Kirchenmitgliedszahlen der Landeskirche Hannovers für das Jahr 2019

Zeitgleich mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gibt die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers heute ihre grundlegenden statistischen Daten zum kirchlichen Leben im Jahr 2019 bekannt. Zum Stichtag 31.12.2019 gehörten 2.482.015 Menschen zur Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Dies entspricht einem Rückgang von 50.586 Mitgliedern (1,99 %) gegenüber dem Vorjahr.  Im Jahr 2019 sind 41.412 Mitglieder verstorben (2018: 41.797), 30.413 Menschen traten aus der Landeskirche aus (2018: 25.996). Dem gegenüber stehen 20.179 Taufen (2018: 20.996) und 3.457 Aufnahmen (2018: 3.809).

Die Erträge aus Kirchensteuern betrugen 2019 611,7 Millionen Euro (2018: 594,8). Im Haushaltsjahr 2019 schloss das Jahresergebnis der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers mit einem Gewinn von 7,1 Millionen Euro (2018: Verlust von 23,1) ab. Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Arbeitsmarkt geht die Landeskirche aktuell davon aus, dass die Kirchensteuereinnahmen in diesem Jahr deutlich geringer ausfallen werden. Die Schätzungen sind jetzt noch nicht verlässlich, es zeichnen sich jedoch Kirchensteuerrückgänge im zweistelligen Prozentbereich ab.

Landesbischof Ralf Meister sagt: „Natürlich bedrücken mich diese Zahlen, aber sie dürfen uns nicht entmutigen: Die Arbeit der Kirche ist wichtig, vielleicht wichtiger als jemals zuvor. Das haben wir in den letzten Monaten gesehen als Menschen nach Trost, Hoffnung und Zuversicht gesucht haben. In unseren Kirchengemeinden sind praktisch über Nacht viele kreative Angebote entstanden, um auch weiter für die Menschen da zu sein. Als Kirche bleiben wir unserem Auftrag treu: Wir arbeiten nicht für uns, sondern für diese Welt, für das Miteinander von Menschen in Frieden und Gerechtigkeit. Und daran ändern auch die zurückgehenden Mitgliederzahlen nichts. Ich bin all unseren Kirchenmitgliedern sehr dankbar, dass sie durch ihre Mitgliedschaft unsere Arbeit mit und für andere Menschen möglich machen: Im Seniorenkreis oder in der Konfirmandenarbeit, in Pflegeeinrichtungen oder in den Kitas. So setzen wir ein starkes Zeichen der Solidarität, das unsere Gesellschaft dringend braucht.“

Dr. Stephanie Springer, Präsidentin des Landeskirchenamts der Landeskirche Hannovers, sagt: „Die Skepsis der Menschen gegenüber Institutionen und die abnehmende Bereitschaft, sich lebenslang an einen Verein oder eine Organisation zu binden, sind große gesamtgesellschaftliche Trends. Sie betreffen nicht nur, aber auch die Kirche und führen dazu, dass wir jedes Jahr Mitglieder verlieren; unabhängig davon, wie gut oder weniger gut kirchliche Arbeit ist. Das werden wir auch mit unseren Reformbemühungen auf allen kirchlichen Ebenen, die richtig und notwendig sind, in den kommenden Jahren nicht stoppen können. In unseren Kirchengemeinden und kirchlichen und diakonischen Einrichtungen wird tolle Arbeit geleistet, für die ich sehr dankbar bin. Der alte evangelische Grundsatz „Die Kirche reformiert sich immer“ gilt weiterhin; wir müssen uns verändern und tun das auch. Wichtig ist, zu schauen, was die Menschen an unterschiedlichen Orten brauchen. Und gerade in der Corona-Zeit haben wir erlebt, wieviel Innovationskraft in der Kirche steckt: Innerhalb von ganz kurzer Zeit sind viele wunderbare digitale, aber auch analoge Initiativen entstanden, die Mut machen für die Zukunft.“

Vizepräsident Dr. Rolf Krämer, Leiter der Finanzabteilung im Landeskirchenamt der Landeskirche Hannovers,  sagt: „Im letzten Jahr haben die sehr guten Entwicklungen am Arbeitsmarkt zu Zuwächsen bei den Kirchensteuereinnahmen geführt. Das hilft uns, die erheblichen Einbrüche der Kirchensteuer wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie in diesem Jahr auszugleichen. Für die nächsten Jahre stellen wir uns darauf ein, dass wir aufgrund der Mitgliederverluste keine Kirchensteuersteigerungen mehr haben werden. Die Einnahmen aus den Kirchensteuern werden ungefähr auf dem Niveau des Jahres 2019 bleiben. Rechnet man die normalen Lohn- und Ausgabensteigerungen dagegen, heißt das, dass uns künftig immer weniger finanzielle Mittel zur Verfügung stehen.“

 

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