AIM-Trendbarometer: AutoID – Enabling Technologies für Industrie 4.0 und das Internet der Dinge

Der Industrieverband AIM-D befragt seine Mitgliedsunternehmen im halbjährlichen Turnus über ihre Sicht auf die allgemeine Geschäfts- und Marktentwicklung sowie die Entwicklung der AutoID-Märkte im Besonderen. Diese Unternehmen bieten Produkte, Lösungen und Dienstleistungen für automatische Identifikation (AutoID) und mobile Systeme in diesen Technologiefeldern: Optical Readable Media (Barcodes, zweidimensionale (2D) Codes etc.), RFID*, NFC*, RTLS* und industrielle Sensorik.

Peter Altes, Geschäftsführer, AIM-D e.V., Lampertheim, kommentiert: „Die Ergebnisse des AIM-Trendbarometers zum ersten Halbjahr 2017 zeigen ein erfreuliches Bild des AutoID-Marktes: ähnlich wie im zweiten Halbjahr 2016 berichten über 95% der Unternehmen von gestiegenen oder gleichgebliebenen Umsätzen. Bei über 75% hat sich die Marktposition verbessert. Über 40% berichten von einer abermals gestiegenen Nachfrage im Technologiesegment NFC. Darin spiegelt sich u.a. wider, dass das mobile Bezahlen mit NFC sich langsam durchsetzt, dass Apple Pay in die Märkte einsteigt und vor allem, dass auch industrielle NFC-Anwendungen wie z.B. ein elektronisches Typenschild zunehmen. Von einer abwartenden Betrachtung von Industrie 4.0 im AutoID-Umfeld, wie sie in der Vergangenheit z.T. spürbar war, kann längst keine Rede mehr sein: Die AutoID-Branche versteht sich als ein Enabler von Industrie 4.0. Gemäß Umfrageergebnis spielen nun in rund 85% der Unternehmen die Produkt-, Lösungs- und Dienstleistungsangebote eine strategische Rolle mit Blick auf Industrie 4.0. Besonders Cyber Physical Systems, die für Industrie 4.0 und das Internet der Dinge eine signifikante Rolle spielen (also nahezu alle Objekte in digitalisierten Prozessen), benötigen automatische Identifikation und Sensoren, um Transparenz in Produktion und Materialfluss herzustellen – und für eine Anbindung an die Cloud, also das Internet der Dinge. Industrie 4.0 ist demnach in den meisten Unternehmen angekommen – wobei Security eine der zentralen Herausforderungen bleibt!“

Es folgen die Einzelergebnisse zu den sieben Fragen des AIM-Trendbarometers.

Die wirtschaftliche Lage der AutoID-Unternehmen hat sich der Umfrage zufolge im ersten Halbjahr 2017 leicht verbessert. 71,43 Prozent der AIM-Mitglieder (im 2. Halbjahr 2016: 65,70%) konnten ihre Umsätze steigern, nahezu ein weiteres Viertel (2. Halbjahr 2016: 21,05%) gab eine stabile Entwicklung an.

Ihre Investitionen haben wieder über die Hälfte der Unternehmen gesteigert: 57,14 Prozent (52,63%). 33,33 Prozent (39,47%) haben in gleicher Höhe wie im zweiten Halbjahr 2016 investiert, nur 2,38 Prozent (2,63%) weniger. Das Investitionsverhalten ist demnach angenehm stabil geblieben.

Die allgemeine Marktentwicklung im Bereich AutoID: Die Summe der Einschätzungen für eine bessere oder gleichbleibende Marktentwicklung hat sich mit 95,24 Prozent sichtbar positiv entwickelt (86,84%). Diese summiert sich aus erfreulichen 76,19 Prozent (65,79%) für eine bessere und 19,05 Prozent (21,05%) für eine gleich gebliebene Markteinschätzung.

Drei Fragen der Erhebung bezogen sich auf einzelne unter dem Oberbegriff AutoID zusammengefassten Technologien:

Barcode und andere optische Identifikationssysteme – auch mit ORM* bezeichnet: Barcode, zweidimensionale Codes wie Datamatrix und QR*, OCR*: In Bezug auf diese Systeme berichten mit 26,19 Prozent genauso viele Unternehmen von einer besseren Marktentwicklung wie im Vergleichszeitraum – was mit reifen Märkten und einer zunehmenden Fokussierung auf Industrie 4.0 zusammenhängt. Der Prozentsatz für eine unveränderte Marktentwicklung ist mit 26,19 ist ebenfalls nahezu gleichgeblieben.

Die Entwicklung für RFID einschl. NFC und RTLS wird aktuell erneut deutlich optimistischer eingeschätzt – was natürlich eine Reaktion auf die Entwicklungen von Industrie 4.0 und dem Internet der Dinge ist. Eine bessere Entwicklung sehen nunmehr fast 65 Prozent (39,47%), eine unveränderte, also stabile Entwicklung sehen dieses Mal rund 20 Prozent (42,11%). Mit Blick auf die anderen AutoID-Bereiche kann man also sagen, dass die RFID-Technologien vor einer positiven Entwicklung stehen – nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund von RAIN-RFID, einer global agierenden UHF-Allianz von AIM Inc.. Die aktuellen Herausforderungen in vielen Märkten – wie z.B. die Vereinheitlichung der Frequenzen für RFID weltweit oder das bereits weiter oben erwähnte Security-Thema – sollte man jedoch stets im Blick behalten.

NFC und RTLS: Speziell mit Bezug auf diese Technologien wurde gefragt, ob eine verstärkte Nachfrage erkennbar sei. Bei NFC haben das mit 42,86 Prozent (47,37%) ähnlich viele Unternehmen bejaht wie im Vergleichszeitraum; ähnlich, wenn auch leicht schwächer bei RTLS: 21,43 Prozent (28,95%). Der Wert für NFC dürfte jedoch zukünftig wieder steigen, da neben berührungslosen Zahlungssystemen mit Mobiltelefonen und Kreditkarten vor allem industrielle NFC-Anwendungen auf dem Vormarsch sind. Mit 28,57 Prozent (31,58%) ist die Zahl der Unternehmen, die in keinem der beiden Bereiche einen Nachfragezuwachs festgestellt haben, stabil geblieben – was auch damit zusammenhängen kann, dass RTLS mittlerweile als integraler Bestandteil von Industrie 4.0-Konzepten betrachtet und entsprechend anders eingeordnet wird.

Industrie 4.0: Abermals über 80 Prozent der AIM-Mitglieder nutzen Industrie 4.0 als Rahmen für die Vermarktung von Produkten, Lösungen und Dienstleistungen. Kein einziges Unternehmen hat sich mit dem Thema noch nicht auseinandergesetzt.

Industrie 4.0 ist schon längst kein Marketing-Schlagwort mehr. Die AIM-Community bringt sich vollständig in die Industrie 4.0-Prozesse und den Aufbau des Internets der Dinge ein. Die Digitalisierung der Wirtschaft ist voll im Gange und die AutoID-Technologien können sich zu Recht als Enabling Technologies verstehen. Diese Entwicklung wird nicht nur die AutoID-Märkte noch lange beschäftigen. Und mit dem Wachstum des Internets der Dinge – wozu auch die Entwicklung von RAIN RFID sowie die Nutzung von SmartPhones als Reader im HF-Bereich (NFC) und zukünftig sicherlich auch im UHF-Bereich beitragen – sollten sich entsprechend die Marktchancen der AutoID-Branche auch weiterhin positiv entwickeln.

* Abkürzungen: RFID: Radiofrequenz-Identifikation; NFC: Near Field Communication; RTLS: Real-Time Locating Systems; ORM: Optical Readable Media (Barcode, 2D Code, OCR u.a.); QR: Quick Response Code; OCR: Optical Code Recognition.

Über den AIM-D e.V.

AIM-D e.V. (kurz: AIM) mit Sitz in Lampertheim (Süd-Hessen) ist der führende Industrieverband für Automatische Datenerfassung, Identifikation (AutoID) und Mobile IT-Systeme. Der Verband fördert den Einsatz und die Standardisierung von AutoID-Technologien und -Verfahren. Technologien wie RFID, NFC, Barcode, zweidimensionale Codes, industrielle Sensorik und RTLS (Real-Time Locating Systems) werden gleichermaßen gefördert. AIM repräsentiert rund 120 Mitglieder aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. AIM-Mitglieder sind Unternehmen aller Größenordnungen, die AutoID-Technologien und Produkte, Systeme und Dienstleistungen anbieten. Dazu gehören auch eine Reihe von Universitäts- und Forschungsinstituten sowie andere Verbände. Unter dem Dach von AIM Global und AIM Europe unterstützt AIM die globale Wettbewerbsfähigkeit seiner Mitglieder.

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