World Vision fordert: Waffenexporte durch Friedensinitiative ersetzen

Als Reaktion auf das Versäumnis des UN-Sicherheitsrates, sich auf eine Resolution zu COVID-19 zu einigen und den Aufruf des UN-Generalsekretärs zu einem globalen Waffenstillstand zu unterstützen, drängt die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision die Staats- und Regierungschefs zu einem erneuten Versuch.

"Jeder Waffenstillstand würde Kindern in Kriegsgebieten das Leben retten, und ihnen Hoffnung auf ein Leben in Frieden geben. Das ist zu wichtig, um es aufzugeben", sagte Andrew Morley, Präsident und CEO von World Vision International.

Vor zwei Monaten rief der UN-Generalsekretär die Kriegsparteien in einem Appell dazu auf,  ihre bewaffneten Auseinandersetzungen "zugunsten der  Unterstützung des größeren Kampfes gegen COVID-19" zu beenden. Seitdem hat der UN-Sicherheitsrat mehrere Verhandlungsrunden durchlaufen, ohne sich auf einen Waffenstillstandsaufruf zu einigen. Er war auch nicht in der Lage, eine umfassendere Forderung nach einer weltweiten Einstellung der Feindseligkeiten zur Unterstützung des Kampfes gegen COVID-19 zu unterstützen.

"Wie wir überall auf der Welt sehen, ist COVID-19 eine ernste Bedrohung für eine ganze Generation gefährdeter Kinder, besonders in fragilen Staaten oder Konfliktländern. Das Scheitern einer Einigung über diese Resolution ist sehr bedauerlich für die am meisten gefährdeten und bereits immens leidenden Kinder an Orten wie Afghanistan, Libyen, Jemen,  Mali und Syrien", sagte Morley.

"Wir fordern die Regierungen dringend auf, sich für eine globale Friedensinitiative einzusetzen und diese Gespräche wieder in Gang zu bringen. Wir fordern sie auf, viel mehr zu tun, um humanitären Hilfsorganisationen den Zugang zu notleidenden Menschen zu ermöglichen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen und Kinder vor verheerenden Auswirkungen der Pandemie zu schützen, so dass sie ihre Potentiale voll entfalten können.“

Der Friedensexperte von World Vision Deutschland, Ekkehard Forberg, fordert, dass der Waffenhandel und die Versorgung mit Munition von Kriegsparteien eingestellt wird – stattdessen sollten diese Ressourcen zum Aufbau von Strukturen und Institutionen auf lokaler Ebene in diesen Ländern genutzt werden – damit die Bevölkerung von einer besseren Gesundheitsversorgung und einem dauerhaften Frieden profitieren kann. Nur so können bei künftigen Pandemien Menschenleben gerettet und eine lebenswerte Zukunft für alle Kinder geschaffen werden.

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