von der Aktion Mensch, der Kurt und Herma Römer Stiftung sowie der F.C. Flick Stiftung – gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Landesjugendring Brandenburg e.V.
Breite Str. 7a
14467 Potsdam
Telefon: +49 (331) 6207530
Telefax: +49 (331) 6207538
http://www.ljr-brandenburg.de

Ansprechpartner:
Sandra Brenner
Telefon: +49 (331) 62075-39
E-Mail: sandra.brenner@ljr-brandenburg.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel