Effizienz zahlt sich aus

„Spritztechnik gibt es schon lange“, so Caparol-Produktbetreuer Siegfried Heinz: „Bis zur Jahrtausendwende galt es aber als technisch unmöglich, das Sprühnebelproblem in den Griff zu bekommen.“ Damals befasste sich Malermeister Michael Heil intensiv mit der Thematik und trat an Caparol heran. Bei der Lösung des Problems galt es, große technische Hürden zu überwinden. Im Verbund zwischen Forschungsinstituten, Industrie und Handwerk konnten diese überwunden werden. Das Fraunhofer-Institut für Wirtschaftsmathematik an der TU Kaiserslautern entwickelte eine mathematische Formel zur Berechnung der Tröpfchengröße und ihrer Verteilung beim maschinenunterstützten Airless-Spritzen. Mehrere Handwerksbetriebe waren involviert, um baustellengerechte Optimierungen der einzelnen Prozessschritte vorzunehmen. Caparol entwickelte die dafür erforderlichen Beschichtungsstoffe und der Spritzgerätehersteller Wagner aus Markdorf das innovative Spritzsystem. Die technische Lösung überzeugt seit 15 Jahren: Grundvoraussetzung für nebelfreie Spritzapplikation sind die speziell entwickelten Nespri-Farben, ein Airless-Gerät saugt die Farbe an und baut dabei den passenden Druck auf. Ein speziell beheizter Hochdruckschlauch sorgt für eine konstante Temperatur der Farbe, die am Spritzgerät elektronisch überwacht wird. „Das Material hat dadurch immer die richtige Konsistenz und muss nicht zusätzlich verdünnt werden“, erklärt Heinz. Die speziell entwickelte Doppeldüse gewährt als letzte Komponente den nebelfreien Auftrag. Für die effiziente Bedienung sind sinnvollerweise zwei Mitarbeiter erforderlich, einer, der die Farbe aufträgt, ein anderer, der mit der Walze nachrollt. Das Nachrollen ermöglicht ein gleichmäßiges Oberflächenbild sowie eine optimale Verbindung der Farbe zum Untergrund. 2004 wurde das neue System erfolgreich in den Markt eingeführt und überzeugt das Malerhandwerk bis heute: Je nach Objektgröße kann bei Beschichtungsarbeiten im Vergleich zur klassischen Rollbeschichtung bis zu einem Drittel der Zeit eingespart werden, was einen deutlichen Produktivitätsvorteil mit sich bringt.

Heutiger Standard

Inzwischen gehört die Nespri-TEC-Applikation mit all ihren Vorteilen zum Alltag in vielen Malerbetrieben. Nach Ansicht von Siegfried Heinz ist es für jeden Malerbetrieb extrem hilfreich, diese Technik zu nutzen. „Besonders Betriebe, die regelmäßig Fassadenflächen ab einer Größe von 200 bis 300 Quadratmeter bearbeiten, sollten auf diese Technik setzen, die auch bei Innenarbeiten überzeugende Vorteile bietet: Der Abklebeaufwand im Vergleich zur herkömmlichen Spritzapplikation reduziert sich deutlich, die Flächenleistung nimmt durch die rationellere Verarbeitung zu, und das Vermeiden des Spritznebels sorgt für ein sauberes Arbeitsumfeld. Für den Außenbereich bestätigt die BG BAU, dass bei der Verwendung von Nespri-TEC im Außenbereich keine zusätzlichen Schutzmaßnahmen (z. B. Atemschutz) erforderlich sind. Ein weiterer Vorteil: Bei Fassadenbeschichtungen müssen parkende Autos, Gehwege oder angrenzende Gebäude nicht mehr aufwendig abgedeckt werden.

Für Siegfried Heinz hat sich die Technik bewährt. „Wir hatten in den vergangenen 15 Jahren keinen Anlass, an der grundlegenden Technik etwas zu ändern. Bis auf kleinere technische Modifikationen aufgrund von Anregungen aus dem Malerhandwerk haben wir unser Augenmerk vor allem darauf gelegt, das Produktsortiment deutlich auszuweiten.“ Zum Start des Systems standen eine Fassadenfarbe, eine pigmentierte Grundierung und eine Innenraumfarbe zur Verfügung. „Heute haben wir einen Großteil des Standardsortiments Nespri-TEC-fähig gemacht. Wir bieten mittlerweile neben der Grundierung vier unterschiedliche Fassaden- und drei Innenraumfarben an. Dazu gehören beispielsweise zwei Fassadenfarben auf Basis der innovativen Nano-Quarz-Gitter-Technologie, die Fassaden länger sauberhält und sich darüber hinaus durch höchste Farbtonbeständigkeit auszeichnet.“

Das System ist benutzerfreundlich und wenig wartungsintensiv. Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Vorteil ist das wesentlich angenehmere und ermüdungsfreiere Arbeiten. Die Mitarbeiter müssen zum einen keine schweren Farbeimer mehr auf die Gerüste schleppen, zum anderen ist die Handhabung im Vergleich zum herkömmlichen Farbauftrag mit der Walze wesentlich ergonomischer und damit weniger anstrengend.

Das Airless-Gerät NesprayPRO, der universell einsetzbare Schlauchwagen NesprayKIT sowie die auf Airless-Applikationen spezifisch abgestimmten Caparol-Farben für die Außen- und Innenanwendung sind bundesweit beim Farbengroßhandel erhältlich. Nespri-TEC-Kunden bekommen mit dem Erwerb der NesprayTEC Anlage eine umfangreiche Unterweisung durch den Caparol-Anwendungstechniker vor Ort. Nähere Informationen sowie Prospekte und Hinweise auf Schulungsmöglichkeiten für Mitarbeiter interessierter Maler- und Stuckateurbetriebe hält die Caparol-Akademie bereit.

Meilensteine der technischen Entwicklung

2004 war es dann soweit: Im Beisein des damaligen Ministerpräsidenten von Brandenburg, Dr. Manfred Stolpe, wurde am 28. August das zwischenzeitlich patentierte nebelfreie Spritzen erstmals öffentlich vorgestellt.

2005 wurden Caparol und Wagner für die gemeinschaftliche Entwicklung des Nespri-TECSystems mit dem "Bundespreis 2005 für hervorragende innovatorische Leistungen für das Handwerk" ausgezeichnet. Die neue Technologie ermöglicht, große Flächen im rationellen Spritzverfahren zu beschichten, ohne dass dabei störender Sprühnebel die Umgebung verschmutzt (Foto 6).

2006 machte die Nespri-Technologie durch den ersten Platz beim Win-Win-Cup des Verbandes Deutscher Ingenieure (VDI) breitere Fachkreise auf ihre außergewöhnlichen Qualitäten aufmerksam. Zu diesem Zeitpunkt standen bereits vier unterschiedliche Spezialfarben von Caparol für Applikationen mittels Nespri-TEC zur Wahl.

2007 wurde die neue Technologie erstmals auch in Innenräumen angewandt. Eigens dafür hatte Caparol zwei speziell rezeptierte Innenfarben entwickelt, die auf die technischen Systemerfordernisse optimal abgestimmt waren und es auch heute noch sind.

2008 kam eine völlig neue Art der Fassadenbeschichtung hinzu: Mit Amphisilan NQG hatte Caparol ein Fassadenanstrichsystem entwickelt, das verputzte Flächen dank Nano-Quarz-Gitter-Technologie länger sauberhält und sich darüber hinaus durch höchste Farbtonbeständigkeit auszeichnet.

2010: Spätestens seit sich Amphisilan NQG in allen 500 Tönen des Fassade A1-Fächers mittels Nespri-TEC applizieren lässt, ist durch Kombination hochwertiger Farben und Maschinentechnik eine neue Qualitäts-Kategorie entstanden, die es in dieser Form einzig bei Caparol in Ober-Ramstadt gibt.

2012 macht das neue NesprayKIT mit einer Schlauchverlängerung plus Manometer das nebelfreie Spritzen noch flexibler. Das NesprayKIT kann an jedes gängige Airless-Gerät mit ausreichendem Leistungsniveau angeschlossen werden und ist damit die perfekte Ergänzung für jeden, der bereits im Besitz eines Airless-Geräts ist und die Vorzüge nebelfreien Spritzens realisieren möchte. 2014 sind es schon sechs spezielle Farben sowie eine Grundierung, die zum schnellen, spritznebelfreien und gleichmäßigen Beschichten mittels Nespri-TEC zur Verfügung stehen. 2018 Produkteinführung der Nespri® MaXX , die Hochdeckende Innenfarbe für die rationelle Beschichtung im Nespri-TEC-Spritzverfahren.

2019 Produkteinführung von CapaGrund Universal in NespriTec Qualität. Die Weiße, hoch wasserdampfdurchlässige Spezial-Grundierung mit Alkalibremse bei mineralischen Putzen. Einführung der NespriPRO Anlage. Gegenüber vergleichbaren oder bisherigen Modellen können Anwender nun eine höhere Leistung, einen optimierten Bedienkomfort, eine höhere Robustheit und eine längere Lebensdauer erwarten.

Infokasten:

Anfangs war es eine eher vage Idee, mit der sich Malermeister Michael Heil beschäftigte: Farbe mit Maschinenunterstützung auf Fassaden zu spritzen – ganz ähnlich, wie es im Lackiererhandwerk üblich ist. Allerdings sollte das Beschichten nicht in einer Lackierkabine, sondern unter freiem Himmel erfolgen – und zwar so rationell wie möglich und weitestgehend ohne Sprühnebel. Ein ambitioniertes Vorhaben, das viele Fachleute noch zur Jahrtausendwende für fast unmöglich hielten. Das aber sollte sich bald ändern. Herauszufinden, ob, womit, wie und unter welchen Bedingungen nebelfreies Spritzen mit Maschinenunterstützung funktionieren könnte, war im Jahr 2000 eine echte Herausforderung für die anwendungsorientierte Forschung." Als mir Michael Heil von seinem Vorhaben berichtete, ein Verfahren zu entwickeln, mit der der Maler Farbe auf Außenwände schneller und gleichmäßiger als mit Pinsel und Rolle aufbringen kann, war ich zunächst skeptisch. Doch je länger ich darüber nachdachte, desto neugieriger wurde ich", erinnert sich Dipl.-Ing. Werner Aumann, damals Verkaufsberater im Außendienst, heute gebietszuständiger Planer und Objektbetreuer für das Saarland und Rheinland-Pfalz. Also bat er Dr. Klaus Murjahn, Seniorchef des Baufarbenherstellers Caparol, um dessen Einschätzung der Erfolgsaussichten. Der Unternehmer erkannte sofort das Marktpotenzial dieser Idee und stimmte einer Projektbeteiligung der DAW-Firmengruppe zu. Das war die Initialzündung zur Gründung eines Innovationszirkels mit 14 Projektpartnern, in dem sich Caparol sowohl finanziell als auch personell maßgeblich engagierte.

Expertentipp von Caparol-Produktbetreuer Siegfried Heinz:

Die Nespri-TEC-Anlage ist in etwa zehn Minuten einsatzbereit, dann kann die Farbe an der Wandfläche appliziert werden. Die Anlage verfügt über einen Förderschlauch von 30 Metern Länge. Wenn man die Nespri-TEC-Anlage zentral in die Mitte der zu beschichtenden Fläche positioniert, lassen sich somit bis zu 60 Meter Wandfläche ohne Umbaumaßnahmen applizieren. Als Zubehör können weitere 15 Meter Förderschlauch angeschlossen werden, so dass 90 Meter Wandfläche effizient mit Farbe versehen werden können. Durch Verarbeitung aus einem 120-Liter-Fass lässt sich die Effizienz der Wandbeschichtung nochmals steigern, weil sich das zeitweise Nachfüllen der Anlage verringert. Das Reinigen der Anlage ist erst bei einem Farbtonwechsel, längerem Stillstand oder Wartungsarbeiten notwendig. Das spart zusätzlich Zeit, wenn die Arbeit am nächsten Tag fortgesetzt werden soll.

Foto 6: Repräsentanten der Firmen Caparol und Wagner sowie des Handwerks nahmen bereits am 16. März 2005 für Nespri-TEC den Bundesinnovationspreis entgegen. Während der Internationalen Handwerksmesse in München beglückwünschte Ministerialdirigent Hermann Faas (Bildmitte) den Geschäftsleitungsvorsitzender der DAW SE Dr. Ralf Murjahn (Caparol, Dritter von links) sowie Thorsten Koch von der Wagner-Geschäftsleitung (Dritter von rechts). Mit der Technologie gelingt es erstmals, Fassaden und Innenräume im Spritzverfahren zu beschichten, ohne dass dabei störender Sprühnebel entsteht. Foto: Caparol Farben Lacke Bautenschutz

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Caparol Farben Lacke Bautenschutz GmbH
Roßdörfer Str. 50
64372 Ober-Ramstadt
Telefon: +49 (6154) 71-0
Telefax: +49 (6154) 71-1391
http://www.caparol.de/

Ansprechpartner:
Ute Schader
Deutsche Amphibolin-Werke von Robert Murjahn Stiftung & Co KG
Telefon: 06154-7170235
Fax: +49 (6154) 71-643
E-Mail: ute.schader@caparol.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel